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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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»Mit mir selbst. Mit dem hier.« Sie rief ein Stilett herbei.
    Lucivar spannte die Muskeln an – was sie offenbar amüsierte.
    »Entspann dich«, sagte sie und ließ das Stilett verschwinden. »Als ich bei Chaostis Stamm angekommen bin, hat mir Großmutter Teele erst einmal ein paar alte Säcke gegeben. Ich habe den Abend damit zugebracht, sie mit deinem Namen zu besticken, dann habe ich sie mit Lumpen ausgestopft, an einen Baum gebunden und so lange darauf eingestochen, bis ich einen Krampf im Arm bekam.«
    »Verdammt«, sagte Lucivar. Er hatte sie gedrängt, weil sie ihm wichtig war. Er hatte sie nicht so sehr bedrängen wollen, dass sie ihn hasste.
    Surreal lachte. »Du solltest dein Gesicht sehen. Hol mal Luft, Yaslana. Ich habe nur einen Witz gemacht. Ich würde niemals so viel Zeit mit Sticken verbringen.«
    Diesmal fluchte er auf Eyrisch und gab eine ganze Menge Dinge von sich, von denen er nicht wollte, dass sie sie verstand.
    »Ein paar dieser Wörter kenne ich«, sagte sie.
    »Gut für dich«, knurrte er.
    Sie grinste ihn an.
    Er starrte zu den Leuten hinüber, die sich im Hof versammelten. Sie fixierten ihn und Surreal wie dumme Schafe ein Rudel Wölfe.
    Dumme Schafe.
    Lucivar runzelte die Stirn. »Wo ist Vae?«
    »Weiß ich nicht«, erwiderte Surreal. »Sie ist mit mir bis Dharo gefahren, als ich Cassidys Familie geholt habe, und dann weiter nach Scelt, anstatt mit uns zurückzukommen.«
    Lucivar sah Surreal an, die seinen Blick erwiderte. Sie gingen auf ihre Herde zweibeiniger Schafe zu.

    »Nicht unser Problem«, sagte Surreal.
    »Ganz bestimmt nicht unser Problem«, pflichtete Lucivar ihr bei. Vor allem nicht, solange er eine Frau hatte, die es nicht schätzen würde, sich mehr als ein paar Tage lang alleine mit Morgenübelkeit und einem kleinen Jungen herumschlagen zu müssen.
    Angenommen, es kam zu Morgenübelkeit. Und das wäre dann sein Problem. Und seine Schuld. Und noch ein paar andere Dinge, je nachdem, ob Marian glücklich darüber war, schwanger zu sein, oder schlecht gelaunt, weil ihr übel war. Also würde er sich jetzt nicht fragen, was Vae in Scelt zu suchen hatte.
    Doch er war sich sicher, was auch immer der Sceltie vorhatte, irgendjemand würde ein Problem damit haben.

Kapitel sieben
TERREILLE
    C assie? Cassie! Darfst du das?*
    Cassidy schloss die Augen und zählte bis zehn, um sich davon abzuhalten, die Unkrautkralle nach dem Sceltie zu werfen. Alles, was sie wollte, war eine Stunde, um im Garten zu arbeiten, während sie ein paar von Reyhanas Fragen beantwortete. »Ja, Vae, ich darf das. Es geht mir gut. «
    *Gray? Darf Cassie das?*
    »Sollte sie nicht auf dich hören?«, flüsterte Reyhana.
    »Sie ist ein Sceltie«, grollte Cassidy. »Sie hört auf niemanden. «
    »Sie hört auf Prinz Gray«, gab Reyhana zu bedenken.
    Und eben diese Allianz zwischen Kriegerprinz und Sceltie erwies sich als erbarmungslos unerträglich, seit Lucivar, Karla und die anderen Blutleute aus Kaeleer vor zwei Tagen abgereist waren. Der größte Unterschied zwischen Hund und Mann bestand darin, dass Vae nicht aufhörte zu kläffen – es sei denn, sie aß oder schlief – und Gray nicht mit ihr sprach. Nicht ein Wort hatte er zu ihr gesagt, seit Karla festgestellt hatte, sie sei gesund genug, um ihr Zimmer in der Herberge zu verlassen. Aber er war immer in ihrer Nähe, beobachtete alles, was sie tat, beurteilte alles.
    *Gray? Soll ich sie kneifen?*
    »Nein«, antwortete Cassidy. Sie ließ die Unkrautkralle fallen und erhob sich von der Stelle, an der Reyhana und sie gejätet hatten. »Du sollst mich nicht kneifen. Gray, sag es ihr!«
    In Grays grünen Augen lag ein wilder Ausdruck, der vor ihrem Zusammenbruch noch nicht da gewesen war. Das hier war nicht der Junge, den die Folter gebrochen und geistig und emotional verkrüppelt zurückgelassen hatte. Und es
war mehr als der Mann, zu dem Gray geworden war, seit sie ihn getroffen hatte. Das hier war ein übelgelaunter Fremder, der sauer auf sie war, sich aber weigerte, ihr den Grund für seinen Zorn mitzuteilen.
    Bitte, in Ordnung.
    Nein, nicht in Ordnung.
    »Gray, auf ein Wort«, sagte Cassidy, während sie sich von den anderen Männern entfernte, die sich im Garten herumtrieben und über sie wachten. Als er sich nicht rührte, fuhr sie ihn an: »Jared Blaed, sofort .«
    Das weckte seine Aufmerksamkeit. Seine Augen loderten auf, als er langsam zu ihr hinüberging, und sie brauchte all ihren Mut, um nicht vor dem zurückzuweichen, was ihr da

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