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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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kommt?«
    Daemon sah ihn lange an. »Wenn ich es gewusst hätte, hätte ich ihn in einem Grab versenkt, das man niemals finden würde. Aber jetzt ist es geschehen, und wir müssen den Dingen ihren Lauf lassen.«
    Warum?
    Er blickte die drei Männer an, die ihn mit so raubtierhafter Geduld ansahen, und erkannte die Antwort.
    Jaenelle.
    Wenn Jaenelle dachte, Cassie könnte ohne die direkte Hilfe dieser Männer gegen Kermilla gewinnen, dann konnte sie gewinnen. Und würde es auch.
    Während der nächsten paar Monate würde er alles von
diesen Männern lernen, was er könnte, um das sicherzustellen.
    »Wann fangen wir an?«, fragte er.
    »Da wir alle gerade hier sind, wäre jetzt wohl ein guter Zeitpunkt«, antwortete Saetan.
    TERREILLE
    Noch einmal blickte Cassidy aus dem Fenster. Gray war heute früh aufgebrochen, und seitdem hatte ihn niemand mehr gesehen – oder wusste, wo genau er hingegangen war.
    »Er muss irgendjemandem gesagt haben, wo er hingeht«, sagte sie zu Talon. »Könnte er es einem der Scelties gesagt haben? Jemandem, bei dem wir nicht daran denken würden, ihn zu fragen?«
    »Ranon hat gegen Mittag eine Nachricht von Gray erhalten, auf der stand, er hätte einen Termin und käme am späten Abend wieder«, erwiderte Talon. »Cassidy …«
    »Aber er hat nicht gesagt, wo er sein würde! Das passt nicht zu ihm, Talon. Das weißt du.«
    »Ich schicke eine Nachricht in die Geächtetenlager. Vielleicht ist er oben in den Bergen.«
    Warum?
    Nach ein paar Nächten in ihrem Bett sehnte er sich schon nach einem Grund, gehen zu können?
    »Cassidy …«
    Endlich hörte sie es. Sie war so mit Gray beschäftigt, dass sie das Offensichtliche übersehen hatte. Talon hatte ihr etwas mitzuteilen, und er fühlte sich nicht wohl dabei.
    »Vor langer Zeit habe ich ein Versprechen gegeben«, sagte Talon, »und zweimal im Jahr komme ich diesem Versprechen nach. Es bedeutet, dass ich einen oder vielleicht zwei Tage fortmuss.«
    »Wohin?«

    »Ich kann es dir nicht sagen. Mehr zu verraten würde langgehegtes Vertrauen brechen.«
    Wenn sie es ihm befahl, würde er es ihr sagen – und damit würde sie das Vertrauen brechen, das sich zwischen ihnen aufbaute.
    »Kannst du mir versprechen, dass dein Tun weder Dena Nehele noch irgendeinem seiner Einwohner Schaden zufügt? «, fragte sie.
    Er entspannte sich. Lächelte sogar. »Das kann ich mit gutem Gewissen versprechen.«
    »Dann freuen wir uns auf deine Rückkehr.«
    »Vielen Dank, Lady.«
    Nachdem Talon den Raum verlassen hatte, rollte Cassidy sich in einem Sessel vor dem Fenster zusammen.
    Es war nicht gerecht, Gray mit Jhorma zu vergleichen – einen Mann, der sagte, er liebe sie, mit einem zu vergleichen, der seinen Dienst als ihr Gefährte in seine Referenzen mit hatte aufnehmen wollen. Es war nicht gerecht, aber Grays unerklärliche Abwesenheit brachte sie auf die Frage, ob er sie noch immer wollte, jetzt, da seine emotionalen Wunden wieder verheilt waren. Seine erste Geliebte zu sein, bedeutete nicht, dass er auch wollte, dass sie seine letzte war.
    Wenn das der Fall war, würde sie die Kraft finden, ihn mit Anstand gehen zu lassen. Aber wenn er fort war … würde sie in der Lage sein, ihren Schmerz gut genug zu verbergen, um dem Mitleid ihres eigenen Hofes zu entkommen?

Kapitel achtundzwanzig
TERREILLE
    S till und verborgen ritten die Königinnen Dena Neheles über die Pfade des Tamanara-Gebirges. Einige hatten diese Reise über die Jahre viele Male auf sich genommen. Für andere war es das erste Mal, dass sie es gewagt hatten, jemandem so viel Vertrauen entgegenzubringen.
    Jede von ihnen hatte eine Karte der Wege, denen sie zu folgen hatte. Ihre Begleiter kannten den genauen Zeitpunkt, an dem sie die Kontrollpunkte der Strecke passieren mussten. Kam man zu spät, hatte man nur eine Wahl: umkehren oder sterben. Die Zauber, die die Gebirgspfade beschützten, kannten weder Nachsicht noch Gnade – zu dieser Zeit und an diesem Ort kannte der Kriegerprinz mit den Saphir-Juwelen keine Gnade, der die Zauber Jahr für Jahr, Generation für Generation schuf. Er war die Garantie, dass die Königinnen, die sich zweimal im Jahr versammelten, um miteinander zu sprechen, sicher waren vor denen, die einst geherrscht hatten.
    Als sie den Treffpunkt erreichten, ließen sie Pferde und Begleiter zurück und betraten die Lichtung allein. Viele umarmten sich, erleichtert, vertraute Gesichter wiederzusehen. Aber nie erfragte jemand einen Namen. Selbst wenn sie in benachbarten Dörfern

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