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Die Schwarzen Roben

Die Schwarzen Roben

Titel: Die Schwarzen Roben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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gebracht, das weit größer war als ihr eigenes. Tücke und Arglist würden vonnöten sein, um gegen Tücke und Arglist vorzugehen, und Chumaka war nicht der Mann, der eine solche Gelegenheit verstreichen ließ.
    Tatsächlich war er der Ansicht, loyal zu handeln, wenn er dieses Geheimnis für sich behielt – und was Jiro nicht wußte, konnte er nicht verbieten.
    Doch die Krieger waren noch nicht alles. Chumaka mußte gegen das Verlangen ankämpfen, erwartungsvoll die Hände zu reiben. Er hatte auch Spione. Einige Makler, die früher für die Minwanabi tätig gewesen waren, arbeiteten bereits für die Anasati und nicht die Acoma. Diese Leute den Bediensteten seines Herrn hinzuzählen zu können, verschaffte Chumaka die gleiche Befriedigung wie den Turm oder Priester eines Gegners auf dem Shah-brett zu isolieren. Er wußte, daß es den Anasati letztendlich zugute kommen würde. Dann mußte sein Herr die Weisheit von einigen von Maras Entscheidungen erkennen.
    So lächelte der Erste Berater der Anasati nur und schwieg; er wußte genau, wie weit er darin gehen konnte, Jiro zu widersprechen. Er drängte seinen Herrn zu dem Treffen mit den Maklern und meinte ruhig: »Herr, Mara mag sich über einige Traditionen hinweggesetzt haben, als sie nach dem Sieg über ihren größten Feind die Verantwortung für seine Bediensteten übernahm, doch noch weit höher als dieser Sieg ist der Gewinn unschätzbarer Mittel zu bewerten. Ihre Stärke ist gewachsen. Mit einem Streich wurde aus der gefährlichen Spielerin beim Spiel des Rates die mächtigste Herrscherin in der Geschichte des Kaiserreiches. Die Streitkräfte der Acoma allein zählen jetzt mehr als zehntausend Schwerter; sie übertreffen viele kleinere Clans. Und der Clan Hadama zusammen mit seinen Verbündeten macht den Kaiserlichen Weißen Konkurrenz!« Chumaka setzte eine grüblerische Miene auf, als er fortfuhr: »Sie könnte mit seinem Einverständnis herrschen, wenn das ihr Ziel wäre. Das Licht des Himmels hat sicherlich nicht den Willen, sich ihren Wünschen zu widersetzen.«
    Jiro, der nur ungern an den schnellen Aufstieg der Lady erinnert wurde, war jetzt noch mehr verärgert. »Macht nichts. Was ist das für eine Theorie?«
    Chumaka hob einen Finger. »Wir wissen, daß Tasaio von den Minwanabi die Hamoi Tong beauftragt hatte. Die Tong versuchen weiterhin, Mara zu töten.« Er zählte mit einem zweiten Finger weiter. »Diese Fakten mögen zusammenhängen oder auch nicht. Incomo, Tasaios ehemaliger Erster Berater, war sehr gut darin, einige oder alle Spione der Acoma zu enttarnen, die den Haushalt der Minwanabi durchdrungen hatten. Daraufhin entstand Unruhe, und übrig bleibt ein Rätsel: Unser eigenes Netzwerk meldete, daß jemand sämtliche Spione der Acoma zwischen dem großen Haus der Minwanabi und Sulan-Qu tötete.«
    Jiro winkte lässig ab. »Also hat Tasaio alle ihre Agenten töten lassen, soweit er ihr Netzwerk zurückverfolgen konnte.«
    Chumakas Lächeln bekam jetzt etwas Raubtierhaftes. »Und wenn nicht?« Er reckte einen dritten Finger. »Hier ist noch etwas: Die Hamoi Tong töteten jene Diener im Haushalt der Minwanabi, die als Spione für die Acoma arbeiten.«
    Die Langeweile des Lords verstärkte sich. »Tasaio befahl den Tong –«
    »Nein!« unterbrach Chumaka beinahe respektlos. Schnell verbarg er sein Verhalten, indem er sofort zu seinen gewohnten Belehrungen überging. »Warum sollte Tasaio den Tong befehlen, seine eigenen Bediensteten zu töten? Warum für ihren Tod zahlen, wenn die Wachen der Minwanabi dies genausogut erledigen könnten?«
    Jiro blickte reuevoll drein. »Ich habe vorschnell gedacht.« Seine Augen richteten sich auf die Makler, die allmählich unruhig wurden, als der Lord und sein Berater weiter auf der Schwelle verharrten.
    Chumaka ignorierte ihr Unbehagen. Sie waren schließlich Untergebene, und es war ihre Pflicht, auf ihren Herrn zu warten. »Weil es keinen logischen Grund gibt, Herr. Aber betrachten wir es doch einmal so: Wenn ich die Lady wäre und sowohl die Tong als auch Tasaio beleidigen wollte, könnte ich mir nichts Besseres vorstellen, als den Tong unter falschen Hausfarben zu befehlen, die Spione zu töten!«
    Jiros Gesichtsausdruck veränderte sich jetzt. Er konnte Chumakas Gedankengänge selbst zu Ende führen, nun, da dieser ihm den ersten Schritt gezeigt hatte. »Ihr glaubt, die Hamoi Tong haben Grund für eine Blutschuld gegenüber Mara?«
    Chumakas Antwort war ein breites Grinsen.
    Jiro ging wieder weiter. Seine

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