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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Krieg mit ihnen.«
    Kahlan nickte und warf sich im Gehen den schweren Mantel um die Schulter. »Gehen wir.«

15. Kapitel
    Richard schloß sich ihr widerspruchslos an. Sie verließen das Dorf ohne ein Wort und gingen nach Norden, hinaus in die flache, offene Steppe. Während sie gingen, wurden die Geräusche der Menschen, der Boldas und der Trommeln immer schwächer und verklangen in der Nacht. Der Mond war längst nicht voll, trotzdem war es hell genug. Hoffentlich war es dunkel genug, daß sie kein gutes Ziel abgaben.
    Endlich sah Richard zu ihr herüber. »Entschuldige, Kahlan.« »Wofür?«
    »Dafür, daß ich vergessen habe, wer du bist. Du bist die Mutter Konfessor, und dies hier ist deine Aufgabe. Ich hatte mir Sorgen um dich gemacht.«
    Seine Entschuldigung überraschte sie. »Tut mir leid, daß ich dich angeschrien habe. Ich hätte es nicht tun sollen. Ich will einfach nicht, daß es zu irgendwelchen Kämpfen kommt. Es ist meine Aufgabe, in den Midlands jeden Krieg zu verhindern. Es macht mich wütend, wenn sie sich unbedingt gegenseitig umbringen wollen. Richard, ich bin es so leid, mitansehen zu müssen, wie Menschen getötet werden. Ich dachte, das wäre endlich vorbei. Jetzt ertrage ich es nicht mehr. Ich schwöre dir, ich ertrage es nicht mehr.«
    Er legte den Arm um sie. »Ich weiß. Mir geht es genauso.« Er drückte sie im Gehen an sich. »Die Mutter Konfessor wird dem ein Ende machen.« Er sah zu ihr hinüber. Scheinbar machte er ein besorgtes Gesicht, es war jedoch zu dunkel, um es genau zu erkennen. »Mit meiner Hilfe.«
    Sie schmunzelte. »Mit deiner Hilfe.« Sie legte kurz den Kopf an seine Schulter. »Von jetzt an immer mit deiner Hilfe.«
    Sie entfernten sich ein gutes Stück vom Dorf, ohne etwas anderes zu sehen als den schwarzen Boden und den sternenklaren Himmel. Gelegentlich blieb Richard stehen, um die umliegende Steppe abzusuchen und um ein paar von Nissels Blättern herauszunehmen und in den Mund zu stekken. Kurz nach Mitternacht erreichten sie eine flache Senke. Er sah sich erneut um und beschloß, hier zu warten. Besser, die Bantak stießen auf sie, als wenn sie in eine Überraschung hineinspazierten.
    Richard trat ein Stück Gras nieder, und sie setzten sich hin und warteten. Abwechselnd machte einer ein kleines Nickerchen, während der andere nach Norden Ausschau hielt. Sie hatte ihre Hand auf seine gelegt, sah zu, wie er schlief, suchte den Horizont ab und dachte dabei an all die Male zurück, als sie genau dies getan hatten: einer stand Wache, der andere schlief. Sie sehnte sich nach dem Tag, an dem sie einfach schlafen konnten, ohne Wache halten zu müssen. Gemeinsam schlafen konnten. Bald würde es soweit sein, hoffte sie, sehr bald. Richard würde einen Weg finden, wie er den Schleier schließen konnte, und dann wäre es vorbei. Sie würden in Frieden leben können.
    Kahlan hatte sich dicht an ihn geschmiegt und den Umhang der Kälte wegen fest um sich gerafft. Seine Körperwärme machte sie noch schläfriger. Sie begann sich zu fragen, ob er recht damit hatte, daß die Bantak tatsächlich von Norden kommen würden. Wenn sie von Osten kämen, gäbe es ein großes Blutvergießen. Chandalen würde kein Erbarmen zeigen. Sie wollte nicht, daß den Schlammenschen etwas zustieß, aber ebensowenig wünschte sie das gleiche den Bantak. Auch sie waren eines ihrer Völker. Sie entschlummerte in einen unruhigen Schlaf. Ihre letzten Gedanken galten Richard.
    Er weckte sie auf, indem er den Arm um ihren Körper und die Hand auf ihren Mund drückte. Im Osten, rechts von ihnen, wurde es gerade hell. Dünne Schleier dunkelvioletter Wolken bauschten sich am Horizont zusammen, als wollten sie den Sonnenaufgang verdunkeln. Richard blickte Richtung Norden. Kahlan lag tiefer als er und konnte nichts erkennen, doch aus der Anspannung seiner Muskeln schloß sie, daß sich jemand näherte.
    Sie drückten sich reglos an den Boden und warteten. Eine leichte Brise brachte das trockene Gras ringsum zum Rascheln. Kahlan streifte langsam und leise den Mantel von den Schultern. Sie wollte niemanden im unklaren darüber lassen, wer sie war. Die Bantak würden ihr langes Haar erkennen, aber sie wollte, daß sie auch ihr Konfessorkleid sahen. Alle sollten wissen, wer sie war und daß sie als Mutter Konfessor gekommen war. Richard ließ seinen Umhang ebenfalls von den Schultern gleiten. Schatten huschten durch das umliegende Gras.
    Als sie auf allen Seiten von Männern umzingelt schienen, richteten sich die

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