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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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vergessen?« Er pflückte die gelbe Rose von ihrem Platz an seiner Brust. Das Lächeln auf seinen dünnen Lippen wurde breiter und schob die runzeligen Wangen noch weiter zurück. »Hast du etwas zu essen? Ich bin völlig ausgehungert.«
    Sie betrachtete ihn einen Augenblick lang reglos und schweigend, dann ließ sie den Kopf der Axt zu Boden gleiten und lehnte sie mit dem Griff gleich neben der Tür an die Wand. »Was machst du hier, Zauberer?«
    Zedd trat auf die winzige Veranda und verbeugte sich übertrieben. Als er sich aufrichtete, bot er ihr die Blume dar, als sei sie ein kostbares Juwel. »Ich habe mich nach deiner zärtlichen Umarmung gesehnt, meine Liebe.« Er ließ sein unwiderstehlichstes Lächeln aufblitzen.
    Adie musterte ihn einen Augenblick lang streng. »Das ist eine Lüge.«
    Zedd räusperte sich und hielt ihr die Blume näher hin. Vielleicht sollte er das Lächeln noch ein wenig üben. »Ist das vielleicht Eintopf, den ich da rieche?«
    Ohne ihn aus den weißen Augen zu lassen, nahm sie die Blume entgegen und steckte sie in ihr glattes, kinnlanges, schwarz-graues Haar. »Ja, es ist Eintopf.«
    Mit ihren weichen, schmalen Händen ergriff sie seine. Ein dünnes Lächeln stahl sich auf ihr fein gerunzeltes Gesicht, und sie nickte ihm kaum merklich zu. »Schön, dich wiederzusehen, Zedd. Eine Weile hatte ich Angst, es würde nie mehr dazu kommen. Ich bin so manche Nacht schweißgebadet aus dem Schlaf hochgeschreckt, weil ich wußte, was im Falle deines Scheiterns geschehen würde. Als der Winter kam und die Magie der Ordnung nicht über das Land hinweggefegt war, wußte ich, du hattest Erfolg gehabt.«
    Zedd fand es ermutigend, daß sein allerbestes Lächeln doch Wirkung gezeigt hatte, trotzdem war er vorsichtig mit seiner Antwort. »Darken Rahl wurde besiegt.«
    »Was ist mit Richard und Kahlan? Sind sie in Sicherheit?«
    Zedd schwoll an vor Stolz. »Ja. Es war sogar Richard, der Darken Rahl besiegt hat.«
    Sie nickte noch einmal. »Ich glaube, hinter der Geschichte steckt noch mehr.«
    Er zuckte mit den Achseln und versuchte den Anschein zu erwecken, es sei weniger wichtig, als es war. »Das kann man wohl sagen.« Obwohl die Andeutung des Lächelns noch immer unbeschwert auf ihrem Gesicht ruhte, schien sie ihm mit ihren weißen Augen auf den Grund seines Herzens zu schauen. »Es gibt einen Grund für deinen Besuch. Ich fürchte, einen Grund, den ich lieber nicht kennenlernen möchte.«
    Er entzog seine Hände ihrem Griff und strich sich eine widerspenstige, weißgelockte Strähne aus der besorgten Stirn. »Verdammt, Frau, bekomme ich jetzt etwas von deinem Eintopf oder nicht?«
    Schließlich nahm Adie die weißen Augen von ihm und ging in ihr Haus zurück. »Ich denke, es ist genug da, selbst für dich. Komm rein und schließ die Tür. Ich möchte heute abend nicht noch einen Greifer zu Gesicht bekommen.«
    Eine Einladung ins Haus. Nun, die Dinge entwickelten sich prächtig. Er fragte sich, wieviel er ihr würde erzählen müssen. Hoffentlich nicht alles. Die Arbeit der Zauberer: sich Menschen zunutze zu machen. Am schlimmsten war es bei Menschen, die er mochte. Besonders bei Menschen, die er von ganzem Herzen mochte.
    Während er ihr half, Tisch und Stühle zurechtzurücken und die auf dem Boden verstreuten Töpfe und Blechteller aufzuheben, begann Zedd, ihr das zu erzählen, was sich seit ihrem letzten Zusammensein zugetragen hatte. Er begann mit der qualvollen Durchquerung des Passes, während der er ein wenig durch den Knochen beschützt worden war, den sie ihm geschenkt hatte, damit er sich vor den Bestien verstecken konnte. Der Knochen hing noch immer an einem Lederband um seinen Hals, denn er hatte keinen Grund, ihn nach seiner sicheren Durchquerung wegzuwerfen.
    Sie hörte kommentarlos zu, wie er das Garn seiner Geschichte spann, und als er von Richards Gefangennahme durch die Mord-Sith berichtete, da drehte sie sich nicht, um ihr Gesicht zu zeigen, und trotzdem sah er, wie die Muskeln ihrer Schultern sich einen winzigen Augenblick lang zusammenzogen. Nicht ohne in aller Deutlichkeit seinen Standpunkt klarzumachen, erzählte er, wie Darken Rahl Richard den Stein der Nacht abgenommen hatte, jenen Stein der Nacht, den sie ihm geschenkt hatte und der ihn sicher durch den Paß hatte bringen sollen.
    Er zog ein finsteres Gesicht hinter ihrem Rücken, als sie einen Teller vom Boden aufhob. »Der Stein hätte mich fast umgebracht. Darken Rahl hat ihn dazu benutzt, mich in der Unterwelt festzuhalten.

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