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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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versuchte, sein Spiel durch Mogeleien zu beenden, bestand aus Schmerzen.
    Der Käfigzauber hatte genauso gewirkt, wie man es ihm
beschrieben hatte: Er hatte die Macht der Hexe gegen sie selbst gewandt und ihr große Schmerzen verursacht.
    Doch nicht so viel körperlichen Schaden, dass Surreal aus dem Spiel ausscheiden musste.
    Leider war der Käfigzauber nicht genauso wirksam, wenn er ein zweites Mal ausgelöst wurde, und aus diesem Grund war der Schmerz derart heftig – um jeden davon abzuhalten, ein zweites Mal zu versuchen, den Zauber zu durchbrechen.
    Warum standen Surreal und Rainier bloß herum? Warum taten sie nichts? Sie hatten den ersten Hinweis. Hatten den einzigen Hinweis.
    Er hatte lange überlegt, ob er ihnen überhaupt einen Hinweis geben sollte, doch es erschien ihm notwendig. Wenn seine Figur Landry Langston in ein Haus geraten würde, dessen Fallstricke sich jedes Mal enger zögen, wenn er seine neu erlernten Fähigkeiten in der Kunst einsetzte, musste er eine Chance haben, der Gefahr zu entkommen – und die Leser mussten sich der Gefahr bewusst sein.
    Außerdem bedeutete der Umstand, dass es jedes Mal gongte, wenn einer von ihnen sich der Kunst bediente, dass keiner es leugnen konnte, Kunst angewandt zu haben – und sie alle durch diese Anwendung einer weiteren Fluchtmöglichkeit beraubt zu haben.
    Aber wieso …?
    Verdammt! Sie benutzten diese mentalen Fäden, um sich miteinander zu unterhalten! Daran hatte er nicht gedacht. Hatte nichts unternommen, um sie dafür zu bestrafen. Wie sollte er sich Notizen für Dialoge machen, wenn er nicht hören konnte, was sie sagten?
    Egal. Er ging jede Wette ein, dass dieses Luder Surreal und ihr Zuchthengst auch laut einiges zu sagen haben würden, sobald sie erst einmal seine kleinen Überraschungen zu sehen bekämen.
     
    Surreal wandte sich zu den Kindern um, eine Hand mit leicht gekrümmten Fingern ausgestreckt. »Wir müssen
etwas finden, das ungefähr diese Größe hat – ein Dekorationsstück oder einen Stein oder, beim Feuer der Hölle, sogar einen losen Mauerziegel. Fangt an zu suchen.«
    Trout und Sage eilten sofort auf die übervollen Tische zu, aber Kester fragte mit einem höhnischen Feixen: »Wieso denn? Werden wir endlich etwas Unheimliches erleben, wenn wir suchen gehen?«
    »Wenn ihr nicht suchen geht, könnt ihr erleben, wie ich euch so fest in den Hintern trete, dass ihr an die Decke knallt.« Na gut. Im Moment würde sie zu Boden sacken, sobald sie auch nur einen Schritt tat, aber das wusste niemand außer Rainier. »Tu, was man dir sagt, Junge. Wir stecken hier in Schwierigkeiten.«
    »Mir gefällt dieser Ort nicht«, verkündete Dayle mit jammervoller Stimme. »Ich will nach Hause.«
    Surreal sah Rainier an.
    *Sie haben das Spinnwebengefühl nicht gespürt*, sagte er.
    Dieses Haus stellte eine Falle für die Angehörigen des Blutes dar. Vielleicht würden die Kinder es verlassen dürfen.
    Sie sah Dayle an. »Sicher. Geh schon. Geh nach Hause.« Sie trat von der Tür weg, sodass sie dem Mädchen nicht länger den Weg in die Diele versperrte.
    »Das ist ein dummes Haus«, sagte Trist, als er und die beiden kleineren Jungen Dayle und Ginger in die Diele folgten.
    Kester schlenderte aus dem Salon, blieb jedoch im Türrahmen stehen und bedachte sie mit einem Blick, der ihm blaue Flecken von den Männern in einem Dorf des Blutes eingebracht hätte. Zu Kesters Glück hatte Rainier den Blick nicht bemerkt. Unter den gegebenen Umständen glaubte sie nicht, dass ihr Begleiter, der Kriegerprinz, viel Nachsicht für das Imponiergehabe eines Jungen hätte, der alt genug war, sein Hirn einzusetzen, anstatt mit seinen Eiern anzugeben.
    Kurzzeitig spielte sie mit dem Gedanken, den kleinen Bastard in den Wandschrank unter der Treppe zu stecken, damit er einmal sehen konnte, wie es ihm gefiel, Zeit mit einer Leiche zu verbringen. Doch sie war immer noch zu wackelig auf
den Beinen, um es ohne die Kunst mit ihm aufzunehmen. Also verwarf sie den Gedanken wieder. Außerdem würde es die Sache für Rainier und sie einfacher machen, wenn erst einmal sämtliche Kinder aus dem Haus waren.
    Schließlich blieb nur noch ein einziges Kind in dem Raum übrig: Sage.
    Das Mädchen blickte zu ihr empor, echte Besorgnis in den jungen Augen. »Du bist vorhin hingefallen. Ich habe es gesehen. Hast du dir wehgetan?«
    Beinahe hätte sie die Sorge abgetan, beinahe eine Lüge erzählt, um das Kind zu beruhigen. Dann kam ihr in den Sinn, was sie einem Mädchen des Blutes im

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