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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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liebte. Sie schüttelte sich, als sie die entsetzliche Beschreibung dessen hörte, was dies bei ihm ausgelöst, was die Magie, und seine eigene Magie, bei ihm angerichtet hatte. Sie konnte Denna nicht ansehen, während diese erzählte. Konnte ihr nicht in die Augen blicken. Und das war erst der Anfang.
    Sie hielt sich den Bauch und schlug sich ihre zitternde Hand vor den Mund, um sich nicht zu übergeben, während ihr Denna eine unsägliche Handlung nach der anderen beschrieb. Kahlan konnte nicht aufhören zu weinen. Sie würgte und schloß die Augen.
    Während sie zuhörte, flehte sie die guten Seelen an, Denna möge ihr nicht das eine erzählen, das sie unmöglich ertragen konnte.
    Dann erzählte es ihr Denna doch. Erzählte ihr, was eine Mord-Sith mit ihrem Gatten machte und warum ihre Gatten niemals lange lebten. Jede intime Einzelheit. Und daß sie das, was sie Richard angetan hatte, noch keinem anderen Gatten angetan hatte.
    Mit einem Aufschrei drehte sich Kahlan zur Seite, kroch ein kurzes Stück fort und übergab sich. Auf eine Hand gestützt, die andere auf den Unterleib gelegt, weinte sie, würgte und erbrach sich. Dennas Hände waren bei ihr und hielten ihr Haar zurück, während Kahlan den Inhalt ihres Magens in den Staub spuckte. Sie kotzte, bis ihr Innerstes nach außen gekehrt war.
    Sie spürte Dennas warme, kribbelnde Berührung auf ihrem Rücken. Sie wollte den Blitz herbeirufen, doch ihr war zu übel, um die Kraft dafür zu finden. Sie war hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, sich auf Richard zu werfen und ihn zu trösten und diese Frau mit der Magie des Con Dar, des Blutrauschs, in Stücke zu reißen.
    Unter Würgen, Keuchen und unter Tränen gelang es Kahlan, die Worte hervorzustoßen. »Nimm … deine Hände … weg.« Die Hand, die ihre Haare hielt, verschwand. Die Hand auf ihrem Rücken entfernte sich. Ihr Magen stülpte sich in einem trockenen Würgen um. »Wie oft hast du ihm das angetan?«
    »Oft genug. Es spielt keine Rolle.«
    Kahlan drehte sich wütend um, ballte die Fäuste und schrie. »Wie oft?«
    Dennas Stimme war sanft und ruhig. »Tut mir leid, Kahlan, ich weiß es nicht. Ich habe keine Strichliste geführt. Aber er war lange Zeit bei mir. Länger als jeder andere Gatte. Ich habe es fast jeden Abend getan. Was ich ihm angetan habe, habe ich keinem anderen angetan, denn kein anderer hatte Richards Kraft, die Kraft der Liebe, die er für dich empfand. Die anderen wären schon beim ersten Mal gestorben. Er hat lange gegen mich gekämpft. Ich habe es oft genug getan, das ist alles. Oft genug.«
    »Oft genug! Oft genug für was?«
    »Oft genug, um einen Teil von ihm in den Wahnsinn zu treiben.«
    »Er ist nicht wahnsinnig! Das ist er nicht! Niemals!«
    Denna betrachtete Kahlan, die sich vor Qual und Wut schüttelte. »Kahlan, hör mich an. Jeder andere wäre an dem zerbrochen, was ich getan habe. Richard hat sich gerettet, indem er seinen Verstand abgeteilt hat. Er hat sein Innerstes weggeschlossen, dorthin, wo ich nicht drankam, wo die Magie nicht hinreichte. Er hat dafür seine Gabe benutzt. Das hat sein Innerstes vor dem Wahnsinn gerettet. Doch in den dunkelsten Winkeln seines Verstandes lauert der Wahn. Ich habe seine eigene Magie gegen ihn benutzt, um ihn in den Wahn zu treiben. Er konnte sich nicht völlig vor dem schützen, was ich ihm angetan habe. Ich habe dir erzählt, was ich getan habe, damit du die Wahrheit seines Wahns erkennen kannst. Diesen Teil von sich mußte er aufgeben, um den Rest zu retten. Ich wünschte, ich hätte dasselbe tun können, als man es mir antat.«
    Kahlan nahm Richards Hand und drückte sie an ihr Herz. »Wie konntest du das tun?« weinte sie. »Mein armer Richard. Wie konntest du? Wie konntest du das irgend jemandem antun?«
    »Wir alle sind zu einem gewissen Grad wahnsinnig. Manche mehr als andere. Mein ganzes Leben war überschattet davon.«
    »Wie konntest du es dann tun? Wie konntest du, wo du doch wußtest, wie es ist!«
    Denna sah sie unter ihren Brauen hervor an. »Du hast selber schreckliche Dinge getan. Du hast deine Kraft dazu benutzt, Menschen weh zu tun.«
    »Aber das waren Menschen, die sich grauenhafter Verbrechen schuldig gemacht hatten!«
    »Alle?« fragte sie ruhig. »Jeder einzelne von ihnen?«
    Kahlan stockte der Atem, als sie daran dachte, wie sie ihre Kraft gegen Brophy benutzt hatte. »Nein«, gestand sie leise. »Aber ich habe es nicht getan, weil ich es wollte. Es ist meine Aufgabe. Meine Rolle.«
    »Aber du hast es getan.

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