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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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vor ihr. »Ich kann dir noch immer nicht vergeben. Ich werde dir nicht vergeben.«
    Die Hand blieb, wo sie war, und wartete. »Die einzige Vergebung, die ich brauche, wurde mir bereits gewährt.«
    Kahlan starrte auf die Hand, dann hob sie den Arm und ergriff sie. »Einen Eid darauf, daß wir den retten, den wir lieben.«
    Sie gaben sich die Hand und verharrten einen Augenblick lang schweigend.
    Denna zog ihre Hand zurück. »Er hat nicht mehr viel Zeit. Es muß sofort geschehen.« Kahlan nickte. »Wenn es vorbei ist, mußt du Hilfe für ihn holen. Zwar wird der Sog des Zeichens fort sein, aber die Wunde ist noch da, und die ist schwer.«
    Kahlan nickte. »Es gibt hier eine Heilerin. Sie wird ihm helfen.«
    In Dennas Augen lag tiefes Mitgefühl. »Danke, Kahlan, daß du ihn genug liebst, um ihm zu helfen. Mögen die guten Seelen mit euch beiden sein.« Sie lächelte kurz und angsterfüllt. »Dort, wo ich hingehe, werde ich sie nicht mehr zu Gesicht bekommen, sonst würde ich sie zu euch schikken, damit sie euch helfen.«
    Kahlan berührte den Rücken ihrer Hand und bat in einem stummen Gebet um Kraft für sie.
    Denna erwiderte die Geste und berührte Kahlans Wange, dann kniete sie neben Richard nieder. Sie legte ihre Hand auf das Zeichen. Richards Brust hob sich.
    Dennas Gesicht war schmerzverzerrt. Sie warf den Kopf in den Nacken und stieß einen durchdringenden Schrei aus, der Kahlan in alle Glieder fuhr.
    Und dann war sie einfach verschwunden.
    Richard stöhnte. Kahlan beugte sich über ihn und streichelte ihn unter Tränen.
    »Kahlan?« stöhnte er. »Was ist passiert, Kahlan?«
    »Lieg still, mein Liebster. Es ist alles in Ordnung. Du bist in Sicherheit, ich bin bei dir. Ich werde Hilfe holen.«
    Er nickte, sie lief zur Tür und stieß sie auf. Draußen hockten die Ältesten in der Dunkelheit. Sie hoben erwartungsvoll den Kopf.
    »Helft mir!« schrie sie. »Tragt ihn zu Nissel. Wir haben keine Zeit, sie herzuholen!«

17. Kapitel
    Kahlan hob den Kopf, als er sich bewegte.
    Er blinzelte mit seinen grauen Augen, die den kleinen Raum absuchten, bis sie ihr Gesicht gefunden hatten. »Wo sind wir?«
    Sie legte ihm die Hand vorsichtig auf die Schulter. »Bei Nissel. Sie hat deine Brandwunde verbunden.«
    Mit der rechten Hand betastete er den unter einem Verband verborgenen Breiumschlag und zuckte zusammen. »Wie lange … wie spät ist es?«
    Kahlan hockte neben ihm auf dem Boden. Sie hob den Kopf, rieb sich die Augen und spähte durch die einen Spalt weit geöffnete Tür hinaus ins graue Tageslicht. »Es ist jetzt seit ein, zwei Stunden hell. Nissel liegt im Hinterzimmer und schläft. Sie war fast die ganze Nacht auf den Beinen und hat deine Wunde versorgt. Die Ältesten sitzen draußen und bewachen dich. Seit wir dich hergebracht haben, sind sie nicht fortgegangen.«
    »Wann war das? Wann habt ihr mich hergebracht?«
    »Mitten in der Nacht.«
    Richard sah sich noch einmal um. »Was ist passiert? Darken Rahl war da.« Er packte sie mit seiner großen Hand am Arm. »Er hat mich berührt. Er … hat mich gezeichnet. Wo ist er hin? Was ist passiert, nachdem er mich gezeichnet hat?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das weiß ich nicht. Er ist einfach gegangen.«
    Er drückte schmerzhaft ihren Arm. In seinem Blick lag etwas Wildes. »Was soll das heißen, einfach gegangen? Ist er zurück in das grüne Licht gegangen? Zurück in die Unterwelt?«
    Sie zerrte an seinen Fingern. »Richard! Du tust mir weh!«
    Er ließ los. »Entschuldige.« Er nahm ihren Kopf an seine gesunde Schulter. »Tut mir leid. Das wollte ich nicht. Tut mir leid.« Er atmete deutlich hörbar auf. »Ich kann einfach nicht glauben, wie dumm ich war.«
    Sie gab ihm einen Kuß auf den Hals. »War halb so schlimm.«
    »Das meine ich nicht. Was ich meinte, war: Ich kann einfach nicht glauben, daß ich so dumm war, ihn aus der Unterwelt zurückzurufen. Ich kann einfach nicht fassen, daß ich eine solche Dummheit begangen habe. Ich war gewarnt. Ich hätte nachdenken sollen. Ich hätte darauf kommen müssen. Ich habe mich so sehr auf eine Sache konzentriert, daß ich nicht gesehen habe, was aus der anderen Richtung kommt. Ich muß verrückt gewesen sein.«
    »Das darfst du nicht sagen«, meinte sie leise. »Du bist nicht verrückt.« Sie schob sich hoch und sah ihn an. »Das darfst du niemals von dir selbst behaupten.«
    Er blinzelte, dann drückte er sich ebenfalls hoch und setzte sich ihr gegenüber hin. Er zuckte zusammen, als er erneut den Verband berührte.

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