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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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entgegenkam.
    Kriegerprinz. Meist war es leicht zu vergessen, dass Gray dieser Kaste angehörte. Sie vergaß nie, mit welcher Art Mann sie es zu tun hatte, wenn sie mit Theran, Talon oder Ranon zusammen war, aber seine Kaste hatte nie den dominanten Teil seiner mentalen Signatur ausgemacht. Bis jetzt.
    »Glaubst du, meinen richtigen Namen zu benutzen, schüchtert mich so ein, dass ich tue, was du willst?«, fauchte Gray. »Ich bin kein Kind mehr, Cassidy.«
    Sie warf einen Blick auf die anderen Männer. Sie alle beobachteten das kleine Drama, also sprach sie mit leiser Stimme. »Ich habe einen Fehler gemacht, etwas falsch eingeschätzt. Das kommt vor. Es tut mir leid, dass es dich so getroffen hat – «
    »Einen Fehler.« Seine Stimme war hart wie Stein. »Du bringst dich beinahe um, ohne einen Grund dafür zu haben, und du glaubst, es sei nichts weiter als ein Fehler?«
    Er wollte gehen. Sie griff nach seinem Arm – und riss erschrocken die Hand zurück, als er sie anknurrte.
    »Gray, rede mit mir«, flehte sie.
    »Ich habe nichts zu sagen.«
    Das war zu viel. Sie konnte fühlen, wie die Hitze durch ihren Körper schoss, bis sie sich sicher war, ihre Haare würden zu Berge stehen wie ein lodernder Fächer.

    »Wenn du nicht mit mir sprichst, dann sprich verdammt nochmal mit jemand anderem. Ich habe nämlich genug von deiner Laune und deinem Schweigen.«
    »Gut, mache ich.« Als er von ihr fortging, rief Gray: »Vae, du kommst mit mir.«
    »Wenigstens habe ich euch so beide vom Hals«, murmelte Cassidy, als sie zurück in den Garten stürmte.
    Reyhana wandte den Blick ab, kämpfte mit einem Unkraut und fluchte höflich, als die Spitze der Pflanze abriss, ihre Pfahlwurzel aber stecken blieb.
    »Die Wurzeln von diesem Kraut kann man nur nach einem anständigen Regenschauer ausreißen«, sagte Cassidy, während sie sich neben der jüngeren Frau auf die Knie niederließ. »Aber du kannst Kunst einsetzen, um einen glatten Schaft um die Wurzel zu formen, damit du sie herausziehen kannst.«
    »Kannst du mir das zeigen?«, fragte Reyhana.
    »Kann ich«, erwiderte Cassidy und fügte lautlos hinzu, Jetzt, da die zwei nicht mehr kläffend um mich herumspringen.

    Ranon sah, wie Gray direkt auf ihn zukam. Vernunft und Ausbildung sagten ihm, er sollte einen Schild errichten, wenn ein anderer Krieger mit einem Schritt auf ihn zukam, der förmlich nach Angriff schrie. Aber das hier war Gray, also blieb er stehen, bis der andere Mann den letzten Schritt gemacht hatte und mit der Faust sein Hemd packte.
    »Du passt auf sie auf, Ranon«, sagte Gray mit so rauer Stimme, dass er sie fast nicht erkannte. »Hörst du mich? Erster Begleiter oder nicht, Theran ist sie zu egal, um zu tun, was getan werden muss, also wirst du sie bewachen, bis ich zurück bin.«
    »Wo willst du hin?«, fragte Ranon.
    Grays Lächeln war messerscharf. »Ich befolge den Befehl meiner Königin. Ich will mit jemandem sprechen.«

    *Ich kümmere mich um Gray*, teilte Vae ihm über einen privaten Speerfaden mit.
    Ranon wartete, bis Gray um die Hausecke verschwunden war. Dann rieb er sich mit den Händen über das Gesicht und seufzte. Nachdem er tagelang Grays und Cassidys stumme Auseinandersetzung verfolgt hatte, wollte er auch gerne mit jemandem sprechen. Aber er würde warten müssen, bis Gray zurückkehrte – oder bis Talon am Abend aufstand und die Wache übernehmen konnte. Dann würde er zu seinem Großvater nach Hause gehen, und Yairen würde einen Trank aus gewürztem Whiskey und Kaffee zubereiten, ein Getränk, das der alte Mann nur ausschenkte, wenn Männer mit anderen Männern schwierige Angelegenheiten zu besprechen hatten.
    Er hatte kein Recht, sich zwischen Mann und Frau zu stellen, aber Cassidy war auch seine Königin, und er brauchte Rat, um auf dieses Messers Schneide tanzen zu können.
    Er überquerte den Hof und ließ sich an Cassidys freier Seite auf die Knie nieder. Cassidy ignorierte ihn und fuhr fort, Reyhana etwas darüber zu erklären, wie man die Wurzel irgendeines Unkrautes ganz aus der Erde zog.
    »Sieh mal«, sagte Ranon leise, »du willst wahrscheinlich gerade niemanden mit einem Schwanz näher als zwanzig Schritte in deiner Nähe haben.«
    »Das ist richtig«, sagte Cassidy, immer noch ohne ihn anzusehen.
    »Wenn du versprichst, dass du nichts unternimmst, um dir wehzutun, weil du sauer auf Gray bist, lasse ich dich in Ruhe.« Kurz nachdem sie nach Dena Nehele gekommen war, hatte sie gearbeitet, bis die Haut an ihren Händen in

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