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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht
Autoren: Anne Bishop
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den du verwundet hast, dient mir. Die Hexe, die verletzt wurde, gehört zu meiner Familie. Ganz zu schweigen von dem Schaden, den du meiner Mutter zugefügt hast, indem du sie für dein Vorhaben missbraucht hast, ihren eigenen Sohn umzubringen. Alles
hat seinen Preis, Jenkell. Es ist an der Zeit, dass du die Rechnung begleichst.«
    Daemon ging zur Haustür und blickte sich dann zu Jaenelle um. »Lady, würdest du die Tür aufhalten?«
    Jaenelle folgte ihm die Stufen empor. Sie machte die Tür auf und hielt sie fest, während er an ihr vorbei in das Haus ging. Er blieb auf halber Höhe in dem Korridor stehen, nur mehr eine schemenhafte Gestalt.
    Irgendwo in dem Haus ertönte ein Gong. Einmal, zweimal, dreimal, viermal.
    Das Zählen fängt wohl wieder von vorne an, wenn ein neues Spiel anfängt , dachte Surreal.
    Sie hörte auf mitzuzählen. Sie war sich nicht sicher, ob es sich um Echos in ihrem Kopf handelte, oder ob der Gong tatsächlich so schnell hintereinander ertönte.
    Daemon kehrte zur Tür zurück. Er hielt einen Füllfederhalter in der Hand. »Achtundzwanzig?«, fragte er Jaenelle.
    »Achtundzwanzig«, pflichtete sie ihm bei, als er sich den Federhalter in eine Tasche seines Jacketts steckte.
    Er nickte Lucivar zu, der Jenkell zur Tür hinaufzerrte.
    »Laut deinen Regeln hat dieses Haus dreißig Ausgänge. Achtundzwanzig sind nun versperrt. Du hast zweiundsiebzig Stunden, um einen der beiden übrigen Ausgänge zu finden. Ich garantiere dir, dass du diese zweiundsiebzig Stunden überleben wirst, egal, was dir in diesem Haus begegnet.«
    Surreal erzitterte, als sie die Drohung unter den Worten hörte.
    Jenkell, der Narr, sah erleichtert aus.
    Dann trat Daemon aus dem Haus, packte Jenkell am Hemd und schleuderte ihn in die Diele.
    Jaenelle ließ die Tür los und sprang zurück.
    Die Tür fiel krachend ins Schloss.
    Jaenelle und Daemon kamen die Treppenstufen herunter auf Surreal und Lucivar zu, und alle vier sahen Tersa an.
    »Warum?«, fragte Jaenelle in sanftem Tonfall. »Wenn du an dem Spukhaus mithelfen wolltest, warum hast du dann
nicht mit Marian oder mir gesprochen? Wir hätten uns über deine Hilfe gefreut. Wir würden uns immer noch über deine Hilfe freuen.«
    Tersa rang verzweifelt die Hände. Sie wirkte verloren. »Ich habe es gesehen … in einem Verworrenen Netz. Überraschungen für meine Jungen. Nicht um ihnen zu schaden, nur kleine Überraschungen. Aber da waren noch andere Jungen. Deshalb bin ich an diesen Ort gekommen, zu diesem Haus. Als dieser Langston gesagt hat, er arbeite an einer Überraschung für die Jungen … Ich habe es in dem Netz gesehen. Ein Junge wäre verloren gewesen, wenn ich meine Überraschungen nicht erschaffen hätte.«
    Lucivar blickte zu dem Haus zurück, dann wanderte sein Blick zu Daemon. »Ich glaube, ich bin diesem Jungen begegnet. Und er wäre völlig verloren gewesen, wenn es da nicht eine Überraschung von Tersa gegeben hätte.«
    Daemon betrachtete Lucivar einen Moment lang, dann nickte er, bevor er zu der Kutsche auf der anderen Straßenseite hinübersah. »Und ich glaube, Jaenelle und ich haben den anderen Jungen gefunden, der Hilfe benötigte.«
    »Ja«, sagte Jaenelle. »Ich glaube, du hast Recht.« Sie lächelte Tersa an. »Aber du hast die Frage nicht beantwortet. Möchtest du Marian und mir helfen, unser Spukhaus fertig zu stellen? Vielleicht könntest du die gleichen Überraschungen beisteuern.«
    Nein, nein, nein, dachte Surreal. Nicht die verdammten Käfer! »Die Skelettmaus war irgendwie süß. Sehr raffiniert.«
    »Die Spinnen sind auch gut gewesen«, sagte Lucivar.
    »Aber du kannst sie nicht aus einer Schublade hervorquellen lassen«, sagte Surreal. »Solltest du das tun, muss jemand da sein, der ständig den Boden aufwischt.«
    Kurzes Schweigen. Dann brach Lucivar in Gelächter aus. »Das erklärt, warum es in der Küche nach Pisse gerochen hat.«
    Der Boden zerfloss. Auf einmal stützte Jaenelle sie.
    »Wir müssen dieses Gespräch später fortsetzen«, sagte Jaenelle. »Ich habe mich so gut wie möglich um Surreal und
Rainier gekümmert. Jetzt müssen wir sie in die Kutsche schaffen, damit ich sie wirklich heilen kann.«
    Gekümmert? Ja, sie hatte vorhin tatsächlich gespürt, wie eine Phantomhand die Wunde betastete und die Hitze und den Schmerz linderte.
    »Ja«, knurrte Lucivar. »Unsere kleine Cousine hat sich vergiften lassen.«
    »Du darfst mich nicht anbrüllen, wenn ich krank bin«, sagte Surreal. »Das ist Familiengesetz.« Und wenn es
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