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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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ziehen. »Wir müssen uns unterhalten. Es ist wichtig.« Er nahm sie am Arm und versuchte, sie ins Wohnzimmer zu führen.
    »Aber …« Tersa stemmte sich dagegen, widersetzte sich. »Das Abendessen ist fertig. Wir sollten jetzt zu Abend essen.«
    »Prinz«, protestierte Allista. »Kann die Sache …«
    »Tersa!«, fuhr Daemon sie an. »Surreal steckt in Schwierigkeiten. Ich brauche deine Hilfe.«
    Sie krümmte sich unter seinem Zorn. Dann ging eine Veränderung mit ihr vor sich, und er erblickte eine eiskalte Klarheit in ihren Augen. Diesen Blick hatte er zuvor schon an ihr gesehen. Er hielt nie mehr als ein paar Minuten an, und die Anstrengung, die es sie kostete, jenen Ort in ihrem Innern zu berühren, ließ sie gewöhnlich noch verwirrter zurück. Doch in jenen Minuten war sie beeindruckend. Jedes Mal, wenn er diesen Blick gesehen hatte, hatte er sich gefragt, wer sie gewesen war, bevor sie gebrochen wurde – und bevor ihr Geist zersplittert war.
    Er ließ ihren Arm los und folgte ihr ins Wohnzimmer.
    Nach kurzem Zögern schloss Allista die Tür hinter ihnen, um sie unter vier Augen zu lassen.
    Tersa setzte sich auf das Sofa. Daemon kniete vor ihr nieder.
    Ihr Mund wurde zu einem schmalen, missbilligenden Strich. »Du bist ein Kriegerprinz mit schwarzem Juwel. Du hast vor niemandem außer deiner Königin zu knien.«
    Er nahm ihre Hände in die seinen; ein Körperkontakt, der ihr als Anker dienen würde, solange sie sich daran festhalten konnte. »Ich knie vor meiner Mutter als Sohn, der um Hilfe fleht.«
    Sie runzelte die Stirn, und die Klarheit in ihren Augen verblasste ein wenig. Ihm blieb zu wenig Zeit um herauszufinden, was er wissen musste.
    »Du hast einem Mann geholfen, ein Spukhaus zu errichten«, sagte er.

    Sie nickte. »Dieser Langston. Er hat ein Haus wie Jaenelles erschaffen und er hat gesagt, ich könne ihm helfen. Es wird eine Überraschung für den Jungen sein. Und auch für andere Kinder, aber hauptsächlich eine Überraschung für den Jungen.«
    Er verlor sie zu schnell. »Wer hat diesem Langston sonst noch geholfen? Erinnerst du dich?«
    Verwirrung. »Ich habe Überraschungen erschaffen. Eine zum Beispiel …« Die Klarheit war verschwunden. Aus ihren Augen blickte wieder der Wahnsinn. »Nein. Wenn ich es dir erzähle, wird es keine Überraschung mehr sein.«
    »Kannst du dich noch an die Überraschungen erinnern? Kannst du mir keinen Hinweis geben?«
    » Nein! Du wirst dem Jungen die Überraschung verderben.« Ihre Stimme klang jetzt verletzt.
    Er legte die Stirn an ihre Knie und kämpfte den Zorn in sich nieder. »Tersa.« Sie hatte sich angestrengt , diese Illusionszauber zu erschaffen, und Jenkell, dieser Bastard, hatte sie nur benutzt.
    Er hob den Kopf und sah sie an. »Tersa, dieser Langston ist ein böser Mann. Er hat dich belogen. Er hat deine Zauber in seinem Spukhaus verwendet, aber da waren noch zwei andere Schwarze Witwen, die Zauber für ihn erschufen, und deren Zauber sollen allen wehtun, die das Haus betreten. Er hat keine Attraktion erschaffen, wie Jaenelle es tut. Er möchte uns umbringen .« Er rieb ihre Fingerknöchel mit den Daumen in dem Versuch, sie in dem Zimmer und bei seinen Worten zu halten. »Tersa, Surreal sitzt in dem Haus fest. Ich brauche deine Hilfe, um sie da herauszuholen, bevor ihr jemand wehtut.«
    Er hatte ihr zu viel erzählt – oder nicht genug. Bei Tersa wusste man das nie.
    »Liebes, gibt es irgendetwas, das du mir sagen kannst? Bitte .«
    »Sie kichern«, sagte sie mit kaum hörbarer Stimme. »Sie sind groß und behaart und sie kichern.«
    Wer kichert? , fragte sich Daemon, doch er wagte nicht
nachzufragen. Sie zerrte jegliche Information hervor, derer sie habhaft werden konnte. Es lag an ihm, herauszufinden, was die Informationen bedeuteten.
    »Kribbel-krabbel«, sagte Tersa. Sie kniff die Lippen zusammen und gab ein ploppendes Geräusch von sich. Dann sagte sie: »Der kleine Mikal weiß es. Er wird dem Jungen von den Überraschungen erzählen.«
    Sie sah niedergeschlagen aus. Selbst wenn Jenkell sonst niemanden verletzte, würde er dem Hurensohn an den Kragen gehen für den Schmerz, den er eben Tersa verursacht hatte.
    »Vielen Dank, Liebes.« Daemon küsste ihre Hände und erhob sich. »Vielen Dank.«
    Als er das kleine Haus verließ und sich zur Königin von Halaway aufmachte, fragte er sich, wie viel Schaden er soeben angerichtet haben mochte.
     
    »Hier, Tersa«, sagte Allista, die ihre Schwester zu einem Stuhl am Küchentisch führte. »Setz

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