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Die Schwarzen Roben

Die Schwarzen Roben

Titel: Die Schwarzen Roben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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Spiel hatte, paßt einfach zu gut. Kein Tong überlebt und gewinnt wohlhabende Klienten, wenn er sich so dumm anstellt. Und die Hamoi sind die mächtigsten unter den Tong, weil ihre Geheimnisse niemals enthüllt werden konnten.« Er studierte die Gesichter der anderen am Tisch. »Nach fünf Attentatsversuchen auf Mara sollen sie plötzlich einem ihrer Männer gestatten, sich mit dem Beweis der Beteiligung der Anasati schnappen zu lassen? Unwahrscheinlich. Ganz sicher fragwürdig. Kaum überzeugend.«
    Hokanus Augen blitzten wie die stählernen Schwerter der Barbaren, als er die Berater ansah. »Wir brauchen Arakasi.« Der Supai der Acoma besaß viele Talente, und seine Fähigkeit, die verschlungenen Pfade der Politik zu durchleuchten und die Ambitionen der unzähligen Oberhäupter zu erkennen, war manchmal geradezu unheimlich. »Wir brauchen ihn, um dem Beweis nachzugehen, der für Jiros Schuld spricht, denn der wahre Mörder des Jungen verbirgt sich dahinter.« Hokanu seufzte. »In der Zwischenzeit führen uns unsere Spekulationen nirgendwohin. Da Tasaio von den Minwanabi tot ist – wer könnte es wagen, einen Mordanschlag auf die Gute Dienerin zu inszenieren?«
    Saric kratzte sich im düsteren Licht am Kinn. Nicht ohne Mitgefühl sagte er: »Herr, Ihr seid geblendet von der Liebe für Eure Frau. Für das gewöhnliche Volk mag sie eine Art Talisman sein, doch ihre herausgehobene Position zieht Eifersucht bei anderen nach sich. Viele würden die Gute Dienerin nur zu gerne auf dem Weg zu Turakamus Hallen sehen, einfach weil sie mit der Tradition gebrochen und einen Rang eingenommen hat, den keiner der früheren Kriegsherrn jemals erreichte. Außerdem bemerkten viele, daß das Ansehen ihres Hauses sinkt, daß ihre Ziele eingeschränkt werden, weil Mara von Ichindar begünstigt wird. Sie würden versuchen, unsere Lady in Unehre zu stürzen … wenn sie es wagten.«
    Hokanu sah ungeduldig aus. »Also, wer würde es wagen?«
    »Das kann – wenn überhaupt – nur Arakasi wissen.« Mit einem Blick auf Incomo stellte Saric feinfühlig die Frage, die ihn bereits einige Zeit beschäftigte. »Gibt es irgendeinen Grund zu glauben, daß dein früherer Herr sich aus dem Land der Toten melden und auf diese Weise rächen könnte?«
    Während Keyokes Augen angesichts dieser Möglichkeit hart wurden, räusperte sich der ehemalige Erste Berater des Lords der Minwanabi und jetzige Zweite Berater der Lady der Acoma. Er zuckte nicht mit der Wimper, obwohl in der Frage auch so etwas wie Mißtrauen mitgeschwungen haben könnte. »Wenn es so ist, weiß ich nichts von diesem Anschlag. Doch Tasaio war ein verschlossener Mann – und überaus gefährlich. Er hat häufig Pläne ausgearbeitet, ohne daß ich von ihnen Kenntnis hatte. Ich wurde oft weggeschickt, wo die meisten Lords meine Anwesenheit befohlen hätten. Der Obajan der Hamoi Tong wurde gesehen, wie er Tasaio einen persönlichen Besuch abstattete. Mein Eindruck war damals, daß es um unbeantwortete Fragen hinsichtlich des Mordes an den Acoma-Spionen im Haushalt der Minwanabi ging.« Incomos schmales Gesicht zeigte unverhüllten Abscheu, als er fortfuhr: »Drohungen wurden ausgetauscht und ein Handel geschlossen. Doch kein lebender Mensch hörte die Worte, die zwischen dem Obajan und Tasaio gewechselt wurden. Ich kann nur berichten, daß ich niemals erlebt habe, daß der Lord der Minwanabi sich so sehr in seine Pläne verrannt hätte, daß er sich in einem Wutanfall vergessen hätte. Tasaio war ein Mann mit vielen Eigenschaften, doch er hatte sich fast immer unter Kontrolle.«
    Was Saric zu weiteren Spekulationen veranlaßte: »Wenn der ehemalige Erste Berater der Minwanabi nicht sicher sagen kann, daß Tasaio Vergeltung für den Fall seines Sturzes angeordnet hat, möchte ich anmerken, daß wir die Zeit mit Rätselraten verschwenden. Um genauer zu sein, Tasaio war kein Mann, der auch nur für einen Augenblick eine Niederlage in Betracht zog – als Taktiker war er unübertroffen. Da er zusätzlich bis zum Ende fest von der Möglichkeit überzeugt war, die Lady in einem offenen Krieg zu vernichten – wieso sollten wir dann annehmen, daß er den Weg eines Feiglings einschlug und ein Preisgeld auf Maras Kopf aussetzte, wenn er der Wahrscheinlichkeit, daß sie überleben würde, keinerlei Glauben schenkte? Wir sollten lieber die Reihen von Jiros Feinden näher untersuchen. Mara ist eine der wenigen Herrscherinnen im Kaiserreich, die stark genug ist, es mit ihm aufzunehmen, ohne daß es

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