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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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schaffte sie zu dem Loch.
    Rainier setzte sich unter leisem, heftigem Fluchen an den Rand der Rutsche. Sie setzte Dayle an seine rechte Seite. Als er den Arm um das Mädchen legte, blickte Surreal zum Ende der Rutsche und sah Jaenelle und Daemon, die dort warteten.

    Das Gift ließ den Anblick vor ihren Augen verschwimmen, was ihr nur recht war. Im Moment musste sie Sadis Gesicht wirklich nicht klar und deutlich vor sich sehen.
    Sie gab Rainier und Dayle einen Stoß und beobachtete anschließend, wie sie über Luft glitten und schließlich den schmiedeeisernen Zaun und all die verworrenen Zauber hinter sich ließen, die sie in dem Haus gefangen gehalten hatten.
    Als sie die Jungen zu der Rutsche gebracht und nach unten geschubst hatte, war das Loch, das Lucivar in die Wand gesprengt hatte, nur noch halb so groß. Die Zauber um das Haus waren dabei, das Loch wieder zu schließen, und an einer Sache hegte sie keinerlei Zweifel: Sollte jemand in dem Haus zurückbleiben, wenn sich das Loch wieder vollständig schloss, würde diese Person nicht mehr herauskommen. Nie mehr.
    »Lucivar …«
    Er hatte den Kopf gedreht, als lausche er auf etwas in seinem Rücken. Doch hinter ihm befand sich nichts als leere Wand.
    »Nimm das Mädchen«, sagte er. »Los!«
    »Das Loch schließt sich. Wir müssen zu dritt rutschen. Und zwar jetzt !«
    Er sah sie an und stieß ein Knurren aus.
    Sie war nicht in der Lage, zu ihm durchzudringen. Er würde niemals hören. Nicht auf sie.
    Auf Jaenelle wird er hören.
    Sie packte Sage und hetzte zu dem Loch, ohne darauf zu achten, dass ihre Füße ihr nicht gehorchen wollten. Da Lucivar erst rutschen würde, wenn sie weg war, musste sie sich und das Mädchen schnell von hier fortschaffen.
    Die Wirkung des Giftes gestaltete das Hinunterrutschen ein wenig zu aufregend, und ihr war schwindelig, als Daemon ihr von der Rutsche half, und sie auf festem, zauberfreiem Boden stand.
    »Was …?« Jaenelles Stimme klang scharf.
    Dann brüllte Daemon: » Nein! «

    Surreal sah Lucivar, der von dem schnell schrumpfenden Loch umrahmt wurde. Er drehte sich zu etwas in dem Haus um.
    Im nächsten Augenblick schloss sich das Loch, und der Ausgang war wieder versiegelt.

Kapitel 25
     
     
     
    Er hatte Zeit gehabt, dachte Surreal, die das massive Mauerwerk anstarrte. Er hätte herauskommen können. Warum im Namen der Hölle war Lucivar umgekehrt?
    Donner rollte über das Haus hinweg und ließ den Boden erbeben. Sie war sich nicht sicher, ob es sich um einen Ausdruck von Daemons Wut handelte oder Jaenelles.
    Doch es war Daemon, der die Zähne knurrend fletschte und eine schmiedeeiserne Zaunspitze mit einer Hand umklammerte. Es hatte den Anschein, als werde er einen Teil des Zaunes wegreißen. Er war so wütend, dass er noch nicht einmal der Kunst bedurfte, um es zu tun.
    Stattdessen fiel auf einmal ein Abschnitt des Zauns zu Boden, nichts weiter als ein Haufen Metallspäne. Das war ein leiseres Anzeichen der Macht und des Zorns, die eben aus dem Mann hervorgebrochen waren.
    Im nächsten Augenblick rannte Daemon auf die Haustür zu.
    Jaenelle stürzte ihm nach, prallte gegen einen schwarzen Schild und sprang zurück. »Daemon! Daemon! «
    Er blieb nicht stehen, verlangsamte noch nicht einmal seine Schritte – doch der Schild verschwand, und Jaenelle lief weiter, um ihn einzuholen.
    »Los«, sagte Rainier. »Hilf ihr, ihn aufzuhalten. Ich werde die Kinder mit einem Schutzschild versehen.«
    Sie rannte los. Das Gift schien sie mit jedem Schritt ein wenig zu verlangsamen, aber sie lief.
    Er hatte den überdachten Eingang erreicht. Sobald er die Tür öffnete …
    »Daemon!«, rief Jaenelle.

    Er wirbelte zu ihr herum. Sein Gesicht war voll kaum unterdrückter Wut. »Ich werde meinen Bruder ganz gewiss nicht in diesem Haus zurücklassen!«
    »Natürlich lassen wir ihn nicht in dem Haus«, fuhr Jaenelle ihn an. »Aber …«
    Bumm!
    Surreal geriet ins Taumeln. Blieb stehen. Wirbelte herum, als eine Seite des Hauses in die Luft flog. *Rainier?*
    *Ich habe einen Schild um uns gelegt. Mist! Ich werde Schilde in mehreren Schichten erschaffen.*
    Schutt und Trümmer regneten nieder, als eine dunkle Gestalt mit der Geschwindigkeit eines Pfeils, der vom Bogen schnellte, gen Himmel schoss. Über den Zaun hinweg und hoch über die Bäumen jenseits der Grundstücksgrenze.
    Dann breiteten sich die dunklen Schwingen aus, schlugen, bekamen Auftrieb, und die Gestalt beschrieb einen weiten Kreis zurück zu der Eingangstür, vor der Daemon

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