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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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herausgefunden. Es dauert nur viel länger, den Schaden wiedergutzumachen, als ihn anzurichten. «
    »Glaubst du, sie haben einen Fehler mit ihm gemacht? Vielleicht ist er zu jung, um bei Leuten zu leben, die sich nicht mit Scelties auskennen.«
    Ranon zuckte mit den Schultern. »Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Er ist hier. Würdest du gerne von deinem ersten Auftrag nach Hause geschickt werden?«
    Gray wandte den Blick ab, spürte, wie sein eigenes Herz sich kurz zusammenzog.
    Ranon fluchte. »Es tut mir leid. Ich wollte nicht …«
    »Ich hatte nie einen ersten Auftrag – oder überhaupt irgendeinen Auftrag. Meine Ausbildung hat aufgehört, als ich fünfzehn war.«
    »Möchtest du wieder damit anfangen?«, fragte Ranon.
    Gray nickte. Er hatte lange darüber nachgedacht, während er hier in den Gärten gearbeitet hatte. »Ich möchte in der Lage sein, zu schützen und zu verteidigen. Dazu bin ich
geboren. Ich bin in dem Wissen aufgewachsen, Therans Klinge zu sein, und ich bin dazu erzogen worden, die Blutlinie der Grayhavens zu beschützen – bis ich gefangen genommen wurde.«
    »Therans Klinge warst du, jetzt möchtest du Cassidys Klinge sein. Ist es das?«
    »Ja, das ist es.«
    Sie tranken ihren Kaffee und sahen Khollie und Vae dabei zu, wie sie ein Kaninchen aus dem Gemüsegarten direkt in Darcys Fänge trieben.
    »Und jetzt?«, fragte Ranon, als die drei Scelties einander einen Augenblick lang anknurrten, bevor Darcy und Vae beide ein Bein des Kaninchens ins Maul nahmen, und die drei Hunde mit ihrer Beute davontrabten. »Khollie und Vae wollen das Kaninchen für uns, Darcy will es für Soli.«
    »Sie bringen es zu Cassidy, die sich etwas einfallen lässt, wie man das Fleisch auf beide Haushalte aufteilen kann, sodass alle drei Scelties glücklich sind«, erwiderte Gray.
    »Die Pflichten einer Königin.« Ranon trank seine Tasse aus. Dann seufzte er. »Ich bin gekommen, weil ich dich um einen Gefallen bitten wollte.«
    »Eigentlich wollte ich dich auch um etwas bitten.«
    »In Ordnung. Ich zuerst. Shira will heute einen letzten Blick auf die Häuser werfen, für die sie sich interessiert. Irgendetwas daran macht sie unglücklich, aber mit mir oder Cassidy spricht sie nicht darüber. Ich hatte gehofft, sie würde vielleicht mit dir reden, wenn du dich als Begleiter an sie heftest. Ich würde ja mit ihr gehen und noch einmal versuchen, herauszufinden, was los ist, aber ich muss heute in den Bergfried. Ich warte nur noch darauf, dass Cassidy den Brief an ihre Mutter zu Ende schreibt, dann breche ich auf.«
    »Ich kann Shira begleiten«, sagte Gray.
    »Danke. Und was kann ich für dich tun?«
    »Ich möchte den Feuertanz lernen.« Er beobachtete, wie aus Ranons anfänglicher Überraschung ein nachdenkliches Abschätzen wurde.
    »Haben Cassidy und du …?«

    Gray schüttelte den Kopf.
    »Wegen Yaslanas Sexregeln?«
    Er schüttelte erneut den Kopf. »Wenn Cassidy mich ansieht, sieht sie keinen Mann. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Wir küssen uns und fassen uns an, und es ist gut. Mutter der Nacht, es ist gut. Aber irgendetwas in mir hält sie davon zurück, mich ganz als Liebhaber anzunehmen. Ich habe gedacht, der Feuertanz …«
    Ranons Hand lag warm auf seiner Schulter.
    »Ich bringe es dir bei«, sagte Ranon. »Und diesen Herbst, wenn der Vollmond aufgeht, wirst du mit deinen Brüdern tanzen.«
    Sie gingen zurück ins Haus, stellten die Tassen in die Küche und gingen dann getrennter Wege.
    Als Gray sich aufmachte, Shira zu suchen, wurde ihm bewusst, dass Ranon niemals einen Mann gebeten hatte, der Frau, der sein Herz gehörte, als Begleiter beizustehen, den er in irgendeiner Art und Weise für unzulänglich hielt.

    Kermilla sah ihre Post noch einmal durch und seufzte.
    Da waren die gewohnten Berichte ihres Haushofmeisters, der dieselben Worte über die Dauer ihres Aufenthalts in Dena Nehele fand wie jedes Mal – nur dass er diesmal noch stärker andeutete, dass es im besten Interesse aller wäre, wenn sie nach Bhak zurückkehren und sich um die Dörfer kümmern würde, über die sie herrschte. Als wäre sie ein zweites Fleckengesicht, das ein solches Schafdung-Dorf wirklich regieren wollte. Warum sollte sie vor Ort sein? Die Männer ihres Ersten Kreises hatten sich bereits in den fünf Jahren um das Dorf gekümmert, in denen sie Cassidy gedient hatten. Sie wussten, wie man die Landen in Wollheim unter Kontrolle hielt und jede Beschwerde im Keim erstickte, die die Blutleute in Bhak darüber

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