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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Ankunft in der Burg hatte er eine Botschaft von Lord Khardeen vorgefunden, der sich mit ihm über das verdammte Haus unterhalten wollte – und Khary lebte am anderen Ende des Reiches!
    Gerüchte, ermahnte er sich selbst. Nichts als Gerüchte, die zu erwarten gewesen waren. Alle waren neugierig auf diese Attraktion, die Jaenelle und Marian erschaffen hatten.
    Beim Anblick des Briefumschlags auf dem Frisiertisch stieß er ein Geräusch aus, das halb Seufzer, halb verärgertes Schnauben war. Zweifellos handelte es sich mal wieder um eine Einladung zu irgendeinem Herbstfest. Er würde Jaenelle fragen müssen, wie viele dieser Veranstaltungen sie zu besuchen gewillt war. Besser noch, er würde den Höllenfürsten fragen, wie viele der Herrscher von Dhemlan besuchen musste .
    Er griff nach dem Umschlag und stellte fest, dass es sich um hochwertiges Papier handelte. Dann drehte er ihn um. Nur ein einfaches Schmucksiegel, das in das Wachs geprägt war. Nichts, das zu einer Adelsfamilie oder einem Hof gehörte. Jedenfalls erkannte er es nicht wieder. Der Umschlag war in einer ihm unbekannten Männerhandschrift beschriftet.
    Er öffnete den Umschlag und zog die Einladung hervor. Augenblicke später richtete er seinen ganzen Zorn gezielt auf einen anderen Geist. *Beale!*
    Während er darauf wartete, dass der Butler der Burg auf seinen Ruf antwortete, ging er in dem Zimmer auf und ab. Er war zu aufgebracht, um still zu stehen, fühlte sich jedoch immer mehr gefangen von seinem eigenen Bedürfnis nach Bewegung. Verdammt, verdammt, und nochmals verdammt!
    Es klopfte zögerlich an der Tür, was ihm zeigte, wie sehr sein Wutausbruch Beale verunsichert hatte.
    Da die Versuchung zu groß war, die Tür – und dann den Mann – in Stücke zu reißen, zwang er sich dazu, stehen zu
bleiben, und öffnete die Tür mithilfe der Kunst, um seine Selbstbeherrschung zu demonstrieren.
    »Prinz?«, fragte Beale beim Eintreten. Keine Spur von Angst lag in seiner Stimme oder Haltung, aber in den Augen … Ja, da war Angst. Immerhin konnte ein Kriegerprinz mit schwarzem Juwel einem Krieger mit rotem Juwel schrecklichen Schaden zufügen – besonders, wenn es in seiner Absicht lag, den anderen zu verstümmeln und nicht umzubringen.
    »Erklär mir das.« Daemon hielt ihm die Einladung entgegen.
    Beale trat gerade so weit vor, dass er die Einladung nehmen und lesen konnte. Dann warf er einen Blick auf die kleine Uhr auf dem Frisiertisch. Seine Haut wurde aschgrau, als er Daemon entschuldigend und voller Entsetzen ansah.
    »Ich bin die letzten Stunden unten in meinem Arbeitszimmer gewesen und habe Schreibarbeiten erledigt«, sagte Daemon durch zusammengebissene Zähne hindurch. »Ich bin zu Hause gewesen, Beale. Es ist unentschuldbar, dass ich diese Einladung missachtet habe.« Diesen Befehl , um genau zu sein. Sie verstanden beide, was die Formulierung bedeutete.
    »Der Bote war recht genau«, stammelte Beale. »Die Einladung sollte im Gemach des Gefährten abgeliefert werden. Er sprach von einer Räumlichkeit, nicht von der Person. Deshalb bin ich davon ausgegangen, da der Gefährte der Empfänger war, dass die Lady einen privaten Abend plant und einen Freund gebeten hat, den Umschlag zu adressieren, damit der Inhalt noch ein wenig länger eine Überraschung bliebe.«
    Beim Feuer der Hölle! Beale war romantisch veranlagt. Wer hätte das gedacht? Er hatte die Botschaft nach oben gebracht, weil er davon ausgegangen war, die Königin wünsche einen sinnlichen Abend mit ihrem Gefährten .
    Daemon überlegte kurz, was sich alles daraus ergab. »Abendessen?«
    »Da wir damit gerechnet haben, dass du heute Abend deine Gemächer nicht verlassen würdest …«

    Genausowenig wie das Bett , fügte Daemon insgeheim hinzu.
    »… hat Mrs. Beale ein paar Speisen geplant, die keinen Schaden nähmen, sollte die Mahlzeit … unterbrochen werden.«
    Er stellte sich lieber nicht vor, wie Beale und Mrs. Beale über sein Liebesleben sprachen.
    »Es tut mir wirklich leid, Prinz«, sagte Beale. Er wandte den Kopf ab, und die leichte Veränderung seiner Miene zeigte an, dass er eine Unterhaltung auf einem mentalen Faden führte. Dann entspannte er sich ein wenig, als er sich wieder Daemon zuwandte. »Mrs. Beale packt das Essen zusammen. Ich hatte bereits ein paar Flaschen Wein ausgesucht, die wird sie also mit dazulegen. Du wirst ein bisschen zu spät eintreffen, aber vielleicht stellt ja ein feierliches Picknick im Mondschein eine ausreichende Entschuldigung dar?«
    Sie

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