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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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kein Familiengesetz war, würde es das verdammt noch mal werden – gültig ab sofort.
    »Seit wann ist das denn so?«
    Typisch Lucivar. Wenn er ein Hühnchen mit jemandem zu rupfen hatte, blieb es meist nicht bei dem einen Hühnchen …
    Da sie sich nicht einfach rupfen lassen wollte, ballte sie eine Hand zur Faust und schlug zu – ohne ihn auch nur im Geringsten zu treffen.
    »Lucivar und ich bringen Rainier und die Kinder zur Kutsche. Wirst du mit Surreal fertig?«, fragte Daemon.
    »Mit mir muss niemand fertig werden«, murmelte Surreal.
    »Möchtest du dir wirklich lieber von Lucivar in die Kutsche helfen lassen?«, flüsterte Jaenelle.
    »Nein.«
    »Tersa?«, sagte Jaenelle. »Hilfst du mir?«
    Mit Tersa an der einen Seite und Jaenelle an der anderen, stolperte oder strauchelte Surreal kein einziges Mal auf dem Weg zur Kutsche. Allerdings ließ Jaenelle sie durch die Luft schweben, und die beiden Frauen zogen sie einfach mit sich, aber das war eine unbedeutende Kleinigkeit und nicht der Rede wert.
    »Wie schlimm sieht es aus?«, fragte Surreal, als die Tür der Kutsche aufging und ein kleiner Junge sie anstarrte. »Wirklich.«
    »Du wirst ein paar Tage krank sein, aber dein Körper hat schon viel von dem Gift verbrannt, so wie er auch Nahrung verbrennt. Du hast einen Vorteil gehabt, weil du Grau
trägst.« Nach kurzem Zögern fügte Jaenelle hinzu: »Es ist eine glückliche Fügung gewesen, dass du auf diese Weise verwundet worden bist. Rainier hätte es nicht überlebt.«
    Mist, Mist, Mist!
    Sie ließen Surreal die Treppe in eines der kleinen Schlafzimmer in der Kutsche emporschweben. Als Surreal ins Bett gelegt wurde, fragte sie: »Da ich mich zum ersten Mal wirklich dumm verhalten habe, meinst du, Lucivar wird über den Umstand hinwegsehen, dass ich mich nicht mit einem Schutzschild versehen habe, bevor ich ein fremdes Haus betreten habe?«
    Jaenelle sah sie an und brach in Gelächter aus. »Auf keinen Fall!«

Kapitel 26
     
     
     
    Jarvis Jenkell stand auf und bürstete sich mit zitternden Händen das Jackett ab.
    Das war nicht gut. Das war gar nicht gut. Er hatte nicht damit gerechnet, dass die Familie SaDiablo ihn mit dem Spukhaus in Verbindung bringen würde. Er hatte absichtlich ein paar Leuten »ganz im Vertrauen« von dem Schauplatz seiner nächsten Geschichte um Landry Langston erzählt, sodass unabhängige Stimmen bestätigen könnten, er habe mit dem Schreiben seines Buches vor den tragischen Ereignissen begonnen, die hätten stattfinden sollen.
    Woher hatte Lucivar gewusst, dass er sich im Haus befand? Die Gänge und Beobachtungsposten waren sorgfältig mit Schirmen versehen gewesen. Das war notwendig gewesen. Ansonsten hätten die Dämonentoten, die an das Haus gekettet waren und nach frischem Blut dürsteten, Jagd auf ihn gemacht. Doch die Schutzzauber waren nicht gut genug gewesen, um den Eyrier hinters Licht zu führen. Nicht bis zum Ende.
    Egal. Er hatte zweiundsiebzig Stunden, um aus dem Haus zu kommen. Er würde noch nicht einmal eine Stunde brauchen. Die letzten beiden Ausgänge befanden sich nämlich im ersten Haus. Nicht leicht zu finden, wenn man nicht wusste, wonach man Ausschau halten musste, aber problemlos zu erreichen.
    Er wandte sich in Richtung der Tür am anderen Ende der Diele – der Tür, durch die er als Hausmeister verkleidet gegangen war, um das Spiel zu beobachten.
    »Bereust du?«, säuselte eine tiefe Stimme.
    Jarvis wirbelte mit klopfendem Herzen herum.

    Daemon Sadi lehnte im Türrahmen des Salons.
    »Ich dachte, du bist fort«, sagte Jarvis.
    »Wir haben noch ein paar Dinge zu besprechen.«
    »Welche Dinge?«, fragte Jarvis, als Daemon auf ihn zukam. Welch schöner Mann. Es lag nicht nur an seinem Gesicht oder dem Körperbau. Es lag an der Art, wie er sich bewegte.
    Er war die pure Versuchung – selbst wenn ein Mann gewöhnlich nicht durch Geschlechtsgenossen in Versuchung geriet. Ein Versprechen – selbst wenn die schläfrigen goldenen Augen nicht alles enthüllten, was angeboten wurde.
    »Eine Verführung?« In Daemons Stimme lag immer noch ein Säuseln, aber auch kalte Belustigung.
    Wann hatte Sadi ihn umkreist, war hinter ihn getreten?
    Er konnte die Hitze des Mannes spüren, der sich an seinen Rücken presste, konnte ganz leicht die schwarz gefärbten Fingernägel spüren, als sich eine Hand um seinen Hals schloss. Lippen strichen über seine Wange, als Sadi die andere Hand unter sein Hemd gleiten ließ und anfing, ihm langsam über die Brust zu streicheln,

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