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Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin

Titel: Die schwarzen Juwelen 07 - Blutskönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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dreckig, dass er sich bereits vorstellen konnte, wie die Haushälterin einen Anfall bekam, weil der Hund so durchs Haus lief. Und da er genau wusste, wer am Ende die kleine Hündin würde waschen dürfen, hielt sich seine Erleichterung darüber, sie zu sehen, in Grenzen.
    Insbesondere, als sie ihn anknurrte.
    »Und du«, fauchte er und zeigte auf Vae. »Du hättest uns nicht vielleicht sagen können, wo Cassidy hingegangen ist? Du kläffst doch sonst bei jeder Kleinigkeit herum.«
    *Ich kläffe nicht.*
    Theran schnaubte abfällig.
    »Prinz …«, setzte Cassidy an.
    »Cassie!«
    Er musste nicht sehen, wie Gray auf das Haus zurannte. Er beobachtete einfach Cassidy … und sah, wie ihre Augen strahlten, als sie Gray entdeckte.
    Damit war zumindest eine Frage beantwortet.
    »Cassie!« Gray blieb am Rand der Terrasse stehen. »Da ist … es gibt da etwas, das ich dir zeigen will.«
    Sie lächelte. »Ich habe auch einiges, was ich euch zeigen will.«
    »Meines zuerst«, bestimmte Gray.
    Ihr Lächeln wurde breiter. »Na schön.« Dann wandte sie sich an Theran und streckte ihm eine Holzkiste entgegen, auf deren Deckel das Siegel der Grayhavens prangte. »Die ist für dich.«
    Mit einem fragenden Blick nahm er die Kiste an sich.

    »Ich habe den Schatz gefunden«, erklärte Cassidy, und unter dem ganzen Schmutz strahlte ihr Gesicht vor Aufregung. »Er ist da oben, Theran, zusammen mit einem Großteil deines Erbes.« Sie ging auf Gray zu, drehte sich aber noch einmal um. »Du siehst genauso aus wie er, weißt du. Jared. Du siehst ihm verblüffend ähnlich.«
    Völlig überrumpelt beobachtete Theran, wie Gray sie bei der Hand nahm und in Richtung des Überraschungsgartens zog. Talon hatte ihm das schon ein paarmal gesagt, aber woher sollte Cassidy das wissen?

    »Warte, Gray«, bat Cassidy. Er strahlte zu viele Gefühle aus. Sie wusste nicht, ob er glücklich oder verärgert war, wütend oder aufgeregt.
    Vielleicht war es eine Mischung aus allem. Was bedeutete, dass ihr Hof sich ebenso über ihre unerwartete Abwesenheit aufregen würde.
    Falls überhaupt irgendeiner von ihnen sie bemerkt und sich auch nur einen Funken dafür interessiert hatte.
    Du bist erschöpft, deshalb bist du so zickig , rügte sie sich. »Gray, warte.«
    Er blieb stehen, doch er sah aus, als erwarte er jeden Moment einen tödlichen Schlag.
    »Ich bin völlig ausgetrocknet. Kann ich einen Schluck Wasser trinken, bevor ich mir die Überraschung ansehe?«
    »Woher weißt du, dass es eine Überraschung ist?«
    Beim Feuer der Hölle. Das durfte sie eigentlich nicht wissen. »Da ich ja nicht weiß, was du mir zeigen willst, muss es doch eine Überraschung sein.«
    Während er ihr mit dem Daumen über die Wange strich, vollzog er einen dieser blitzschnellen Wechsel zwischen Junge und Mann.
    »Du bist unverletzt?«, fragte er.
    »Ja, Gray, ich bin unverletzt. Ich war auf dem Speicher und habe die Zeit vergessen. Ich wollte euch nicht beunruhigen.«

    »Ich hatte Angst um dich, Cassie. Das ist wesentlich mehr als Beunruhigung.«
    »Ja, das stimmt. Es tut mir leid.«
    Er schüttelte den Kopf. »So viele Jahre lang bedeutete das Verschwinden eines Menschen, dass er nicht zurückkommen würde. Gefangen oder getötet. Manchmal hat Talon ihre Überreste gefunden. Meistens aber nicht.«
    »Oh, Gray.«
    Wieder schüttelte er den Kopf. »Dena Nehele ist noch kein sicherer Ort. Irgendwann wird es das wieder sein, aber im Moment ist es noch nicht sicher, wenn du alleine losziehst und keinen Zettel hinterlässt, dem man folgen könnte.«
    »Ich werde daran denken.« Ich werde dich vermissen, Gray.
    »Dann holen wir dir mal etwas Wasser.«
    Sie stillte ihren Durst. Dann pumpte Gray noch mehr Wasser, damit sie sich wenigstens ein wenig Schmutz von Händen und Gesicht waschen konnte.
    Er rief ein kleines Handtuch herbei und reichte es ihr, wobei er ihr einen Blick zuwarf, den sie nicht entschlüsseln konnte.
    »Schließ die Augen«, befahl er.
    Als sie gehorchte, legte er ihr einen Arm um die Schultern und führte sie durch den Garten.
    »Du kannst die Augen jetzt aufmachen.«
    Sie sah auf das Blumenbeet und ihr erster Gedanke war: Heimat . Dann sah sie genauer hin.
    »Es ist ein Kompromiss«, erklärte Gray leise. »Nicht ganz dasselbe, aber ähnlich. Nicht ganz wie zu Hause, aber es könnte zu Hause sein – wenn du Wurzeln schlagen willst. Und wenn du das nicht willst, nicht kannst, könnte ich vielleicht in Dharo Wurzeln schlagen.«
    Es war der Garten ihrer Mutter. Und

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