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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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er mehr tut, als vorsichtig die Fühler danach auszustrecken, wer vielleicht Interesse daran haben könnte, Kermilla zu dienen, erfährt es jeder Kriegerprinz und jede Königin – und Cassie wird es auch erfahren. Dann sollte sie erklären, ob sie gehen möchte oder bleiben will. Danach hängt viel davon ab, welche Königin die anderen Königinnen und Kriegerprinzen als Herrscherin über ihr Volk sehen wollen.«
    Daemon erhob sich. »Komm mit. Wir wärmen das Essen auf, das Mrs. Beale für dich zur Seite gestellt hat. Dann kannst du noch eine Weile schlafen und dich morgen früh
auf den Weg machen.« Er hielt inne. »Wenn ich dir einen Rat geben darf: Versuch, die Sache zu vergessen, und genieße die Winsol-Tage.«
    Grays Magen knurrte. Wach genug, um sich wieder für Essen begeistern zu können, stand er auf.
    »Es gibt noch einen Rat, den ich gut gebrauchen könnte.«.
    Daemon hob eine Augenbraue. »Und der wäre?«
    »Was schenkt man einem Sceltie zu Winsol?«

Kapitel dreißig
TERREILLE
    T heran fächerte die Goldmünzen auf. Zwanzig Zehner-Münzen. Er hatte kaum jemals Goldmünzen zu Gesicht bekommen. An Silbermünzen kam man leichter, wenn die Geächteten Wild an die Menschen verkauften, die sich das Fleisch vom Metzger nicht leisten konnten. Man bekam sie leichter und konnte sie unauffälliger ausgeben. Gewöhnlich verdiente nur der Adel – oder die verdorbenen Königinnen und ihre Ersten Kreise – genügend Geld, um Goldmünzen zu besitzen.
    Talon hatte ihm zwanzig Zehner-Münzen geschenkt, als er zwanzig wurde – das erste und einzige Mal, dass er so viel Geld zum Ausgeben besessen hatte. Es fühlte sich noch immer an wie ein Vermögen.
    Nachdem er die Ausgaben für die Stadtkasse und das Anwesen abgezogen hatte, blieben ihm vom Stadtzehnt noch immer vierhundert Goldmünzen als jährlicher Eigenverdienst. In den nächsten Monaten würde er ein paar neue Kleider brauchen und müsste gelegentlich für eine abendliche Unterhaltungsveranstaltung zahlen, aber er wusste, wie man sparsam lebte. Beim Feuer der Hölle, er hatte es sein ganzes Leben lang getan. Deshalb hatte er auch entschieden, seiner Lady mit der Hälfte der Einnahmen ein Überraschungsgeschenk zu machen.
    Kermilla betrat den Salon. »Der Bastard-Butler sagte, du wolltest mich sehen.«
    »Er ist kein Bastard, Kermilla«, sagte Theran. »Du weißt, es ist unhöflich, einen Mann zu beleidigen, indem man sagt, er hätte keinen Vater.«
    Sie verdrehte die Augen. »Dann beschreibt es eben sein
Gemüt und seine Einstellung, wenn du die armselige Abstammung, die er vorweisen kann, nicht besudeln willst.« Dann erblickte sie die Goldmünzen und schnappte nach Luft.
    Fast hätte er sich sein Vorhaben noch einmal überlegt, aber vielleicht war sie in letzter Zeit nur so unleidlich, weil sie frustriert war. Es gab nur wenig Gesellschaft in der Stadt und noch weniger öffentliche Unterhaltung, die sie ihrer Aufmerksamkeit als würdig erachtete. Und seine Bemühungen im Bett schien sie immer weniger zu genießen – so sehr, dass er aufgehört hatte, sie um Sex zu bitten, sondern beschlossen hatte, auf ihre Einladung zu warten.
    »Was ist das?«, fragte sie und beäugte die Goldmünzen.
    Er hielt sie ihr hin. »Das ist für dich.«
    Sie ergriff die Goldmünzen und zählte sie. Zweimal. »Zweihundert Goldmünzen? Theran, wo hast du das her?«
    Er zuckte mit den Schultern und lächelte. Der Glanz in ihren Augen wärmte sein Herz. »Ich weiß, wir hatten in letzter Zeit nicht viel Geld, und der Zehnt aus deinem Dorf ist noch nicht angekommen. In drei Tagen fängt Winsol an, und ich dachte, du würdest dich vielleicht freuen, ein paar Besorgungen machen zu können.«
    Sie hatte oft genug angedeutet, dass das Versagen ihres Haushofmeisters, ihr die Einnahmen aus dem Zehnt zu schicken, die ihr zustanden, es ihr unmöglich machte, Geschenke für ihre Familie zu erstehen. Oder die erwarteten Geschenke an ihren Haushofmeister, ihren Hauptmann der Wache und ihren Gefährten. Und ihm könnte sie schließlich auch nichts schenken.
    Das Geschenk selbst war nicht von Bedeutung. Es war die Tatsache, dass Kermilla ihm überhaupt etwas geben wollte. Er hatte kein Geschenk mehr von einer Frau bekommen, seit er mit sieben Jahren seine Mutter verlassen hatte.
    »Oh, Theran!«
    Kermilla schlang die Arme um ihn und küsste ihn mit genügend Feuer, um sein Blut in Wallung zu bringen. Bevor er sich mehr davon holen konnte, zog sie sich zurück und schüttelte mit einem verspielten

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