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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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gestattete sich einen Augenblick, um darüber nachzudenken. *Die anderen sind noch nicht aufgetaucht, und wir wissen nicht, wie viele Einladungen verschickt worden sind.*
    *Ich gehe jede Wette ein, dass Yaslana und Sadi auch Einladungen erhalten haben. Und der Hausmeister, oder wer immer er sein mag, hat gesagt, dass es zwölf Besucher pro Rundgang geben soll.*
    *Das bedeutet nicht, dass man zwölf von uns erwartet hat.* Sie betrachtete die Nachricht. *Jedes Mal, wenn Kunst eingesetzt wird, wird ein Ausgang versiegelt. Es gibt dreißig Ausgänge. So viele Male können sich wohl im Haus sämtliche Angehörige des Blutes zusammen der Kunst bedienen. Je mehr Angehörige des Blutes sich also hier befinden, desto geringer ist unsere Chance, einen Ausgang zu finden, solange es überhaupt noch einen Ausweg gibt!*
    *Stimmt*, sagte Rainier. *Was schlägst du also vor?*
    Sie reichte ihm die Botschaft. *Dass wir das Spiel nicht mitspielen, sondern versuchen, auf direktem Wege zu entkommen. *
    Sie kehrte in die Diele zurück und öffnete die Haustür. Dahinter befand sich noch immer massiver Backstein. Aber Backstein kam nicht gegen einen Schlag mit der grauen Macht an.

    Surreal wandte sich nach innen und stieg rasch in den Abgrund hinunter, bis sie ihr inneres Netz und die ganze Kraft ihrer grauen Juwelen erreicht hatte. Dann machte sie kehrt und schnellte wie ein Pfeil mentaler Macht empor, der von einem Bogen abgeschossen worden war.
    Sie hob die rechte Hand und zielte auf die Backsteine, die den Eingang verschlossen. Das graue Juwel in ihrem Ring blitzte auf, als sie einen so machtvollen Schlag ausführte, dass er die ganze verdammte Mauer zum Einsturz hätte bringen müssen.
    Sie starrte die unversehrten Mauersteine an. Dann hörte sie ein merkwürdiges Krachen. Ein Knistern.
    » Surreal! «
    Ihr blieb keine Zeit, um zu antworten. Auf einmal wickelte sich ihr eine Art Netz um Kopf und Oberkörper. Sehen konnte sie es nicht. Sie konnte es nicht mit den Fingern ertasten. Doch es fühlte sich wie ein Netz an, das aus Blitzen und Draht bestand, ihre Haut durchdrang und sich immer enger zusammenzog, bis es ihre Lungen zusammendrückte und ihr die Kehle zuschnürte.
    Ihr Herzschlag donnerte ihr in den Ohren, als sie krampfhaft um Atem rang und ums Überleben kämpfte.
    »Surreal!«
    Rainier schlang die Arme um sie.
    Sie hörte, wie er in ohnmächtiger Wut knurrte. Hörte, wie eine Tür zugeschlagen wurde. Vielleicht war das aber auch ihr Herz.
    Als Nächstes hörte sie den Gong.
    Mit einem Mal war das Netz verschwunden, und sie konnte wieder frei atmen.
    »Mutter der Nacht«, keuchte sie.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    Nein . »Weiß nicht.« Mist, Mist, Mist. Das tat weh!
    »Was ist passiert?«
    Sie lag auf dem Fußboden. Konnte sich nicht daran erinnern, zusammengebrochen zu sein. Da Rainier so zuvorkommend war, sie zu stützen, lehnte sie sich an ihn.

    »Rückprall«, sagte sie. Beim Schlucken zuckte sie unwillkürlich zusammen. »Es muss Zauber geben, die einen Käfig um das Haus gebildet haben. Ich habe bei meinem Versuch, die Mauer zu öffnen, dagegengeschlagen. Und sie haben zurückgeschlagen.«
    Sie versuchte aufzustehen – und war nicht gerade glücklich darüber, dass sie dafür Rainiers Hilfe benötigte.
    *Falls Sadi und Yaslana eingeladen worden sind, dann ist dieser Käfig dazu bestimmt, die schwarze und schwarzgraue Macht einzudämmen*, sagte Rainier.
    *Genau.* Und das waren keine guten Neuigkeiten für sie oder Rainier.
    »Komm zurück in den Salon«, sagte er und führte sie auf das Zimmer zu. »Du solltest dich hinsetzen.«
    »Mir geht es gut.« Ihr musste es gutgehen. »Ich muss mich nicht setzen.« Oder genauer gesagt, wollte sie lieber nicht herausfinden, dass sie zu zittrig war, um alleine wieder aufzustehen, falls sie sich erst einmal hinsetzte.
    *Sieht aus, als würden wir das Spiel spielen müssen*, sagte Rainier. *Der einzige Ausweg besteht darin, einen dieser Ausgänge zu finden.*
    Surreal nickte. *Aber zuerst müssen wir eine Möglichkeit finden, die anderen zu warnen, bevor sie hier hereinspazieren. Und dann bringen wir uns und die Kinder hier raus.*
    *Ohne uns der Kunst zu bedienen.*
    *Ohne uns der Kunst zu bedienen.*
    Rainier zögerte. *Meinst du wirklich, Jaenelle und Marian stecken hinter all dem?*
    *Das spielt im Moment keine Rolle, oder?*
     
    Alles hat seinen Preis. Das war eine gebräuchliche Redewendung unter den Angehörigen des Blutes. Alles hat seinen Preis.
    Und der Preis, wenn man

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