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Die Schwere des Lichts: Roman (German Edition)

Die Schwere des Lichts: Roman (German Edition)

Titel: Die Schwere des Lichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patti Callahan Henry
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angekündigt, sie hatte gesagt, ich solle mich einfach selber reinlassen. Bestimmt habe ich noch den Schlüssel. Ja, den hatte ich.
    Die Sommerhitze hatte den Pflanzen inzwischen zugesetzt, die Blätter welkten. Im Licht des frühes Abends über dem Garten und der Bucht parkte ich neben dem Gästehaus. Mein Koffer war federleicht, als ich ihn durch die Tür ins Haus trug.
    In Birdies Haus gingen die Lichter an, in der Küche, im Wohnzimmer, im Schlafzimmer oben. Ich stand auf der Veranda des Gästehauses, sah zu und wartete. Als das Licht auf der hinteren Veranda anging und eine Kerze aufflackerte, ging ich über den Rasen. Sie saß im Schaukelstuhl und wartete auf mich.
    Ihre Umarmung ließ mir das Herz aufgehen, wir setzten uns einander gegenüber. »Geht es dir gut, meine Liebe?«, fragte sie.
    »Ja, ich glaube schon.«
    »Mir tut so leid, was du alles durchmachen musstest. Ich weiß, dass das für dich ein wirklich schwieriger Sommer ist. In vieler Hinsicht.«
    »Birdie«, sagte ich, »ich weiß Bescheid über Cotton.«
    Sie schloss die Augen.
    Ich fuhr fort: »Er hat nichts gesagt. Ich bin selbst darauf gekommen, dann haben wir darüber geredet.«
    Sie öffnete die Augen und nickte. »Es war nicht an mir, es dir zu sagen.«
    »Ich weiß«, sagte ich.
    »Das war eine schreckliche Zeit, Ellie, und alles geschah, bevor du auf der Welt warst. Deine Mutter hat dich unendlich geliebt.«
    »Ich habe Rusty verlassen.« Ich zuckte zusammen.
    »Das tut mir leid.« Sie nahm meine Hand.
    »Ich verstehe noch nicht alles, aber ich weiß, dass ich gehen musste.«
    »Man kann Dinge immer erst im Nachhinein verstehen, nicht, wenn man sie gerade durchlebt.«
    »Vielleicht werde ich es nie verstehen, aber wenigstens habe ich mein Bestes gegeben.«
    »Ja, das ist gut so. Gib dein Bestes, und vielleicht lebst du dann das, was du so sehr versuchst zu verstehen.«
    »Ja, das Beste geben – ich wollte fragen, ob ich eine Weile hier bleiben kann. Ich zahle Miete. Ich kann einfach nicht nach Hause. Ich weiß, es ist furchtbar, dass ich ihn verlasse, bitte … keine Vorträge.«
    »Dir Vorträge halten? Mein Gott, Ellie, ich wollte dir sagen, wie stark du bist. Dass man manchmal keine andere Wahl hat, als etwas Furchtbares zu tun, um die eigene Seele zu retten.«
    »Oh … ich habe mir das nicht erträumt, als ich im weißen Kleid vorm Altar stand.«
    »Erträumt?«
    »Geplant … Scheidung stand nicht auf dem Plan.«
    Sie beugte sich vor und ergriff meine Hand. »Inzwischensolltest du doch wissen, dass das meiste, was im Leben passiert, nicht auf dem Plan steht.«
    Ich sah sie an. »Vielleicht verdreht sich dann erst alles richtig – wenn wir erzwingen wollen, dass alles nach Plan läuft, auch wenn das genau das Falsche wäre.«
    Sie lächelte, ohne zu antworten. »Und ja, natürlich kannst du hierbleiben, solange du willst. Und nein, du darfst keine Miete zahlen. Du kommst da durch. Hier. Hier in meinem Sommerhaus.«
    »Danke. Ich bin dir unbeschreiblich dankbar.«
    Wir saßen inmitten der Ruhe der Natur. Eine Windböe blies die Kerze aus, und der Halbmond strahlte. »Birdie«, sagte ich, »Cotton und ich haben darüber gesprochen, dass wir alle innerlich zerbrochen sind. Alle auf verschiedene Weise.« Ich beugte mich vor. »Nach dem Tod deines Mannes und wenn die Dinge nicht liefen, wie du wolltest – wie bist du da mit der Zerbrochenheit umgegangen? Was hast du gemacht?«
    »Sieh dir an, wo ich lebe, Ellie. Ich habe dir ja gesagt, dass hier im Sommerhaus Dinge passieren. Herzen öffnen sich, Wahrheiten kommen ans Licht. Warum, weiß ich nicht. Vielleicht, weil hier die Bucht des Heiligen Geistes ist. Aber ich muss auch nicht wissen, warum … ich weiß es einfach.«
    »Wie?«
    »Anstatt die Bruchstellen zu verschließen, fülle ich die Lücken mit Vergebung.«
    Ich hielt mein Gesicht in die Brise, die von der Bucht herüberwehte. »Danke, dass ich bleiben darf. Was für eine wunderbare Nacht!«
    »Die Luft fühlt sich wie Seide an, ganz weich.«
    Luft wie Seide. Das hatte ich schon einmal gehört, wie eine entfernte Stimme aus meiner Kindheit. Der Windpfiff um die Hausecke, eine lose Dachschindel schlug gegen die Holzplanken.
    Jubilee.
    Das war die Musik des Jubilee.
    Ich sprang auf. »Wir kriegen ein Jubilee, stimmt’s?«
    »Wahrscheinlich. Man kann sich nie ganz sicher sein, nur die Anzeichen spüren. Man weiß es erst, wenn es so weit ist, wenn die Trillerpfeifen zu hören sind und die Kinder schreiend angerannt kommen. Erst

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