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Die Schwarzen Roben

Die Schwarzen Roben

Titel: Die Schwarzen Roben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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Menschen ist die Aufforderung, einen Attentäter zu schicken, gleichbedeutend mit Erfolg. Andere haben die Tong überlebt, einmal, vielleicht auch zweimal; doch Lady Mara hat allein fünf Attentatsversuche überlebt, von denen ich weiß. Ihr Sohn hatte nicht soviel Glück.«
    Jiro ging weiter; seine Schritte hallten auf den Steinen. Seine Nasenflügel bebten, und er sah die beiden Diener kaum, die von ihren Posten aufsprangen und die Türen zur Audienzhalle für ihn öffneten. Jiro schritt an den sich demütig verbeugenden Gestalten vorbei und rümpfte die Nase. Es war reine Zeitverschwendung, seinen Ersten Berater dazu bringen zu wollen, die angemessene Unterwürfigkeit an den Tag zu legen. »Nun, es ist bedauerlich, daß der Attentäter sie verfehlt hat. Dennoch können wir einen Vorteil daraus ziehen: Der Tod ihres Sohnes wird einige Verwirrung in ihrem Haushalt stiften.«
    Chumaka räusperte sich vorsichtig. »Der Ärger wird auch auf uns überspringen, Herr.«
    Jiro hielt inne. Seine Sandalen quietschten, als er sich herumdrehte und seinen Ersten Berater anblickte. »Meint Ihr nicht Ärger für die Acoma? Sie haben unsere Allianz verloren. Nein, sie haben darauf gespuckt, indem sie zugelassen haben, daß Ayaki Schaden zugefügt wurde.«
    Chumaka trat einen Schritt näher zu seinem Herrn, damit die Grüppchen von Maklern, die am anderen Ende der Halle auf Jiros Audienz warteten, nichts mitbekommen konnten. »Sprecht vorsichtig«, riet er. »Solange Mara nicht überzeugende Beweise besitzt, daß es die Hand von Tasaio von den Minwanabi war, die aus den Hallen der Toten heraus in dieser Angelegenheit wirkte, ist es nur eine logische Folge, wenn sie uns verantwortlich macht.« Mit einer gewissen Schärfe fügte er hinzu: »Nachdem Euer Vater, Lord Tecuma, gestorben war, habt Ihr einige Mühe darauf verwendet, Eure feindselige Haltung ihrem Haus gegenüber klarzustellen.«
    Jiro reckte das Kinn. »Möglicherweise.«
    Chumaka nutzte die Möglichkeit der Schelte nicht. Gefangen von der angeborenen Faszination für das Spiel meinte er: »Ihr Netzwerk ist das beste, das ich jemals gesehen habe. Ich habe eine Theorie: In Anbetracht der Tatsache, daß sie den gesamten Haushalt der Minwanabi adoptierte –«
    Blut schoß in Jiros Wangen. »Ein weiteres Beispiel für ihr blasphemisches Verhalten und die Verachtung der Traditionen!«
    Chumaka hob besänftigend die Hand. Es gab Zeiten, da war Jiros Denken wie benebelt; er hatte seine Mutter im zarten Alter von fünf Jahren durch ein Fieber verloren und sich als Junge auf irrationale Weise an feste Abläufe und Traditionen geklammert, ganz so, als wenn das Festhalten an eine Ordnung die Unbeständigkeiten des Lebens fernhalten könnte. Immer hatte er dazu geneigt, seine Trauer hinter Logik oder unerschütterlicher Ergebenheit gegenüber dem Ideal der tsuranischen Edlen zu verbergen. Chumaka wollte keine Eigenheit ermutigen, die er als Schwäche bei seinem Herrn erkannte. Denn erlaubte man solchen Wesenszügen zu Grundsätzen zu werden, waren die Folgen für Chumakas Geschmack zu beengend. Tatsächlich war jetzt die Gefahr vordringlich; in einem kühnen Schritt hatte Chumaka mehr als zweihundert Soldaten aufgenommen, die vorher den Minwanabi verschworen gewesen waren. Es waren entfremdete Männer, deren Haß gegenüber Mara bis zu ihrem letzten Atemzug andauern würde. Chumaka hatte die Krieger heimlich in einer entfernten Baracke untergebracht. Vorsichtiges Vorfühlen hatte gezeigt, daß Jiro hartnäckig bei seiner Weigerung bleiben würde, auch nur zu erwägen, sie in den Dienst der Anasati aufzunehmen. Uralte Bräuche besagten, daß solche Männer ein Greuel waren, ohne Ehre, daß man sie meiden mußte, wenn nicht das Mißfallen der Götter, das schon über das unglückliche Haus hereingebrochen war, auch auf ihren Wohltäter fallen sollte. Doch Chumaka hatte sie nicht weggeschickt. Er hatte keine Hoffnung, daß sich die Meinung seines Herrn ändern würde; doch ein Werkzeug war ein Werkzeug, und diese ehemaligen Minwanabi mochten sich eines Tages als nützlich erweisen, wenn der Herrscher der Anasati nicht von seinem kindischen Haß auf Mara geheilt werden konnte.
    Sollten die beiden Häuser zu Feinden werden, würde es sich nach Chumakas Ansicht als Vorteil herausstellen, daß er sie für den Fall behalten hatte, daß ihre Dienste eines Tages gebraucht würden. Mara hatte sich in der Vergangenheit als äußerst raffiniert und schlau erwiesen. Sie hatte ein Haus zu Fall

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