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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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dir nicht wehtun werde.«

    »Jared.« Sie klang atemlos. »Jared, ich kann nicht …«
    »Ich weiß. Ich weiß. Könntest du …« Er atmete tief durch, um sich ein wenig zu beruhigen. »Könntest du mich halten? Bitte?«
    Die bebenden Hände, die sie gegen seine Brust gedrückt hatte, kamen zur Ruhe.
    Jared wartete ab. Er wagte es kaum, zu atmen.
    Er musste ein Stöhnen unterdrücken, als Lias Hände langsam, zögerlich seine Brust hinabglitten und zu seiner Taille wanderten. Mit Mühe zwang er seine Hüften stillzuhalten. Nach einer Minute hatte sie genug Mut gefasst, um die Arme um ihn zu schlingen und ihm über den Rücken zu streicheln.
    Es war nicht genug, aber als sie sich gegen ihn lehnte, besänftigte es den Hunger so sehr, dass er nicht mehr das Gefühl hatte, völlig außer Kontrolle geraten zu sein.
    Nach einer Weile lehnte sie sich zurück und sah ihn an.
    Seine Hände glitten ihren Rücken hoch zu ihren Schultern und legten sich schließlich um ihr Gesicht. Er fuhr ihre Lippen mit der Zungenspitze nach. Da sie sich nicht zur Wehr setzte, küsste er sie erneut, wobei er seinen Mund diesmal sanft mit dem ihren verschmelzen ließ.
    Als er den Kopf hob, bemerkte er das Erstaunen in ihren Augen – und vielleicht eine Spur Verlangen.
    Verwirrt drehte Lia leicht den Kopf zur Seite und betrachtete dann mit einem Stirnrunzeln sein Handgelenk. »Du blutest.«
    Eine andere Art von Zittern durchlief seinen Körper. Er wollte, dass sie den Kopf ein Stück weiter drehte, den Mund über der Wunde schloss und die Blutstropfen aufleckte, die aus seinem Handgelenk hervorquollen. Am liebsten hätte er einen winzigen Einschnitt in ihrer Halsgrube vorgenommen, um selbst von ihrem Lebenssaft zu trinken.
    Erschüttert ließ Jared die Hände sinken.
    Eine Königin nahm nur von den Mitgliedern ihres Ersten Kreises Blut an.
    Ein Mann nahm nur das Blut einer Königin an, wenn er
sich erbot, sein Leben ihrem Willen zu unterwerfen. Ein Hofvertrag war eine formelle, schriftlichte Vereinbarung, die ihr Gewicht durch den Ehrbegriff und das Protokoll erhielt. Ein Blutsbund war eine lebenslange Verpflichtung.
    »Komm hinein«, sagte Lia. »Dein Handgelenk muss behandelt werden, und du musst etwas essen.«
    »Lia …«
    »Komm rein.«
    Sie führte ihn ins Haus, langsam, aber mittlerweile ohne größere Beschwerden. Im Küchenbereich erschuf sie eine kleine Kugel Hexenlicht; groß genug, um etwas sehen zu können, aber nicht so groß, dass es die anderen stören würde.
    Er stand reglos da, während sie die kleine Wunde mithilfe der Heilkunst behandelte. Sie tupfte die Wunde mit einer Kräutersalbe ab. Als sie zum Schutz etwas Gaze um das Handgelenk wickelte, ging ihm nur im Kopf um, wie gut sich ihre Hände anfühlten, und wie sehr er sich wünschte, sie würde ihn streicheln.
    »Du benutzt zu viel Kunst«, sagte er, als sie etwas von dem Fleisch erwärmte, das vom Abendessen übrig war, und das Brot in Scheiben schnitt, ohne ein Messer zu verwenden.
    »Hör jetzt auf, mich zu bemuttern, Jared«, erwiderte Lia leise. »Morgen wieder.«
    »Versprochen?«
    Einen Moment lang wirkte sie verblüfft, dann seufzte sie. »Versprochen.«
    In seiner Zufriedenheit darüber versagte er sich einen Kommentar, als sie sich der Kunst bediente, um eine Tasse Wasser für einen Kräutertrank zu erhitzen.
    Ein leises Rascheln. Die Atmosphäre in dem Zimmer veränderte sich, als sich jemand erhob und sich ihnen näherte.
    Knurrend wirbelte Jared herum.
    Thera stieß ein Keuchen aus und wich einen Schritt zurück.
    Dem Hunger in seinem Innern wuchsen messerscharfe
Fänge, die seine Selbstbeherrschung zerfleischten, sobald er die leichte Moschusnote ihrer mentalen Signatur witterte, die jeder sexuell reifen Hexe anhaftete. Lias Signatur war eine Mischung aus Moschus und Unschuld, die half, den Hunger zu beruhigen. Theras Signatur erzürnte ihn.
    Thera warf Lia einen Blick zu und leckte sich über die Lippen. »Lord Jared, solltest du eine Frau benötigen …«
    »Geh weg«, knurrte Jared. Er fühlte sich durch das Angebot beleidigt. Es war beleidigend, ja geradezu erniedrigend, dass sie so wenig Respekt vor ihm hatte und ihm in Lias Gegenwart anbot, ihn zu nehmen.
    Am liebsten hätte er ihr wehgetan. Sehr weh.
    »Geh ins Bett zurück, Thera«, meinte Lia besänftigend.
    Thera warf Lia einen weiteren Blick zu und nickte dann.
    Jared stand da und sagte nichts. Er wagte es noch nicht einmal, Lia anzusehen, bevor Thera sich nicht wieder in eine Decke gewickelt

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