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Die Schwarzen Roben

Die Schwarzen Roben

Titel: Die Schwarzen Roben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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quengelig, getragen zu werden. Seine Amme redete ihm gut zu, stehenzubleiben, und beschwichtigte ihn leise. Seine Mutter schien taub gegenüber seiner Not, ganz in düstere Gedanken versunken. Von Hokanu geführt, bewegte sie sich wie eine Marionette, als das Gefolge begann loszumarschieren.
    Ein Trommelwirbel dröhnte durch die Luft. Ein rotgekleideter Akolyth gab der Lady einen trockenen Ke-Schilfhalm in die gefühllosen Hände. Hokanus Finger umschlossen ihre, hielten das Schilf mit ihr, damit sie das religiöse Symbol nicht fallen ließ.
    Die Prozession bewegte sich. Hokanu zog sie in seinen Arm und stützte sie bei dem langsamen Marsch. Zu Ehren ihres Verlustes hatte er die blaue Rüstung der Shinzawai gegen das Grün der Acoma und einen Offiziersheim eingetauscht. Vage erkannte Mara, daß er trauerte, und entfernt spürte sie den Kummer der anderen – des Hadonras, der den Jungen so oft gescholten hatte, weil er in der Schreibstube Tinte vergossen hatte; der Ammen und Lehrer, die alle ihre blauen Flecken von seinen Wutanfällen davongetragen hatten; der Berater, die sich manchmal ein Schwert gewünscht hatten, um mit der flachen Seite Vernunft in den schelmischen Kopf des Jungen hineinzuprügeln.
    Doch sie waren nur Schatten und ihre Worte des Beileids nur Geräusche. Nichts von dem, was irgend jemand sagte oder tat, schien die Verzweiflung zu durchdringen, die die Lady der Acoma einhüllte.
    Mara spürte Hokanus Hand sanft auf ihrem Arm, fühlte, wie er sie die Stufen hinunterführte. Hier wartete die erste offizielle Delegation: Ichindars in blendendes Weiß und Gold gekleidete Abordnung. Mara neigte den Kopf, als das kaiserliche Kontingent sich vor ihr verbeugte; sie blieb stumm hinter ihrem Schleier, als Hokanu die angemessenen Worte murmelte.
    Sie wurde weitergeführt, vorbei an Lord Hoppara von den Xacatecas, der schon so lange ein zuverlässiger Verbündeter war; heute jedoch behandelte sie ihn, als wäre er ein Fremder, und nur Hokanu hörte den jungen Mann großzügig Verständnis äußern. An Hopparas Seite, elegant wie immer, musterte seine Mutter, die Witwe des alten Lords, die Gute Dienerin mit mehr als nur Mitleid.
    Als Hokanu sich vor ihr verbeugte, griff Lady Isashani langsam nach seiner Hand. »Bleibt dicht bei Eurer Lady«, warnte sie, während sie nach außen hin den Anschein aufrecht hielt, als würde sie ein paar persönliche Beileidsworte sprechen. »Sie steht immer noch unter Schock. Sehr wahrscheinlich wird sie noch einige Tage lang nicht genau wissen, was sie tut. Es sind Feinde hier, die sie provozieren könnten, um sich daraus einen Vorteil zu verschaffen.«
    Hinter Hokanus Höflichkeit flackerte Grimm, als er der Mutter Lord Hopparas für ihre Warnung dankte.
    Diese Nuancen gingen an Mara vorbei, ebenso wie die Gewandtheit, mit der Hokanu die verschleierten Beleidigungen der Omechan abwehrte. Sie machte auf ein Zeichen ihres Lords ihre Verbeugungen und kümmerte sich nicht darum, daß sich hinter ihr ein Flüstern erhob: daß sie Lord Frasai von den Tonmargu mehr Ehrerbietung als nötig gezollt hatte; daß der Lord der Inrodaka bemerkt hatte, daß ihren Bewegungen das übliche Feuer, die gewohnte Anmut fehlte.
    Für sie existierte in diesem Augenblick nur eines: die kleine, zerbrechliche Gestalt, die zur letzten Ruhe auf der Sänfte aufgebahrt war.
    Schwere Schritte folgten dem Rhythmus der dumpfen Trommelschläge. Die Sonne kletterte höher, während die Prozession sich in die Niederung hinabwand, in der der Scheiterhaufen vorbereitet worden war. Hokanu murmelte einige höfliche Worte zu den letzten Herrschern, denen persönliche Ansprache gebührte. Zwischen der Sänfte und dem Scheiterhaufen wartete eine letzte Gruppe in schmucklosen schwarzen Roben.
    Voller Ehrfurcht zwang sich Hokanu zum nächsten Schritt; sein Arm schloß sich fester um Mara. Wenn sie begriffen hatte, daß sie fünf Erhabenen gegenüberstand, den Magiern der Versammlung, so zeigte sie es nicht. Es schien ihr noch nicht einmal zu denken zu geben, daß die Erhabenen, die über dem Gesetz standen, es für angemessen gehalten hatten, eine Delegation zu diesem Ereignis zu schicken. Hokanu war derjenige, der über die Bedeutung ihres Auftauchens nachdachte und es mit dem gestiegenen Interesse am politischen Geschehen in Verbindung brachte, das die Schwarzen Roben in letzter Zeit gezeigt hatten. Mara verneigte sich vor den Erhabenen, wie sie es vor den Lords und Ladys getan hatte – und ohne sich der Sympathie

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