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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Ausbildung und jahrhundertelange Erfahrungen als Krieger und Wächter zurückblicken konnte.
    Indem er die Graue Herrin in die Knie zwang, würde er jedem beweisen – einschließlich der älteren Wächter, die seine Führungsqualitäten immer noch anzweifelten -, dass er würdig war, Hauptmann der Wache zu sein.
    Allerdings war ihm Dorothea längst keine Hilfe mehr, was er nicht einberechnet hatte und jetzt nicht anzudeuten wagte. Vielleicht drückte man es besser so aus, dass sie ihm z u viel half. Diese Falle, die eine andere Schwarze Witwe auf ihr Drängen hin an dem Fluss aufgebaut hatte, war bloß dazu gut gewesen, einen guten Hinterhalt zu ruinieren. Und keine Summe an Goldstücken oder versprochene Gefälligkeiten würde die Räuberbanden dazu bringen, weiter auf die Jagd zu gehen, wenn sie sich erst einmal Sorgen machten, am Ende selbst in eine Falle zu tappen.
    Was Dorothea betraf, waren ihm die Hände gebunden, aber dieses kleine Hexenluder …
    Sie bedrohte all seine Pläne, all seine Träume. Wie kamen diese schwächlichen Eintagsfliegenvölker auf den Gedanken, sie könnten irgendetwas anderes sein außer Haylls Diener? Das Luder mit den grünen Juwelen mochte vielleicht hundert Jahre alt werden. Vor ihm hingegen lagen fünftausend. Wer war sie, dass sie versuchte, seinen ehrgeizigen Plänen im Weg zu stehen? Sie würde, noch ehe sie es sich versah, tot sein, wohingegen er noch jahrhundertelang die Belohnungen ernten konnte oder an den Enttäuschungen zu leiden hätte.
    Zwar jagte es ihm Angst ein, Dorothea derart nahe zu sein, doch sie besaß die Macht und die nötige Vision, um das gesamte Reich Terreille zu beherrschen. Beim Feuer der Hölle, beinahe das halbe Reich stand bereits im Schatten von Hayll! Und all diese Territorien würden letzten Endes Aufseher brauchen, die ihnen ins Gedächtnis riefen, wie
groß Hayll war, und dafür sorgten, dass sie Hayll treu ergeben blieben.
    Wenn diese Zeit erst einmal anbrach, was sprach dann dagegen, dass er einer dieser Aufseher sein würde? Weshalb sollte er nicht durch die Abgaben des Zehnten eines Territoriums reich werden und die Macht ausüben, die denjenigen zustand, die der herrschenden Klasse angehörten?
    Und mit all dem Einfluss sprach wohl auch nichts dagegen, dass er eines Tages eine Ehefrau mit hellen Juwelen haben würde, die ihm so dankbar für die Sicherheit war, die er zu bieten hatte, dass sie sich im Bett und auch sonst all seinen Wünschen unterwarf! Warum sollten seine Kinder nicht wichtige Stellen bei Hofe ausfüllen?
    Und Lady Arabella Ardelia bedrohte das alles. Alles!
    Behutsam stellte Krelis das Glas auf den Tisch.
    Er würde sie finden. Er würde sie nach Hayll schaffen. Er würde ihr beibringen, wie eine gute kleine Hexe zu dienen hatte.
    Genauso wie er es jenem anderen kleinen Königinnenluder beigebracht hatte.

Kapitel 15

    Was ist also mit den Pferden los?«, fragte Jared.
    Blaed und Thayne wechselten Blicke, wobei jeder darauf wartete, dass der andere etwas sagte.
    Bei ihrem Anblick musste Jared eine wachsende Unruhe in seinem Innern niederkämpfen. Er hatte der Gruppe am vergangenen Tag viel abverlangt, teils um so schnell wie möglich von der Lichtung wegzukommen, teils weil körperliche Anstrengung für ihn die einzige Möglichkeit gewesen war, nicht den Verstand zu verlieren und jemandem wehzutun. Der Dunkelheit sei Dank, dass die Brunst nur einen Tag angedauert hatte, doch es war dennoch ein langer, elender Tag gewesen. Wenn seine Ungeduld jedoch dazu geführt haben sollte, dass die Pferde Schaden genommen hatten …
    Jared betrachtete die Tiere, die vor den Wagen gespannt waren. »Ist eines von ihnen lahm?«
    »Nein, nein, so ernst ist es nicht«, versicherte Blaed hastig.
    Jared knirschte mit den Zähnen. Die Brunst mochte vorüber sein, doch er war immer noch leicht reizbar. »Warum bewegen sie sich dann nicht?«
    Thayne bedachte Blaed mit einem flehendlichen Blick.
    Blaed sah seinen Freund wütend an und wandte sich dann wieder an Jared. Er sah wie ein Mann aus, der soeben seine Kehle entblößt hatte, nachdem er einer Hexe ein scharfes Messer in die Hand gedrückt hatte. »Es ist nur …« Seufzend hob er die Hände zu einer hilflosen Geste. »Wir glauben, dass sie beleidigt sind.«
    Jared starrte die beiden jüngeren Männer so lange an, dass sie sich unter seinem Blick wanden. » Beleidigt? «
    Thayne zuckte zusammen.

    Blaed schnaubte. Anschließend legte er Jared behutsam die Hand auf die Schulter und führte ihn

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