Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop

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den ganzen Tag über getan hatte – und wieder tun würde, wenn Ranon und er die Kriegerprinzen der fünf Südprovinzen trafen.
    James blickte zu Potter und Tanner, dann rieb er sich den Nacken. »Wir danken euch für die Höflichkeit, uns das mitzuteilen. «
    Ranon musterte die Männer. »Ihr wusstet es bereits.«
    »In gewisser Hinsicht schon«, sagte Potter. »Aber es ist gut, es noch einmal auf Mensch zu hören.«
    Gray sah Ranon an. Ranon sah Gray an. Gleichzeitig sagten sie: »Auf Mensch?«

    James erklärte: »Die Nachricht, die wir heute Morgen erhalten haben, klang so: ›Wir mögen die andere Königin nicht. Wir behalten Cassie. Also sind ihre Männer jetzt eine Weile damit beschäftigt, ihr Territorium zu markieren.‹«
    »Ihr Territorium zu – « Ranon hustete. Dann wurde er rot.
    Potter nickte. »Natürlich wollten die Jungs wissen, was das heißt, also hat Duffy es ihnen gezeigt und …«
    Gray sackte in sich zusammen und stöhnte. »Wie viele Frauen sind wütend auf uns?«
    James grinste. »Solange ihr nicht an die Häuser pinkelt, ist alles in Ordnung, denke ich.«

    Theran hämmerte an die Eingangstür der Herberge. Die verdammten Hunde würden noch das ganze verdammte Dorf aufscheuchen, bevor jemand die verdammte Tür aufmachte. Wie im Namen der Hölle schaffte es ein so kleines Tier, einen solchen Lärm zu veranstalten?
    Er konnte sie nicht sehen, aber er erkannte die mentalen Signaturen von Archerr und Shaddo. Und er spürte Talons Anwesenheit.
    Und er war beleidigt, dass ein Wachmann ihn hierher »begleitet« hatte.
    Bevor er noch einmal an die Tür hämmern – oder sie einschlagen – konnte, schwang sie auf.
    »Prinz Theran«, sagte Dryden zu höflich, um höflich zu sein.
    »Ich will Cassidy sehen.«
    »Wenn du die Freundlichkeit hättest, hier zu warten, werde ich nachsehen, ob die Lady im Hause ist.«
    »Hör auf mit dem Mist«, fuhr Theran ihn an und hielt mit der Hand die Tür auf. »Sie wird mich empfangen, und sie wird es jetzt tun.«
    Drydens Augen blitzten wütend auf, aber Gesicht und Stimme wahrten das Auftreten eines Butlers. »Ich werde nachsehen – «

    *Theran? Theran! Du wirst im Besucherzimmer warten und anständig sein.*
    Theran versetzte der Tür einen Stoß. »Halt den Mund, Vae.«
    Sie knurrte ihn an. Einen Augenblick später knurrte noch jemand. Hinter ihm.
    Purpur gegen Grün? Er könnte sie besiegen. Aber die mentale Signatur des Scelties hinter ihm bereitete ihm Schwierigkeiten.
    Wenn es ein Sceltie war.
    Die Erinnerung an zwei riesenhafte Katzen schoss ihm durch den Kopf.
    »Gut«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. »Ich warte und bin anständig.«
    Dryden und Vae führten ihn ins Besucherzimmer. Dryden ging. Vae hielt Wache – bis Gray den Raum betrat.
    Wie kann ein Mann sich in ein paar Monaten so sehr verändern? , fragte sich Theran. Er erkannte das Gesicht, weil es dem seinen so ähnlich war. Doch den Ausdruck in diesen grünen Augen erkannte er nicht – ebenso wenig die Mischung aus Macht und Selbstsicherheit, die jetzt Teil Grays mentaler Signatur war.
    »Cassie ist nicht abkömmlich«, sagte Gray. »Gibt es etwas, das ich für dich tun kann?«
    Es war die Kälte in seiner Stimme, die sein Temperament anheizte. Er rief das Dokument herbei und hielt es hoch. »Kannst du das erklären?«
    Gray warf einen raschen Blick auf das Papier. »Du willst nicht Erster Begleiter sein. Ich will es. Du möchtest Cassie nicht dienen. Ich will es.«
    Theran öffnete verblüfft den Mund. »Du? Beim Feuer der Hölle, Gray. Weißt du, was du getan hast?«
    »Ja, das weiß ich.«
    Kermilla wird ihm niemals vergeben. »Du weißt, dass Kermilla in ein paar Monaten Königin wird. Jetzt bei Cassie einen Dienstvertrag zu unterschreiben, ist ein Schlag ins Gesicht. Sie wird dich niemals für eine Position an ihrem Hof in Betracht ziehen.«

    »Und ich würde nicht in Betracht ziehen, eine Position an ihrem Hof anzunehmen«, erwiderte Gray.
    »Weißt du, was von einem Mann verlangt wird, der als Erster Begleiter dient? Gray, das kannst du nicht.«
    »Ich habe während der letzten Monate die Ausbildung zum Ersten Begleiter durchlaufen und bin qualifiziert, Königin und Hof in dieser Position zu dienen. Was für eine Ausbildung hast du, Theran?«
    Keine.
    »Ich weiß nicht, warum du dich deswegen so anstellst«, sagte Gray. »Du sitzt oben in Grayhaven. Wir sind hier unten. Du erfüllst deine Pflichten der Königin oder dem Hof gegenüber schon seit Monaten nicht mehr.«
    »Ich