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Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft

Titel: Die schwarzen Juwelen 08 - Blutsherrschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Nichts passte zusammen.
    *Ich werde mich gut um ihn kümmern. Ich werde bei ihm wohnen!*
    »Nein, das wirst du nicht.« Die Worte waren ehrlich gemeint und bereits ausgesprochen, bevor Ranon darüber nachdachte.

    Der Hund starrte ihn einen Augenblick lang an, die braunen Augen voll herzzerreißendem Kummer. Dann begann das Winseln, verwandelte sich in ein Jaulen, dann in lautes Wehklagen, und dann …
    *Mein Mensch will mich nicht! *
    Ranon warf Khardeen einen Blick zu. Noch immer lag eine Spur Belustigung und Mitleid in diesen blauen Augen, aber darunter zeigte sich ein Anflug von Zorn.
    *Kannst du nicht etwas tun?*, fragte Ranon ihn.
    *Ich bin nicht derjenige, der seine Gefühle verletzt hat.*
    Der Zorn beunruhigte ihn, auch wenn Khardeen keine offene Drohung aussprach. Dann entdeckte er, dass er viel größeren Grund zur Sorge hatte.
    Er hatte sie nicht gesehen, nicht gespürt, wie sie sich ihm genähert hatten. In einem Moment hatte er noch einen winselnden Sceltie vor sich; im nächsten war er von ihnen umringt – und dreizehn braune Augenpaare starrten ihn an und zeigten mehr als nur den Anflug von Zorn.
    *Natürlich will er dich*, sagte Vae. *Aber er ist männlich, und er ist ein Mensch, und manchmal ist er verwirrt. Nicht wahr?*
    Ranon warf Khardeen einen Blick zu.
    *Es gibt nur eine richtige Antwort*, sagte Khardeen. *Also trag es mit Fassung, entschuldige dich bei deinem kleinen Bruder und versichere ihm, dass er natürlich bei dir wohnen kann.*
    *Habe ich eine andere Wahl?*
    *Nicht, wenn dir deine Gesundheit lieb ist. Nachtnebel ist ein Jahr älter als sein kleiner Bruder und niemand, mit dem man sich anlegen möchte*, sagte Khardeen.
    Nachtnebel? Ranon musterte die Gesichter der Scelties. Die Hunde wiesen alle erdenklichen Farben auf, aber zu drei von ihnen passte der Name – vorausgesetzt, der Name sollte etwas aussagen. Zwei waren silber-grau mit weiß, der dritte …
    Die Farbe von Zinn vermischt mit Weiß und schwarzen Sprenkeln im Gesicht. Und ein Opal-Juwel.

    Kriegerprinz. Ranon starrte den Hund an, der ihm in Rang und Kaste ebenbürtig war. Dann schluckte er trocken und ließ sich auf die Knie nieder. Ihm war wohl bewusst, dass sich seine Kehle so viel näher an all den Reißzähnen befand.
    »Wie heißt du?«, fragte er und streckte vorsichtig eine Hand nach dem bunten kleinen Hund aus.
    Traurige braune Augen sahen ihn an, doch die Schwanzspitze begann hoffnungsvoll zu zucken. *Khollie.*
    »Nun, Khollie, Vae hat Recht. Ich bin durcheinander. Ich habe noch nie so viele Scelties gesehen, und ich habe einfach nicht erkannt, dass …« Was? Einer plötzlichen Eingebung folgend, fügte er mit einer stummen Entschuldigung an seine Liebste hinzu: » … dass du mir dabei helfen kannst, mich um meine Gefährtin zu kümmern.«
    Das Schwanzwedeln wurde stärker. Trauer verwandelte sich in Glück, als Khollie seinen Kopf unter Ranons Hand schob, um gestreichelt zu werden.
    *Du hast eine Gefährtin? Ich helfe dir!*
    Plötzlich hatte er beide Arme voller wedelndem, sein Kinn abschleckendem Hund – und hoffte inbrünstig, Shira würde ihm vergeben, dass er einen Sceltie auf sie angesetzt hatte.
    »Vae, warum zeigst du Ladvarian und Khollie nicht, wo Khollie wohnen wird«, sagte Khardeen – trotz des sanften Tonfalls ein eindeutiger Befehl.
    Nach überstandener Krise verteilten sich die Scelties wieder, um mit der Nase am Boden die Häuser und Gärten in der Nähe der Königlichen Residenz zu erforschen, und ließen die beiden Männer allein.
    Khardeen schwieg und gab Ranon Zeit, sich wieder zu fassen und nachzudenken.
    »So schlimm wird es nicht«, sagte Khardeen schließlich. »In einem Monat weißt du gar nicht mehr, wie es war, in einem Dorf ohne Scelties zu leben.«
    Was für ein schrecklicher Gedanke. Aber es war die Erinnerung an den Ausdruck in Nachtnebels dunklen Augen und die Ausstrahlung des Hundes, die Ranon dazu veranlasste,
zu beobachten, wie sie sich bewegten und um die Königliche Residenz verteilten. Zu geordnet. Eher wie ein Trupp Krieger, der sich aufteilte, um in kürzester Zeit so viele Informationen über einen Ort zu sammeln wie möglich. Er dachte über die zwölf Hunde nach, die bei seinem Volk leben würden – und erinnerte sich eines Kommentars, der seiner Aufmerksamkeit beinahe entgangen wäre.
    »Du hast gesagt, Ladvarian wäre Mitglied des Ersten Kreises am Dunklen Hof gewesen?«
    »Ja«, antwortete Khardeen. » Er war einer von Lady Angellines Begleitern.«
    Ranon sah

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