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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Augenblick!«
    Die Ältesten lehnten sich alle ein wenig zurück. Der Vogelmann wandte sich an Chandalen.
    »Richard mit dem Zorn hat eine Vision von unserem Feind gehabt. Sorge dafür, daß jeder deiner Männer zehn weitere um sich schart. Wir dürfen nicht zulassen, daß die Bantak unserem Volk Schaden zufügen. Du wirst sie aufhalten, bevor sie unser Dorf erreichen.«
    Chandalen blickte Richard an, dann den Vogelmann. »Wir werden sehen, ob seine Vision der Wahrheit entspricht. Ich werde unsere Männer nach Osten führen. Wenn sie kommen, werden wir sie aufhalten.«
    »Nein!« schrie Richard, als Kahlan übersetzt hatte. »Sie werden von Norden her kommen.«
    »Von Norden!« Chandalen funkelte ihn wütend an. »Die Bantak leben östlich von hier, nicht nördlich. Sie werden aus Osten kommen.«
    »Sie werden euch im Osten erwarten. Sie sind überzeugt, daß die Schlammenschen sie töten wollen. Davon gehen sie aus. Sie werden einen Bogen schlagen und dann von Norden her kommen.«
    Chandalen verschränkte die Arme. »Die Bantak sind keine Krieger. Solche Taktiken sind ihnen fremd. Wenn sie uns angreifen wollen, wie du behauptest, werden sie auf dem direkten Weg vorrücken. Wie du gesagt hast, werden sie das Festmahl hören und wissen, daß wir nicht vorbereitet sind. Sie haben keinen Grund, diesen weiten Umweg zu machen und von Norden her zu kommen. Es würde sie unnötig aufhalten.«
    Richard funkelte ihn wütend an. »Sie kommen von Norden.«
    »War das auch Teil deiner Vision?« fragte der Vogelmann. »Hast du das ebenfalls gesehen, als du das Fleisch gegessen hast?«
    Richard stieß einen Seufzer aus und sah zu Boden. »Nein, das habe ich nicht in meiner Vision gesehen.« Er fuhr sich durchs Haar. »Ich weiß trotzdem, daß es stimmt. Ich weiß nicht, wieso, aber ich weiß es. Sie kommen von Norden.«
    Der Vogelmann wandte sich an Chandalen. »Vielleicht könntest du deine Männer aufteilen. Nimm einige mit nach Osten und einige nach Norden.«
    Chandalen schüttelte den Kopf. »Nein. Wenn sich die Vision als wahr erweist, brauchen wir alle unsere Männer an einem Ort. Ein überraschender Schlag mit allen unseren Männern und mit Glück wird dem Angriff ein Ende bereiten. Wenn sie genug sind, wie Richard zu glauben scheint, könnten sie eine kleine Gruppe überwältigen und über unser Volk herfallen, bevor wir zurückschlagen können. Viele Frauen und Kinder würden getötet werden. Das ganze Dorf könnte fallen. Es ist zu gefährlich.« Der Vogelmann nickte. »Chandalen, man bat uns eine Vision mitgeteilt. Es ist unsere Aufgabe, unserem Volk Schutz zu gewähren. Da in der Vision nicht die Rede davon war, aus welcher Richtung sie kommen, sondern nur, daß sie kommen, werde ich auf dein Urteil als Krieger vertrauen.«
    Er legte die Stirn in Falten und beugte sich näher zu dem Mann. »Aber sei dir darüber im klaren, daß es dein Urteil als Krieger sein sollte und nicht dein persönliches.«
    Chandalen zeigte keinerlei Regung. »Meiner Ansicht nach werden die Bantak von Osten angreifen.« Er sah kurz zu Richard hinüber. »Wenn sie überhaupt angreifen.«
    Richard legte Chandalen die Hand auf die verschränkten Arme. »Chandalen, bitte, hör mir zu.« Seine Stimme war leise und klang besorgt. »Ich weiß, daß du mich nicht magst. Vielleicht sind deine Gefühle berechtigt. Vielleicht hast du recht, wenn du sagst, ich hätte unserem Volk nichts als Ärger gebracht. Auf jeden Fall steht uns jetzt großer Ärger bevor, und er kommt von Norden. Bitte, ich flehe dich an, glaube mir. Das Leben unseres ganzen Volkes hängt davon ab. Hasse mich, soviel du willst, aber laß niemanden wegen dieses Hasses sterben.«
    Richard zog das Schwert der Wahrheit und hielt es mit dem Heft nach vorn. »Ich gebe dir mein Schwert. Gehe nach Norden. Wenn ich mich irre und sie von Osten kommen, kannst du mich damit töten.«
    Chandalen sah auf das Schwert herab, dann hob er den Kopf und sah Richard ins Gesicht. Ein dünnes Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. »Ich werde dir keine Gelegenheit geben, mich zu täuschen. Ich werde nicht zulassen, daß unser Volk nur wegen einer Gelegenheit, dich zu töten, vernichtet wird. Lieber lasse ich dich bei uns leben, als daß mein Volk getötet wird. Ich gehe nach Osten.« Damit machte er kehrt, schritt entschlossen los und rief seinen Männern Anweisungen zu.
    Richard stand da und sah ihm hinterher, dann ließ er das Schwert in die Scheide zurückgleiten.
    »Der Mann ist ein Narr«, meinte

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