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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Ich konnte nur ganz knapp entkommen. Daß du Richard den Stein geschenkt hast, hätte mich fast umgebracht.«
    »Sei nicht so starrköpfig«, spottete sie. »Du bist klug genug, dich selbst zu retten. Hätte ich Richard den Stein der Nacht nicht geschenkt, dann hätte Darken Rahl gesiegt und würde dich jetzt in diesem Augenblick ganz zweifellos foltern. Du wärst bald tot. Ich habe dir das Leben gerettet, und zwar dadurch, daß ich Richard den Stein geschenkt habe.«
    Er fuchtelte mit irgendeiner Art Beinknochen herum, als sie ihm einen Blick über die Schulter zuwarf. »Das Ding ist gefährlich. Du solltest nicht mit diesen gefährlichen Dingen um dich schmeißen, als wären es Zukkerstangen. Jedenfalls nicht, ohne die Menschen zu warnen.« Es war sein gutes Recht, empört zu sein. Er war es gewesen, der von diesem vermaledeiten Stein in die Unterwelt gezogen worden war. Die Frau könnte wenigstens ein wenig Zerknirschung heucheln.
    Zedd fuhr mit der Geschichte fort, wie Richard geflohen war, obwohl er ein Netz um sich trug, das seine Identität verbarg, und wie die Quadrone Chase, Kahlan und ihn selbst angegriffen hatten. Er hatte Mühe, seine Stimme zu beherrschen, als er erzählte, was Kahlan um ein Haar widerfahren wäre und wie sie den Con Dar ausgelöst und ihre Angreifer getötet hatte. Er schloß damit, wie Richard Darken Rahl durch einen Trick dazu gebracht hatte, das falsche Kästchen zu öffnen. Er erzählte ihr, wie die Magie der Ordnung wegen dieses Fehlers von Darken Rahl Besitz ergriffen hatte. Zedd mußte innerlich lächeln, als er am Ende seiner Geschichte angelangt war und ihr erzählte, daß es Richard irgendwie gelungen war, Kahlans Kraft zu umgehen, und sie frei waren, sich zu lieben – wie, hatte er nicht vor, ihr zu erzählen, das ging niemanden etwas an –, und daß sie jetzt miteinander glücklich waren.
    Er war froh, die Geschichte erzählen zu können, ohne die schmerzlicheren Augenblicke allzusehr vertiefen zu müssen. Es gab darunter Augenblicke, die er nicht noch einmal durchleben wollte. Sie stellte keine Fragen, sondern kam herüber, legte ihm eine Hand auf die Schulter und meinte, sie sei erleichtert, daß sie alle überlebt und den Sieg davongetragen hätten.
    Zedd verstummte, nachdem er seine Geschichte beendet hatte – soweit er sie erzählen wollte. Er machte sich daran, einen Stapel loser Knochen in einer Ecke aufzuschichten, wo sie nach Adies Meinung hingehörten. Wenn man danach urteilte, wie verstreut sie überall herumlagen, hatte der Greifer zwischen ihnen Schutz gesucht. Ein verhängnisvoller Fehler.
    Daß Adie überall die Knochenfrau genannt wurde, konnte kaum verwundern: im Haus gab es fast nichts anderes. Sie schien ihr Leben den Knochen gewidmet zu haben. Eine Magierin, die sich den Knochen verschrieben hatte, war eine besorgniserregende Vorstellung. Er konnte nur wenige der sonst üblichen Tränke, Pülverchen oder Amulette entdecken, keines der Dinge, die man seines Wissens bei einer Frau mit ihren Fähigkeiten erwarten konnte. Er wußte, in welche Materie sie eindringen wollte, nur eben nicht, warum .
    Gewöhnlich vertrauten Magierinnen ihre Sorgen etwas Lebendigem an. Sie war auf der Suche nach düsteren, gefährlichen Dingen. Toten Dingen. Unglücklicherweise war er das auch. Wenn man etwas über Feuer wissen wollte, blieb einem wohl nichts anderes übrig, als es zu studieren. Natürlich konnte man sich auch sehr leicht daran verbrennen. Der Vergleich gefiel ihm nicht, das wußte er im selben Augenblick, wie er ihm in den Sinn kam.
    Als er den letzten Knochen an seinen Platz gelegt hatte, sah er auf. »Wenn du keine Greifer im Haus willst, Adie, dann solltest du deine Tür verschließen.«
    Sein spöttisches Stirnrunzeln ließ sie kalt, denn sie drehte sich nicht um bei ihrer Arbeit, sondern stapelte weiter Feuerholz in den Korb neben dem Kamin. »Die Tür war verschlossen. Und verriegelt«, meinte sie in ihrem trockenen Schnarren, einem Ton, der es scheinbar darauf anlegte, daß ihm sein unbemerkter, finsterer Gesichtsausdruck verging. »Das war schon das dritte Mal.«
    Sie hob einen Knochen auf, der sich hinter einem Ast des Feuerholzes versteckt hatte, richtete sich auf und brachte ihn zu Zedd. »Früher haben sich die Greifer nicht einmal in die Nähe meines Hauses gewagt.« Sie senkte die Stimme, wie als Warnung an unsichtbare Ohren. »Dafür habe ich gesorgt.« Sie reichte Zedd den kräftigen weißen Rippenknochen und musterte den Zauberer, wie er dort

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