Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft
Jungs draußen sind?«
Der Sceltie drehte sich beim Klang ihrer Stimme um und blieb stocksteif stehen. Hund und Frau starrten einander an.
Soli lächelte. »Was bist du denn für ein Süßer?«
Einen Wimpernschlag später waren die Menschenjungen vergessen. Der Sceltie warf sich in die Luft und kam, eine
Pfote zum Schütteln erhoben, genau vor Soli zum Sitzen – hüfthoch in der Luft schwebend.
»Hallo, mein Kleiner«, sagte Soli und ergriff die Pfote, während sie ihn streichelte und liebevoll mit ihm sprach. »Wie heißt du denn? Und woher kommst du?« Sie legte kurz die Stirn in Falten. »Du bist Darcy von der Insel Scelt?« Sie sah zu Shaddo auf, die Augen voller Erstaunen. »Er spricht?«
*Ich spreche*, sagte Darcy stolz. *Aber nur mit meinen ganz eigenen Menschen.*
»Beim Feuer der Hölle, Shaddo«, sagte Archerr und unterdrückte ein Lachen. »Das sieht mir aber ganz nach Liebe auf den ersten Blick aus. Ich glaube, du hast gerade einen kleinen, felltragenden Jungen adoptiert.«
»Der nicht in unserem Bett schlafen wird«, knurrte Shaddo. Aber in seinem Blick lag ein schicksalsergebenes Lächeln, als er zusah, wie Soli den Hund den Jungen vorstellte. »Er wird ihr Gesellschaft leisten, also ja, sieht so aus, als hätte ich jetzt noch einen Jungen.«
»Der bereits zum Kampf ausgebildet wurde«, sagte Ranon leise.
Das Lächeln der beiden Männer erstarb.
Er nickte als Antwort auf die unausgesprochene Frage. »Es gibt zwar noch einen Mittelsmann, aber ein Teil dieser Ausbildung stammt von Lucivar Yaslana – und einer der Scelties ist ein Kriegerprinz mit Opal-Juwelen.«
»Mutter der Nacht«, sagte Archerr leise.
»Sobald Talon auf ist, müssen wir das besprechen. Bis dahin gebt ihr zwei Entwarnung. Vor allem für Gray, damit er weiß, dass Cassidy gefahrlos in die Residenz zurückkehren kann. Ich werde versuchen, es den Dorfältesten zu erklären. «
Shaddo sagte: »Wer würde uns ein ganzes Rudel Krieger schicken?«
Ranon fühlte, wie sich der Knoten der Anspannung löste, als er die Frage beantwortete. »Dieselbe Person, die verstanden hat, warum wir Cassidy brauchen.«
Kapitel sechzehn
TERREILLE
G ray führte das neueste Mitglied des Haushaltes nach draußen zu der Ecke des Hofes, in der die zwölf kleinen Honigbirnen Schutz gefunden hatten. Er ließ sich auf ein Knie nieder und wartete darauf, dass der Sceltie sich ihm anschloss.
Verglichen mit Vae, die über mehr Selbstbewusstsein verfügte als ein Dutzend Menschen zusammen, wirkte Khollie so … zerbrechlich. Vielleicht war der Hund immer noch verletzt von Ranons anfänglicher Zurückweisung und befürchtete, fortgeschickt zu werden.
»Komm her, Khollie«, sagte Gray sanft.
Traurige Augen. Hoffnungsvoll wedelnde Schwanzspitze.
»Siehst du die hier?« Gray zeigte auf die Blumentöpfe. »Das sind Honigbirnen. Das sind ganz besondere Bäume. An ihnen hebt man nicht das Bein.«
*Ich habe nicht an die kleinen Bäume gepinkelt. Nur an die großen.*
»Ich weiß, dass du das nicht getan hast« – noch nicht – »aber ich möchte, dass du verstehst, dass wir an diese Bäume niemals pinkeln.«
*Die Menschen auch nicht?*
»Nein, die Menschen auch nicht. Das hier sind ganz, ganz besondere Bäume, und wir müssen alle auf sie aufpassen.«
Der Kopf fuhr nach oben, die Ohren stellten sich auf, und der Schwanz begann, ernsthaft zu wedeln. *Ich helfe dir, auf die kleinen Bäume aufzupassen, wenn ich nicht Ranon dabei helfe, auf Shira aufzupassen.*
»Wer passt auf was auf?«, fragte Ranon, der in beiden Händen eine Tasse Kaffee trug.
*Ranon!* Der Ruf ertönte auf einem offenen Speerfaden. *Nicht an die kleinen Bäume pinkeln, sonst beißt dich Gray.*
Oh, der Ausdruck auf Ranons Gesicht.
Gray biss sich auf die Lippe, um nicht zu lachen, bis Khollie davontrabte, um die Grenzen seines und Vaes persönlichen Territoriums zu erkunden, das das ganze Land umfasste, das zur Königlichen Residenz gehörte.
»Glaubst du, es gibt irgendjemanden in den umliegenden Häusern, der das nicht gehört hat?«, fragte Ranon mit erstickter Stimme.
»Nein.« Grays Stimme brach, so sehr bemühte er sich, nicht zu lachen. »Ich glaube, in dieser und den nächsten zwei Straßen weiß jetzt jeder, dass man nicht an die kleinen Bäume pinkeln darf.«
»Mist.« Ranon reichte ihm eine der Tassen.
»Er ist sehr verletzlich«, sagte Gray leise. »Seine Gefühle, meine ich.«
»Das habe ich bereits herausgefunden, Gray. Nicht früh genug, aber ich habe es
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