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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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mit Donald June.«
    »Du meinst Don Juan?«
    »Ich glaub, ja. Ich hab jedenfalls mein Bestes gegeben.« Er knuffte Reith grinsend mit dem Ellenbogen in die Rippen. »Weißt du, was sie gesagt hat? Dass sie mich dir vorziehen würde, und das nicht bloß wegen meines schönen Backenbartes. Sie hat mir befohlen, unter Androhung, mich bei lebendigem Leib häuten zu lassen, sie zu besuchen und es ihr zu besorgen, wann immer wir durch Mishe kommen.«
    »Wie schön für dich!« sagte Reith. »Hast du schon fertig gepackt? Wir müssen los.«
    »Ach du Scheiße, ich hab ganz vergessen, dass wir ja heute abreisen! Ich beeil mich.« Ordway verschwand im Laufschritt.
    Einen Moment später erschien Fallon. »Ich wollte noch schnell vorbeikommen, um mich von euch zu verabschieden.«
    »Du wachst wirklich mit Argusaugen über alle Terraner in deinem Amtsbezirk, was?«
    »Ich versuch’s jedenfalls. Sag mal, Alter, als Alicia Dyckman damals auf Krishna war, eilte ihr der Ruf voraus, so eine Art weiblicher Kasernenhofschleifer zu sein.«
    »Wer weiß davon besser ein Lied zu singen als ich?«
    »Aber gestern erschien sie mir richtig nett, fast ein wenig brav. Und dass sie nach all diesen langen Jahren immer noch Single ist – aber ich vergesse: für sie ist ja nur ein Bruchteil der Zeit vergangen, die für uns verstrichen ist. Denk an meine Worte, Fergus: sie wird nicht lange solo bleiben.«
    »Schon möglich. Da kommt sie ja. Gib mir deine Tasche, Alicia.«

 
VI
CYRIL ORDWAY
     
    D ie zweite Nacht nach ihrer Abreise von Mishe verbrachten sie in Vasabád, der drittgrößten Stadt Mikardands. Von den drei Gasthöfen Vasabáds mussten sie erst zwei abklappern, bevor sie einen fanden, wo Alicia ein eigenes Zimmer bekommen konnte. Nachdem sich alle häuslich niedergelassen harten, klopfte er an ihre Tür. »He, Warzenschwein! Ich möchte mit den Jungs einen kleinen Spaziergang machen. Hast du nicht Lust mitzukommen?«
    »Aber klar doch!«
    Obwohl schon bei weitem eindrucksvoller als Qou, war Vasabád immer noch kaum mehr als eine Kleinstadt. Seine Sehenswürdigkeiten schienen nahezu erschöpft, als sie schließlich vor dem kleinen Bákh-Tempel ankamen. »Lass uns doch mal reinschauen, Fergus«, schlug White vor. »Meinst du, das geht?«
    »Ich denke schon. Sie sind zwar gerade bei der Vesper, aber ich kenne den Priester, und der hat nichts dagegen, wenn wir leise sind.«
    Sie fanden die kleine Gemeinde stehend vor, denn Stühle gab es nicht. Ein betagter krishnanischer Priester rezitierte die Lektion, während eine hübsche junge Altardienerin die Rezitation veranschaulichte, indem sie mit einer Triade symbolischer Gegenstände hantierte: einem Spiegel, einem Schwert und einem Gefäß mit Wasser, die sie nacheinander vom Altar herunternahm. Mit der Grazie einer Tänzerin betrachtete sie sich als erstes in dem Spiegel, dann hieb sie mit dem Schwert durch die Luft, und schließlich sprengte sie Wasser aus der Schale in die vier Haupt-Himmelsrichtungen. Ordway flüsterte: »Sag mal, Fergus, opfern die hier auch Jungfrauen bei Neumond?«
    Reith schüttelte den Kopf. »Weder wenn die Monde scheinen, noch wenn sie dunkel sind; obwohl, soviel ich weiß, gab es vor einigen Jahren mal einen Kult in Balhib, der so was machte. Ich wünsch mir manchmal, die Krishnaner wären nicht ganz so zivilisiert geworden; ich kenne da ein paar Leute, die ich ganz gerne als Opfer dargebracht sähe.« Er warf Ordway einen vielsagenden Blick zu.
    »Unser Drehbuch verlangt ein Menschenopfer«, fuhr Ordway ungerührt fort. »Ich hab das immer für eine törichte Verschwendung gehalten, vor allem, wenn das Opfer eine hübsche junge Frau ist.«
    Reith zog eine Braue hoch. »Was hat euer Drehbuch mit dem wirklichen Krishna zu tun? Was hat Kino überhaupt mit dem wirklichen Leben zu tun?«
    Ordway seufzte. »Fergus, wenn du in dem Geschäft tätig wärst, würdest du vielleicht sogar erstklassige Dokumentarfilme machen; aber wenn’s darum ginge, die Leute zu unterhalten, wärst du eine absolute Niete.«
    Der Priester beendete seine Lektion, deckte die heiligen Gegenstände wieder zu, sang einen Hymnus und entließ die Gemeinde. Während die Gläubigen hinausgingen, trat Reith mit seinen Terranern nach vorn. Er und der Priester gaben sich den Daumen, und Reith stellte Hochwürden Vizram seine Begleiter vor.
    »Ich seh hier nichts, was wir für unseren Film gebrauchen könnten«, murmelte White, während er sich umschaute. »Hübscher kleiner Tempel, aber kein

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