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Die Schwerter von Zinjaban

Die Schwerter von Zinjaban

Titel: Die Schwerter von Zinjaban Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp , Catherine Crook de Camp
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mit einem Seufzen: »Na, wenigstens brauchst du heute Nacht nicht auf dem Fußboden zu schlafen.«
    »Nein«, sagte Reith, und seine Lippen kräuselten sich zu einem heimlichen Schmunzeln. »Die Jungs und ich haben das große Zimmer, mit vier Betten. Das einzige Problem ist, dass sie schnarchen wie ein ganzes Sägewerk.«
    »Nun, wenn wir je …« Sie verstummte.
    »Wenn wir je was?« fragte Reith mit schlecht verhohlener Neugier.
    »Schon gut. Vielleicht sag ich’s dir irgendwann mal.« Als Reith den Mund öffnete, um das Gespräch fortzuführen, gab ihm Alicia rasch einen Kuss und schob ihn zur Schlafzimmertür hinaus.
    Warum in aller Welt, fragte sich Reith, während er zu dem großen Schlafzimmer schlenderte, können wir nicht einfach klipp und klar sagen, was wir wollen? Weil, mein lieber Fergus, du in der Tiefe deines Herzens nämlich ein feiger Hund bist. Du kriegst einen Heidenschiß bei dem Gedanken, sie könnte dich vielleicht auf eine verächtliche, demütigende Weise abblitzen lassen, aus Rache dafür, dass du sie damals abgewiesen hast. Wenn sie tatsächlich nur auf eine Chance lauert, dich abzubürsten, dann würden ihre Worte einem Rhinozeros glatt die Haut wegätzen.
    Aber wenn du noch lange rumhampelst, dann fliegt sie entweder zurück nach Terra und geht wieder auf irgendeine naturwissenschaftliche Safari, oder sie fängt an, sich in der Männerwelt umzuschauen. Es gibt eine Menge unbeweibter Krishnander, die über eine solche Chance entzückt wären. Wenn sie mir wirklich richtig eins auswischen wollte, könnte sie womöglich sogar noch Cyril ranlassen …
     
    Eine halbe Stunde später klopfte Reith wild entschlossen an Alicias Tür. »Ja?« fragte sie und öffnete sie einen Spaltbreit.
    »Lish? Ich bin’s, Fergus. Wir haben noch ein paar Stunden Zeit bis zum Abendessen. Wie war’s mit einem kleinen Spaziergang?«
    »Gute Idee! Ich habe Rimbid noch nie gesehen. Gib mir ein paar Minuten Zeit; ich zieh mir noch schnell was an.«
    »Okay. Ich habe etwas Ernstes mit dir zu besprechen.«
    Eine Viertelstunde später schlenderten sie Arm in Arm über Rimbids Hauptstraße. Nachdem sie sich die Auslagen einiger Geschäfte angeschaut hatten, kamen sie zu einem kleinen Park, in dem eine Horde krishnanischer Kinder herumtollte und Fangen spielte. Reith sagte: »Lish, ich möchte dich etwas fragen.«
    »Das trifft sich gut«, sagte sie; »ich möchte dich nämlich auch etwas fragen.«
    »Ach!« Reith spürte, wie die Spannung in ihm wuchs. »Schieß los.«
    »Nein; du hast angefangen. Also fragst du zuerst.«
    »Aber nein! Bei meiner Ehre als männliches Chauvinistenschwein: Ladies first, heißt mein eherner Grundsatz.«
    »Na schön. Also, ich möchte, dass du mir die ganze Geschichte von dir und Elizabeth erzählst. Glaub nur nicht, dass ich nicht gemerkt hab, wie du versucht hast, die Sache mit ein paar knappen Worten abzutun! Meilung deutete an, dass die Geschichte hochdramatisch war.«
    »Hmm.« Reith schaute sich um. »Na schön; irgendwann hättest du’s sowieso mal erfahren. Es ist eine lange Geschichte; wie war’s, wenn wir uns hinsetzen würden?« Er deutete auf eine steinerne Bank im Park. Als sie Platz genommen hatten, begann er: »Also, dann fang ich mal ganz von vorn an. Es kommt immer mal wieder vor, dass junge Touristinnen im heiratsfähigen Alter sich in ihren Reiseleiter verlieben. Das ist nun mal eines unserer Berufsrisiken. Ein cleverer Mann hält sie sich geschickt vom Hals; aber diese eine legte sich eines Nachts heimlich zu mir ins Bett, und … nun, sie hat mich gereizt, und da hab ich sie halt gedödelt.
    Wie es der Teufel will, wird sie schwanger. Ihr alter Herr, der mit auf der Tour war, war einer der Direktoren von M AGIC CARPET-Reisen, und er hätte mir den Teppich unter den Füßen weggezogen, wenn ich sie nicht …« Reith schnitt eine Grimasse. »Und eh ich mich’s versah, fand ich mich mit einer Braut im Teeniealter wieder.«
    »Wann war das? Wie lange, nachdem ich – nachdem wir …«
    »Ungefähr drei Jahre, nachdem du zur Erde zurückgekehrt warst. Zu der Zeit hatte ich den Trennungsschmerz einigermaßen überwunden.«
    »Ach, lieber Fergus … Aber erzähl doch weiter.«
    »Wir kamen ganz gut miteinander klar, bis Alister im Kleinkindalter war. Dann fing Elizabeth an, über meinen Beruf zu meckern und darüber, dass ich ständig abwesend war. Sie dachte, ich würde allen weiblichen Touristen die Sonderbehandlung zukommen lassen, die ich ihr gegeben hatte, aber das

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