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Die Schwarzen Roben

Die Schwarzen Roben

Titel: Die Schwarzen Roben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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als sie sich weit öffneten, um diejenigen einzulassen, die kein solch obskures Mittel gewählt hatten, um an diesem Treffen teilzunehmen.
    Die Halle der Versammlung füllte sich schnell und still.
    Die Delegierten strömten aus allen Teilen der Stadt der Magier zusammen, einem Komplex aus Gebäuden und überdachten Terrassen, Türmen und Galerien, die der ganzen Insel etwas Labyrinthähnliches verliehen. Die Stadt lag inmitten eines großen Sees in den Ausläufern des Hohen Walls, des Gebirges im Norden des Kaiserreiches, und war nur mit magischen Mitteln zu erreichen. Schwarze Roben aus den entferntesten Provinzen reagierten an diesem Morgen auf den Ruf der Versammlung und teleportierten hierher. In genügend großer Anzahl versammelt, um ein Quorum bilden zu können, stellten die Magier die mächtigste Körperschaft in ganz Tsuranuanni dar, denn sie standen außerhalb des Gesetzes. Niemand, nicht einmal der Kaiser, wagte ihrem Befehl zu widersprechen, der seit Jahrtausenden absolute Autorität besaß.
    Innerhalb weniger Minuten waren die Bänke voll besetzt. Hodiku, ein dürrer, hakennasiger Mann mittleren Alters, der es vorzog, die meiste Zeit mit Studien in der Heiligen Stadt zu verbringen, nahm in der Mitte der gemusterten Steinfliesen seinen Platz als Erster Sprecher ein. Seine Stimme füllte die gewölbte Halle scheinbar mühelos. »Wir sind heute zusammengerufen worden, damit ich zum Wohl des Kaiserreiches sprechen kann.« Die übliche Eröffnung wurde schweigend aufgenommen, denn alle Angelegenheiten, die die Einberufung der Versammlung der Erhabenen erforderten, hatten mit dem Zustand des Kaiserreiches zu tun. »Heute morgen wurde das rote Siegel zum inneren Heiligtum des Tempels von Jastur zerbrochen!«
    Diese Verlautbarung verursachte leichte Unruhe, denn nur wenn eine offizielle Kriegserklärung zwischen zwei Häusern oder Clans stattgefunden hatte, wurden die Rundbogentüren, die zu den inneren Räumen des Tempels des Kriegsgottes führten, dem öffentlichen Zutritt freigegeben. Hodiku hob die Arme, um die Ruhe wieder herzustellen. »Mara von den Acoma hat als Herrscherin ihres Hauses und Clanlady des Clans Hadama Lord Jiro von den Anasati den Krieg erklärt!«
    Überall in der Halle waren erstaunte Ausrufe zu hören. Eine Gruppe von jüngeren Magiern war auf dem laufenden, was die gegenwärtigen Ereignisse betraf, doch sie waren nicht in der Mehrheit. Diese neu eingeschworenen Schwarzen Roben waren der Versammlung während der Unruhen beigetreten, die der Alte Feind verursacht hatte, als er sowohl Kelewan, ihre eigene Welt, als auch Midkemia auf der anderen Seite des Spalts bedroht hatte. Die gewaltige Bedrohung der beiden Zivilisationen hatte die Magier gezwungen, Kaiser Ichindar zur absoluten Herrschaft über die Völker von Tsuranuanni zu verhelfen, um zu verhindern, daß das Land in Zeiten einer größeren Krise auch noch durch interne Streitereien geschwächt wurde. Die erst vor kurzem hinzugekommenen Magier mochten davon angetan sein, ihre Kräfte zur Beeinflussung der Ereignisse einzusetzen. Doch die Älteren in der Versammlung, die sich ihrem individuellen Weg und den Studien verschrieben hatten, betrachteten jede Einmischung in die tsuranische Politik als schlechten Stil; eine lästige Pflicht, die nur in Zeiten größter Not in Betracht gezogen wurde.
    Eine noch kleinere Gruppe unter Hochopepa und Shimone, den ehemaligen Freunden des barbarischen Magiers Milamber, interessierte sich aus weitergehenden Gründen für die in letzter Zeit zu beobachtende Abkehr von der traditionellen Form der Herrschaft. Die Auseinandersetzung mit midkemischem Gedankengut hatte sie veranlaßt, die Angelegenheiten Tsuranuannis in einem anderen Licht zu sehen, und da Lady Mara derzeit bei der Unterstützung Ichindars eine zentrale Rolle spielte, war die Nachricht von diesem Krieg von besonderer Bedeutung.
    Hochopepa, seit langem vertraut mit jeder Art von tsuranischer Politik, führte seine pummelige Hand zum Gesicht und schloß nachdenklich die dunklen Augen. »Wie du vorhergesagt hast«, murmelte er dem gertenschlanken, asketischen Shimone zu. »Unruhe, wenn das Kaiserreich es sich am wenigsten leisten kann.«
    Shimone, schweigsam wie immer, antwortete nicht, sondern beobachtete mit scharfem Blick, wie einige der impulsiveren Magier aufstanden und damit ihren Wunsch zu sprechen anmeldeten. Hodiku deutete auf einen jungen Erhabenen namens Sevean. Der Auserwählte trat in die Mitte, während die anderen sich

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