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Die Schwarzen Roben

Die Schwarzen Roben

Titel: Die Schwarzen Roben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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zu einem Patt kommt; und da sie zudem die Unterstützung des Kaisers hat, wird ein Konflikt zwischen den Acoma und den Anasati höchstwahrscheinlich zu Rückschlägen für Lord Jiro führen.«
    »Und doch scheint der Lord der Anasati sich geradezu begierig auf das zu stürzen, was das Schicksal und unser Unglück ihm in die Hände spielten«, unterbrach Hokanu. »Er schreckt nicht vor einem Konflikt zurück. Das hilft nicht, ihn vom Verdacht der Schuld am Tode Ayakis reinzuwaschen. Bis meine Frau in der Lage sein wird, werde ich diese Entscheidung treffen: Befehlt der Garnison, sich abmarschbereit zu halten. Es wird Krieg geben, und wir dürfen nicht unvorbereitet sein.«
    Keyoke neigte stumm den Kopf. Er würde die in einer solchen Situation üblichen formellen Worte nicht aussprechen, da er dies nur gegenüber seiner Lady tun konnte. Doch seine Einwilligung bewies seine unerschütterliche Unterstützung. Sanc, der jünger und weniger an alte Traditionen gebunden war, beugte den Kopf in einer Geste, die sehr an jene erinnerte, die ein Berater seinem Lord entgegenbrachte. »Ich werde den Anasati offiziell den Krieg erklären. Wenn Jiro genauso reagiert, werden wir marschieren.«
    Keyoke blickte Irrilandi an, der mit einem Nicken sein Einverständnis zu dem gab, was sich bald ereignen würde. Bei den Tsurani fand Blutvergießen meist in aller Heimlichkeit statt, mit Hinterhalten und Überfällen und ohne daß irgend jemand öffentlich zugab, für diese Dinge verantwortlich zu sein. Doch ein offizieller Krieg zwischen zwei Häusern war eine althergebrachte, zeremonielle Angelegenheit. Zwei Armeen würden sich zu einem von beiden Seiten vereinbarten Zeitpunkt auf einem Feld treffen, und nur eine würde es siegreich wieder verlassen. Es würde keine Gnade geben, außer in seltenen Ausnahmen, und auch die waren formell geregelt. Die Geschichte erzählte von Kämpfen, die tagelang tobten; es war nicht ungewöhnlich, daß im Verlauf einer solchen Auseinandersetzung beide Häuser zerstört wurden.
    Dann ging Hokanu noch einen Schritt weiter: »Ich schlage vor, daß wir den Clan Hadama informieren.«
    Saric wölbte die Brauen; er war tief betroffen, doch auch fasziniert von den Feinheiten, die mit diesem Vorschlag verbunden waren. »Ihr provoziert die Anasati, den Clan anzurufen?«
    Hokanu seufzte. »Ich habe so ein Gefühl, daß –«
    Überraschend schaltete sich Keyoke ein, um Hokanus Ahnung zu unterstützen. »Jiro ist kein Krieger. Er hat Omelo als Kommandeur, und obwohl der im Feld ein durchaus fähiger General ist, hat er sich in großen Auseinandersetzungen bisher nicht besonders ausgezeichnet. Den Clan anzurufen ist die beste Chance, die Jiro hat, um sein Haus und seine Streitmacht intakt zu halten. Wir werden nichts provozieren, was nicht schon eine vorherbestimmte Schlußfolgerung ist.«
    »Mehr noch«, fügte Incomo hinzu, »Lord Jiro ist im Grunde seines Herzens ein Gelehrter. Er verachtet bewaffnete Konflikte als derb und gewöhnlich. Er sehnt sich nach einem Grund, Mara den Krieg zu erklären, und nährt einen Haß auf sie, dessen Wurzeln weit in seine Jugend zurückreichen. Doch er bevorzugt verborgene Angriffe und Schläue. Er ist ein Meister im Shah. Erinnert euch daran. Er wird uns durch List und Tücke zu vernichten suchen, nicht durch rohe Gewalt. Wenn wir den Clan zuerst anrufen, besteht die Möglichkeit, daß der Clan Ionani nicht zuläßt, sich von den Interessen der Anasati in den Untergang reißen zu lassen. Im offenen Kampf sind wir Jiro mehr als nur gewachsen. Wenn seine Clan-Mitglieder sich hinter ihn und seine Besessenheit stellen, indem sie die Beleidigung seiner Ehre zu ihrer eigenen Sache machen und den Konflikt dadurch ausweiten, wird der Clan Hadama antworten.«
    Hokanu wägte dies ohne viel Hoffnung oder Begeisterung ab. Ob der Clan Ionani sich gegen sie stellte oder nicht – es war Lord Jiro gelungen, sich an die Spitze anderer Gruppen zu stellen, die Maras Stärke aus eigenen Gründen mindern wollten. Daß er nicht der einzige war, der hinter dem persönlichen Streit eine tiefere und dauerhaftere Uneinigkeit sah, hatte die Anzahl der Herrscher deutlich gemacht, die zu Ayakis Bestattung gekommen waren. Der Hohe Rat mochte beseitigt worden sein, doch seine Tradition der Streitigkeiten wurde im geheimen aufs heftigste fortgeführt, wann immer sich den Herrschern eine Entschuldigung bot, sich zu versammeln. Und daß die Schwarzen Roben eine fünfköpfige Abordnung zum Ritual gesandt hatten,

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