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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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ist geschehen, Vater Vizram?«
    Der Priester berichtete, was passiert war: »Der fleischige Terraner näherte sich meiner jüngferlichen Tochter, welche mir als Meßgehilfin dient. Er machte ihr einen obszönen Antrag in seiner terranischen Zunge. Als sie seine Wollust fliehen wollte, ergriff er sie und hätte sie gewiss geschändet, hätte ich nicht ihre Hilferufe vernommen.«
    Reith zerrte Ordway hinter seinem Rücken hervor. Der Filmer ächzte: »Was – was sagt der alte Padre?«
    »Erzähl mir deine Version!«
    Ordway verfiel in sein breitestes Cockney. »Als ich diese affengeile Kremschnitte mit dem Schwert rumhantieren sah, fiel mir was ein, was ich mal gelesen hatte: dass nämlich im Altertum die Tempel gleichzeitig als Puff dienten. Die Mädels verdienten sich damit ihre Aussteuer. Und scharf wie ich war, frag ich sie, wie teuer wohl ein Quickie hinter dem Altar kommen würde. Da sie kein Englisch versteht und ich diese Kanakensprache nicht spreche, versuch ich’s mit Zeichensprache. Als sie weggehen will, pack ich sie beim Arm, weil ich glaube, sie hat nicht kapiert, was ich will. Und dann fängt sie plötzlich an zu kreischen wie am Spieß, und sofort kommen der Alte und noch so’n paar andere Kanaken angerannt.«
    Mit mühsam beherrschtem Gesichtsausdruck sagte Reith zu dem Priester: »Mein Klient war so tief beeindruckt von Eurem Gottesdienst, dass er spontan beschloss, all sein Geld dem Tempel zu spenden. Da er und Eure Tochter keine gemeinsame Zunge sprechen, kam es zu diesem bedauerlichen Missverständnis.« Er wandte sich zu Ordway um und sagte auf englisch: »Gib ihm dein Bargeld – alles – bis auf den letzten Arzu. Keine Widerrede – oder ich lass dich von ihnen in Stücke reißen!«
    Der Priester nahm das Geld entgegen, dankte Ordway und entschuldigte sich für den unglücklichen Zwischenfall. Die Menge löste sich auf und trollte sich von dannen. Als die Terraner in den Gasthof zurückkehrten, sagte Alicia plötzlich: »Fergus, ich möchte mich bei dir entschuldigen.«
    »Wofür?«
    »Ich hab dich einmal – damals, als wir noch …, als ich mit auf einer deiner Touren war –, also, da hab ich dich einmal ganz böse ausgeschimpft, weil du die Unterhaltung zwischen einem deiner Touristen und einem Krishnaner falsch übersetzt hast. Das war gemein von mir, zumal ich genau das gleiche getan hab, als der Reporter vom Mishe Defender uns interviewte.«
    »Ach? Das ist so lange her, dass ich das schon vergessen hatte.«
    »Für mich ist es noch nicht so lange her! Wie auch immer, du hattest jedenfalls recht. Wenn du Cyrils Sprüche wortgetreu übersetzt hättest, würden wir jetzt allesamt tot in unserem Blut liegen.«
    »Lish, ich glaube, du hast dich in zwei Jahren mehr verändert als ich mich in zwanzig! Früher hättest du nie und nimmer zugegeben, dich in irgendeiner Sache geirrt zu haben.«
    »Das ist nicht das einzige, worin ich mich geirrt habe.« Sie spähte herum. »Wir sollten uns jetzt besser an unseren Tisch setzen, bevor unser Wirt die besten Stücke den anderen serviert!«
    Beim Abendessen brummte Ordway: »Hör mal, Fergus, hättest du den Alten nicht wenigstens ein bisschen runterhandeln können? Jetzt bin ich total blank, bis wir wieder in Novo sind. Ich find das nicht fair …«
    Reith hieb mit der Faust so hart auf den Tisch, dass die Kelche in die Luft hüpften. »Du wandelnde Dauerlatte! Du hast wohl nur Sperma im Kopf! Verdammt noch mal, ich dachte wirklich, du hättest deine Lektion im Badehaus in Rosid gelernt, aber du gehörst wirklich zu der Sorte, die nie kapieren! Wenn du so blöd bist …«
    »Jetzt mach aber mal halblang! Ich lass mich von dir doch nicht …«
    »Jetzt halt endlich das Maul, du verdammter Arsch! Wenn wir keinen Vertrag hätten, würde ich mich in die Kutsche setzen und abhauen und dich hier in der Pampa allein lassen, das kannst du mir glauben! Noch einen Mucks von dir, und ich mach’s! Dann kannst du deinen Film allein drehen!«
    Ordway fügte sich und starrte mürrisch auf seinen Teller. Es war schließlich White, der das peinliche Schweigen brach: »Cyril, ich kann dir was leihen, bis wir wieder zu Hause sind.« Er wandte sich an Reith. »Also wirklich, Fergus, ich muss schon sagen, du hast eiserne Nerven bewiesen, als du dieser Meute gegenüberstandest.«
    Reith zuckte mit den Achseln. »Alles andere wäre riskanter gewesen.«
    »Waren wir in echter Gefahr?«
    »Das musst du selbst beurteilen. Vor ein paar Jahren hatten wir eine Gruppe

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