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Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht

Titel: Die schwarzen Juwelen 06 - Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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noch der schwächste Angehörige des Blutes ausgebildet wurde.
    »Wie hat Jenkell dann herausgefunden, ein Angehöriger des Blutes zu sein?«, fragte Daemon.
    »Vielleicht hat es als Berufsneid begonnen, als Lady Fionas Geschichten über Tracker und Shadow sich immer größerer Beliebtheit erfreuten. Erst nachdem ihre Bücher genauso viel Beachtung wie die seinen fanden, fing er an, seine Bücher von einem Angehörigen des Blutes handeln zu lassen.« Ein gewisses Glitzern trat in Kharys Augen, das gewöhnlich Vorbote einer schelmischen Dummheit war – oder die Freude über die Dummheit eines anderes anzeigte. »Normalerweise geht Fiona Jenkell bei Literaturveranstaltungen aus dem Weg. Anscheinend ärgert er sich darüber, dass sie ein verwandtes Wesen ›erworben‹ hat, und ihm dies nicht gelungen ist, und zwar trotz seines beträchtlichen Erfolges als Romanschriftsteller.«
    Als Reaktion auf das Glitzern spürte Daemon eine Spur trockene Belustigung in sich aufsteigen. »Hat Jenkell noch nie davon gehört, dass der Erwerb nicht von dem jeweiligen Menschen getätigt wird?«
    »Selbst wenn er es weiß, bin ich mir nicht sicher, ob es in seinen Augen einen Unterschied macht«, erwiderte Khary. »Das hier sind lediglich Vermutungen, und das meiste stammt von Fiona und beruht auf Dingen, die sie bei Zusammenkünften beobachtet oder belauscht hat, an denen auch Jenkell teilgenommen hat. Laut Fiona hat er sich verändert, während er an seiner ersten Geschichte über Landry Langston schrieb. Er schien fordernder zu werden, gleichzeitig aber auch weniger selbstbewusst zu sein.«
    »In der ersten Geschichte findet diese Figur Langston heraus, dass sie eine Angehörige des Blutes ist.«
    Khary nickte. »Es kann nicht allzu schwer gewesen sein, jemanden zu finden, der Jenkell erzählt hat, wie man der
Dunkelheit sein Opfer darbringt – wenigstens in groben Zügen. Manche sind vielleicht gewillt gewesen, es ihm zu erzählen, weil sie sein Werk schätzen und es ihnen gefallen hat, ihm bei Nachforschungen für eine Geschichte behilflich zu sein. Und es gibt natürlich immer etliche Leute, die bereit sind, für einen großzügigen Haufen Goldmünzen praktisch alles zu tun.«
    »Also hat Jenkell das Opfer dargebracht, wobei er dachte, er täte nur so – und hat herausgefunden, dass er ein Angehöriger des Blutes ist.« Daemon schüttelte den Kopf. »Der verdammte Narr kann von Glück sagen, dass er die Sache heil überstanden hat.«
    »Falls er sie heil überstanden hat.« Khary trank von seinem Brandy, die blauen Augen unverwandt auf Daemon gerichtet. »Er hat nicht damit gerechnet, dass etwas passieren würde. Er war nicht darauf vorbereitet , dass etwas passieren würde. Außerdem ist er in Kleinterreille aufgewachsen. Folglich ist ihm vielleicht nicht klar – oder er glaubt es nicht, selbst wenn es ihm gesagt wurde -, dass die Angehörigen des Blutes ihm helfen würden, die Macht zu verstehen, die durch seine Venen floss, nachdem er herausgefunden hatte, was er ist – ja, dass sie ihn sogar in der grundlegenden Kunst unterrichten würden, damit er diese Kraft sicher anwenden könnte.«
    Daemon leerte sein Glas. »Das ist alles sehr interessant, aber was hat es mit dem anderen Spukhaus zu tun?«
    Nun war das Glitzern aus Kharys Augen verschwunden. »Wir glauben, dass Jarvis Jenkell dabei ist, einen Ort zu erschaffen, um Rache an den Angehörigen des Blutes zu nehmen.«

    Ein paar Treppenstufen führten bis zu einem Treppenabsatz. Dann machte die Treppe eine Wendung, und man stieg weitere Stufen in den ersten Stock empor. Wie, im Namen der Hölle, konnte das so lange dauern, und weshalb schienen
die Treppenstufen schräg zu verlaufen? Und woher kam der verdammte Luftzug, der die Kerze ausgelöscht hatte, sodass sie sich im Stockdunkeln befand, da sie sich gewiss nicht der Kunst bedienen würde, um sie erneut anzuzünden? Und warum konnte sie vor sich weder die Lampen noch die andere Kerze erkennen?
    Und wenn Rainier sich oben an der Treppe befand und auf sie wartete, warum antwortete er dann nicht auf ihr Rufen?

    Daemon schenkte sich einen weiteren Brandy ein, goss Khary ebenfalls nach und ließ sich dann wieder in seinem Sessel nieder. »Erklär mir das.«
    Khary fuhr sich mit den Fingern durch die braunen Locken. Dann wiegte er das Glas in beiden Händen. »Dies sind Vermutungen, die auf Gerüchten und Andeutungen beruhen. Fiona hat mehrfach darauf hingewiesen, dass sie nichts mit Sicherheit weiß .«
    »Aber

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