Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft
Augen ließ.
Therans Herz schlug wild in seiner Brust. »Ist dem Jungen etwas geschehen?«
»Die Heilerin hat getan, was sie konnte. Wir wissen nicht, ob es reichen wird«, sagte Talon.
Sein Blick war hart. Unversöhnlich. Anklagend.
*Beim Feuer der Hölle, Talon, wie schlimm ist es?*, fragte Theran. *Warum sollte Laska so etwas tun?*
*Was den Grund betrifft, frag deine Lady*, erwiderte Talon. *Was die Verletzung angeht… Wir werden es erst erfahren, wenn wir wissen, dass der Kleine am Leben bleibt.*
Theran sah zu Ranon. In dessen Augen stand kalte, schwarze Wut. Und Schmerz.
Mutter der Nacht.
»Ich weiß es zu schätzen, dass ihr den Leichnam zu uns zurückbringt«, sagte Jhorma. »Die Höflichkeit, die ihr uns damit zuteilwerden lasst, ehrt euch. Ich werde den Leichnam mit nach Dharo nehmen. Schande wird die Trauer seiner Familie überdecken, denn es lag keine Ehre darin, wie Laska den Tod fand. Trotzdem wird seine Familie trauern.«
*Talon, es tut mir so leid*, sagte Theran.
*Laskas Familie ist nicht die einzige, über die diese Angelegenheit Schande bringt.* Talon verließ dem Raum.
Nachdem sie die Bahre auf dem Boden abgesetzt hatten, folgten ihm Ranon und die anderen Männer. Julien eilte ihnen hinterher.
»Ich breche auf, sobald ich gepackt habe.« Jhorma ließ Bahre und Leichnam verschwinden.
»Bardoc soll dir beim Packen helfen.«
Jhorma warf Theran einen langen Blick zu, dann gab er Bardoc ein Zeichen, der sich ihnen allzu eilig anschloss.
»Ich glaube, Bardoc sollte mich nach Dharo begleiten«, sagte Jhorma. »Er und Laska kommen aus demselben Dorf. Er kennt die Familie.«
Theran nickte. Es war ihm gleich, was Jhorma tat – jetzt,
da all seine Hoffnungen für Dena Nehele um ihn herum zusammenbrachen.
Er schloss die Tür hinter Jhorma und Bardoc – und versiegelte sie mit der Macht seines Grünen Juwels. Dann wandte er sich an Kermilla, die den Kartentisch verlassen hatte und nun blass und ängstlich mitten im Raum stand.
»Was wollte Laska in Eyota?« Mit wachsendem Zorn ging er auf sie zu. »Er hatte keinen Grund, sich dort aufzuhalten. Er hatte kein Recht, sich dort aufzuhalten.«
»Ich weiß es nicht«, sagte Kermilla.
» Lüg mich nicht an .« Er blieb stehen, wollte seine Selbstbeherrschung nicht zu sehr strapazieren, indem er sich ihr weiter näherte. »Er ist ein Mitglied deines Hofes. Du musst es wissen.«
»Ich weiß es nicht!« Jetzt, da er sie herausgefordert hatte, füllten sich ihre Stimme und ihr Blick mit Zorn.
»Beim Feuer der Hölle, Kermilla. Weißt du, was das deinem Ruf angetan hat? Ein Mitglied deines Ersten Kreises hat versucht, einen jungen Krieger zu entführen. Zwei Gründe fallen mir ein, an die die Kriegerprinzen denken werden, wenn sie das hören: Folter und Vergewaltigung.«
»So war Laska nicht«, fuhr Kermilla ihn an. »Das würde Laska nie tun. Ich würde niemals jemanden in meinen Hof aufnehmen, der so etwas tun würde!«
Du hättest Garth und Brok in deinen Hof aufgenommen. Wenn du zwei Vergewaltiger übersehen hast, warum dann nicht noch einen?
Er schob den Gedanken beiseite und schloss ihn weg.
»Was wollte er dann in diesem Dorf? Und was hat Laska mit diesem Jungen angestellt, das einen Bruder so wütend machen könnte, ihn auf diese Art und Weise umzubringen? «, brüllte Theran.
»Er sollte keinen Jungen mitnehmen!«, schrie sie. »Er ist nach Eyota gegangen, um mir einen Sceltie zu holen!«
Theran wich einen Schritt zurück. Die Dummheit, die einen Mann das Leben gekostet hatte – und die sie wohl alle
auf die eine oder andere Art und Weise würden bezahlen müssen –, ließ ihn taumeln.
»Einen Sceltie.« Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Beim Feuer der Hölle, Mädchen, hast du den Verstand verloren? «
»Die Kriegerprinzen sind alle so beeindruckt davon, dass Cassidy welche hat. Sie werden mich nicht ernst nehmen, bis ich auch einen habe.« Tränen stiegen ihr in die Augen, und ihre Unterlippe zitterte. »Sie hätten diesen einen in dem dummen Dorf doch gar nicht vermisst. Außerdem hast du Correne fortgeschickt, und dieser schreckliche Talon hat Garth und Brok umgebracht, und ich war so allein. Du bist immer viel zu beschäftigt, um dich um mich zu kümmern, auch wenn du sagst, dass du mich liebst.«
»Also ist es meine Schuld, weil ich tue, was ich kann, um diese Stadt durch den nächsten Winter zu bringen?« Er ging auf und ab, lief im Kreis, wollte den Raum auseinandernehmen und die Möbel zerschlagen. Aber er
Weitere Kostenlose Bücher