Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
Vom Netzwerk:
sobald sie das Ufer erreicht hatte, ihr Reittier zu einem leichten Galopp an. Wenige Augenblicke später war sie hinter einer Biegung verschwunden. Reith atmete erleichtert durch. Wenigstens sie würde überleben.
    »Sir Fergus«, sagte Bobir, »so wertvoll Eure Terraner ja in and’ren Dingen sein mögen, als unausgebildete Krieger wären sie im Kampfe nicht mehr wert denn eine Herde Unhas. Es wäre daher wohl das beste, wenn wir sie nicht in die Streitmacht eingliederten. Ich hoffe doch, sie werden nicht gekränkt sein?«
    Da er wusste, wie wenig es seine terranischen Landsleute danach drängte, an der Schlacht teilzunehmen, verkniff sich Reith ein Schmunzeln. »Ich werde es ihnen erklären, und ich bin sicher, sie werden es einsehen.«
    »Unser Plan ist«, fuhr Bobir fort, »sie in Reserve zu halten. Falls die Qaathianer – was die göttlichen Sterne verhindern mögen – unsere Linien durchbrechen, werden wir die Terraner gegen sie werfen.«
     
    Fodor, dessen riesiger Oberkörper in einem Kettenhemd steckte, das so eng war, dass es sich an einer Seite nicht richtig zuschnüren ließ, hatte sich selbst zum Befehlshaber des terranischen Kontingents ernannt, und keiner hatte die Wahl angefochten. Reith, Fairweather und Fallon bestimmte er zu seinen Offizieren. »Als gebürtiger Barbar«, dröhnte er, »müsste ich eigentlich auf der anderen Seite kämpfen. Aber ich werde den Rittern von Qarar gute Söldnerdienste leisten, so wie der Barbar Stilicho es einst bei den Römern tat.«
    Die krishnanischen Einheiten hatten zu wenig Waffen übrig, um alle Terraner auszurüsten. Attila Fodor machte dieses Manko wett, indem er die Souvenirschwerter austeilte, die er in Mishe gekauft hatte, bis schließlich alle Männer bewaffnet waren. Etwa die Hälfte der Terraner erhielt Kettenhemden; ein paar ergatterten krishnanische Helme.
    Die tapfereren unter den Frauen harrten auf den Türmen neben ihren Kameras. Die weniger tapferen versteckten sich mit Proviant und Wasser im Gesträuch; ein paar hatten sich mit Messern aus dem Küchenzelt bewaffnet. Cassie Norris stand, behelmt mit einem Kochtopf, auf der obersten Plattform von einem der an den Seiten offenen Türme, in der Hand die Signalflagge. Sie rief so laut, dass man sie unten hören konnte: »Wenn diese Kanaken den Turm anzünden, machen sie aus mir eine zweite Johanna von Orleans, wie ich sie vor zwei Jahren gespielt habe. Wenn ich schon abkratzen muss, dann wenigstens mit Stil!«
    Das lange Warten begann. Während Roqir langsam den türkisfarbenen Himmel herunterwanderte, legte sich Stille über die Szenerie, unterbrochen nur vom Flügelschlag fliegender Arthropoden, dem verstohlenen Gemurmel der Verteidiger und den knappen, geblafften Kommandos, mit denen die Offiziere ihre Leute hin und wieder zur Ruhe gemahnten.
    Schließlich, nach scheinbar endlos quälendem Warten, sah Reith die Flagge – ein weißes Bettlaken an der Spitze eines Speeres – seitwärts aus dem Turm herausschwenken und waagerecht hin und her schwingen, das vereinbarte Signal, das bedeutete: »Feind in Sicht!«
    Sir Bobir brüllte: »Aufsitzen!« Das Klirren von Waffen und das Knirschen und Klappern von Harnischen zerbrach schlagartig die Stille. Stavrakos musste von zwei Leuten seiner Abteilung in den Sattel gewuchtet werden.
    Reith gab das Kommando an seine Leute weiter und blaffte sie in die richtige Haltung. »Matthews, du hast die Zügel verdreht!« »Saito, die Knie an die Flanken pressen!«
    Eine Viertelstunde später schwenkte Cassie die Flagge im Kreis: das Zeichen, dass die Qaathianer den Fluss durchquerten.
    Ein vertikaler Schwenk beendete schließlich das nervenzerfetzende Warten. Die Obersten brüllten Kommandos, und die lange Doppelreihe Kavallerie setzte sich in Bewegung, erst langsam, dann immer schneller vorrückend.
    Fodor reckte das Schwert mit der Linken in die Höhe. Er richtete sich in den Steigbügeln auf, verdrehte den Hals, um zu den Frauen an den Kameras hinaufschauen zu können, und brüllte: »Ton ab! Kameras! Action!« Dann dröhnte er, an seine Abteilung gewandt: »Abteilung – Trabt an!«
    Reith und die anderen terranischen Offiziere versuchten, ihre Männer in Reihe zu halten; aber für Reith war der Vormarsch der mißratenste und unsoldatischste, den er je gesehen hatte. Die Ayas dachten gar nicht daran, den ungeschickten Kommandos ihrer Reiter zu gehorchen. Bei dem Versuch, ihre Reihe zu begradigen, kollidierten mehrere Reiter miteinander. Ein Krieger, der seinem

Weitere Kostenlose Bücher