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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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schüttelte den Kopf. Ranons Augen strahlten zu hell, und er konnte nicht sagen, ob das Gemüt des Shalador-Kriegerprinzen sich auf heiß oder kalt zubewegte. Was bedeutete, Ranon war zu unberechenbar für diese Aufgabe.
    »Ich halte den Mund und meine Wut im Zaum«, sagte Ranon. »Darauf gebe ich dir mein Wort. Aber wenn du das hier zurück ins Herrenhaus bringst, möchte ich als Zeuge dabei sein. Khollie zuliebe.«
    »Ich komme auch mit«, sagte Gray.
    »Nein, das wirst du nicht.« Bei Ranon würde er nachgeben, aber nicht bei Gray. »Du wirst hier gebraucht, Gray. Cassies Eltern sind zu Hause in Dharo. Selbst wenn wir jetzt eine Nachricht losschicken, könnten sie nicht vor morgen wieder in Eyota sein. Das bedeutet, Cassie braucht dich hier bei sich. Deine Pflicht ist die Königin, Prinz.«
    Er sah, wie Gray die Worte in sich aufnahm – und war erleichtert, als dieser zustimmend nickte.

    »Der Rest von euch teilt sich auf. Ich will die Landenetze bewacht sehen, Norden und Süden, die ganze Zeit. Jeder kann entlang einer Bahn von den Winden springen, wo er will, aber von jetzt an betrachten wir jeden als potenziellen Feind, der nicht über die Landenetze im Dorf ankommt oder sich weigert, den diensthabenden Wachen zu sagen, was ihn in die Stadt führt.« Talon warf die Decke über den Leichnam, froh, den Kopf nicht mehr sehen zu müssen. »Bringen wir’s hinter uns.«
    Und möge die Dunkelheit Erbarmen mit mir haben, wenn Theran hiervon wusste.

    Gray fand Cassidy im Garten, an einen der alten Bäume gelehnt.
    »Cassie.« Er zog sie an sich, Rücken an Brust, und schlang die Arme um sie.
    »Was soll ich bloß Jaenelle sagen?«, fragte Cassidy mit brechender Stimme. »Sie hat darauf vertraut, dass ich mich um die verwandten Wesen kümmere. Sonst hätte sie es ihnen nicht erlaubt, herzukommen. Was soll ich ihr nur sagen?«
    Er berührte mit den Lippen ihre Schläfe. »Nichts. Heute Abend gibt es nichts zu sagen. Morgen wissen wir mehr.«
    Sie drehte sich in seinen Armen um und hielt sich an ihm fest, während sie weinte.
    Auch er hielt sie fest und hoffte aus ganzem Herzen, dass Khollie aufwachen würde. Denn besser noch als Cassie es je könnte, verstand er, wie verlockend es war, der Angst und dem Schmerz zu entfliehen und nie mehr zurückzukommen. Sogar wenn das den Tod bedeutete.

    Julien öffnete die Zimmertür und sagte: »Prinz Grayhaven, Prinz Talon verlangt, mit dir zu sprechen. Es ist dringend.«
    Als Theran sein Buch beiseitelegte und sich erhob, warf
er einen Blick auf Kermilla. Über den Nachmittag war sie von Stunde zu Stunde aufgeregter geworden, auch wenn sie sich geweigert hatte, ihm den Grund dafür zu sagen. Selbst Jhorma bekam nichts aus ihr heraus. Jetzt, als Talons Name fiel, blickte sie ängstlich drein.
    »Bardoc, bleib bei der Lady«, sagte Jhorma, als er sich vom Kartentisch erhob und auf Theran zuging.
    Jhorma hatte keinen Grund, anzunehmen, er könne an diesem Treffen teilnehmen, aber Theran wollte nicht mit ihm streiten. Jhorma und er konkurrierten um Kermillas Zuneigung – und um ihr Bett –, aber in letzter Zeit hatte er sich als vernünftiger Mann erwiesen, der die Regeln des Hofes gut beherrschte. Und im Moment hatte Theran nicht vor, Hilfe abzulehnen, ganz gleich, wer sie anbot. »Julien, richte Prinz Talon – «
    Talon schob Julien beiseite und trat in den Raum. Ranon, Archerr, Spere und Haele folgten ihm. Sie trugen eine Bahre, auf der ein in Decken gewickeltes Bündel lag.
    »Theran«, sagte Talon. »Lord Jhorma.« Er blickte zu Kermilla, die noch immer am Kartentisch saß, und schwieg – ein beabsichtigter sozialer Affront.
    »Ich glaube, dies hier gehört eurer Lady«, sagte Talon und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Theran. Mit Hilfe der Kunst hob er die Decke gerade so weit an, dass man den Kopf erkennen konnte.
    »Mutter der Nacht«, flüsterte Jhorma. »Das ist Laska.«
    »Laska?«, quiekte Kermilla.
    »Was ist ihm zugestoßen?«, fragte Theran.
    Der Ausdruck in Talons Augen. Hart. Unversöhnlich.
    »Dieser Mann kam heute Nachmittag nach Eyota und versuchte einen jungen Krieger zu entführen«, sagte Talon. »Der Bruder des Kleinen, ein Kriegerprinz, hat den Feind ausgeschaltet. Anschließend identifizierte ein Mitglied des Hofes den Mann als einen der ihren. Also haben wir ihn zurückgebracht.«
    »Es braucht eine Menge Wut, um so etwas anzurichten«, sagte Jhorma und starrte Laska an.

    »Die Wut war begründet«, erwiderte Talon, der Theran nicht aus den

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