Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
Und einen Neuanfang. Doch er war nicht Teil aller Visionen, also wussten wir nur, das Ende naht, konnten aber nicht sicher sein, ob etwas Gutes folgen würde.«
    »Und jetzt?«
    »Früher habe ich immer einen Garten voller Honigbirnen gesehen. Er wuchs aus den Leichen der Männer, die auf den Schlachtfeldern gestorben waren.«
    »Mutter der Nacht«, flüsterte Cassidy.
    »Manchmal, in meinen Albträumen, habe ich die Früchte eines der Bäume geerntet. Ich habe eine der Birnen probiert, und sie schmeckte besser als alles, das ich je gegessen hatte. Dann habe ich nach unten geblickt und Ranons Gesicht gesehen. Der Baum wuchs aus dem, was von Ranon noch übrig war.«
    »Shira …«
    »Heute habe ich Gärten voller Honigbirnen gesehen, die in reicher Erde wuchsen. Erde, Cassie. Nicht die Leichen unserer Toten. Und auch wenn ich sie nicht sehen konnte, habe ich die Männer lachen und reden gehört. Und ich wusste, sie waren am Leben und halfen bei der Ernte.« Shira löste den Zauber, der ihr Haar hochhielt, und ließ die dunklen Strähnen über ihre Schultern fallen. »Du bist der Unterschied. Dena Nehele wird fallen, und Shalador Nehele wird aufblühen. Ein Neubeginn.«
    »Es könnte noch immer zum Krieg kommen«, sagte Cassidy. »Die Honigbirnen könnten noch immer aus den Körpern der Toten wachsen.«
    »Die Möglichkeit besteht«, sagte Shira. »Aber zuvor war es Gewissheit.«

    Die Lady der Shalador wird über dieses neue Land herrschen ?

    Das wird sie.
    Wir werden weiterhin dem Weg folgen, den sie uns gezeigt hat, und die Alten Traditionen des Blutes wieder aufleben lassen?
    Das werden wir.
    Dann heißt das Volk der Shalador diesen Wandel willkommen. Und wir werden danach streben, uns der Ehre würdig zu erweisen, die sie uns erwiesen hat, indem sie ihrem neuem Territorium den Namen Shalador Nehele gab.

    Gray ritt zusammen mit Ranon in die Gemeinde der Landen und fragte sich, ob dieses Treffen wirklich notwendig war. Vernünftig, ja. Aber notwendig? Sie hatten eine kleine Kutsche genommen, mit der Ranon umgehen konnte, sodass sie gemeinsam auf dem Opal-Wind reisen konnten. Die Neuigkeit erreichte die Reservate im Süden und im Westen trotzdem noch vor ihnen.
    Da sie die Reise auf sich genommen hatten, erwies man ihnen die Ehre, ihre Botschaft vor einer Versammlung der Ältesten und Traditionshüter vortragen zu dürfen. Nach ihrer Besprechung im westlichen Reservat schickte man sie höflich wieder nach Hause. Die Shalador hatten ihre Entscheidung getroffen. Sie würden der Königin die Treue halten. Ranon und Jared Blaed sollten nach Hause reisen und sich wieder um Shaladors Lady kümmern.
    Also waren sie rechtzeitig für diesen letzten Besuch wieder zurück in Eyota, bevor sie zum Abendessen heimkehren würden.
    Sie ritten langsam durch das Tor, einerseits, um dem diensthabenden Wachmann Zeit zu geben, ihre Anwesenheit wahrzunehmen, aber größtenteils, weil sie einen Hund bellen und Kinder lachen und rufen hörten.
    »Kuh und Schaf?«, fragte Gray und zügelte sein Pferd, bevor sie die schwebenden Kugeln grünen Hexenlichts erreichten.

    »Sieht so aus«, stimmte Ranon ihm zu.
    Gray beobachtete, wie JuliDee dem Sceltie entwischte und aus dem Pferch aus weißem Hexenlicht entkam. »Wynne gibt aber keine besonders gute Figur ab.«
    »Wynne gibt sich auch keine Mühe«, erwiderte Ranon trocken. »Ich glaube, wenn es Grund gäbe, diese ›Schafe‹ zusammenzutreiben, würde genau das geschehen.«
    James Weaver kam aus einer der Werkstätten und hob grüßend die Hand, als sie absaßen.
    »Wir legen gerade die Werkzeuge beiseite und beenden den Tag mit einem Krug Bier. Wollt ihr euch uns anschließen? Oder hättet ihr lieber etwas Heißes?«
    »Bier wäre gut«, antwortete Ranon. Sie banden ihre Pferde an einen Pfosten und folgten James in die Werkstatt. Potter und Tanner waren bereits dort. Ebenso James’ Sohn, Rand, doch auf ein Zeichen seines Vaters hin verabschiedete sich der Junge.
    Kleine Biergläser wurden verteilt. Gray fragte sich, ob es der Preis des Getränkes war, der sie davon abhielt, einen anständigen Krug Bier auszuschenken. Dann erkannte er, dass es hier nicht ums Trinken ging. Es war ein gemeinsames Ritual zur Feier des beendeten Arbeitstages – und der Freiheit, ohne Angst arbeiten zu können.
    »Es gibt etwas, das wir euch mitteilen wollten«, sagte Gray. Er berichtete von der Entscheidung des Hofes, sich von Dena Nehele abzuspalten und ein neues Territorium zu gründen; genauso, wie er es

Weitere Kostenlose Bücher