Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
Seufzer von sich. Es war schon in Ordnung so, er hätte es ihr ohnehin nicht länger verheimlichen können. Er zog den dunklen Ärmel seines Gewandes hoch.
    Die Haut seines Oberarms war dort, wo auch ihr Arm geritzt worden war, mit undeutlichen, schwarze Flecken in der Größe von Goldmünzen übersät und wies die gleiche schwach grünliche Verfärbung auf. Sie starrte regungslos darauf.
    »Zauberer benutzen die Magie ihres Einfühlungsvermögens, um Menschen zu heilen. Wir nehmen den Schmerz und die Essenz der Verstimmung, der Krankheit oder der Verletzung auf uns. Wir haben die Schmerzensprüfung bestanden, daher können wir in diesem Punkt, wie auch in anderen, aushalten, was wir von einem anderen übernehmen. Wir benutzen die Gabe dazu, uns selbst zu stärken und dem Betreffenden Kraft zu geben, so daß die Magie das heilen kann, was krank ist. Die Harmonie in unserem Innern gleicht die Disharmonie aus. Krankheit und Verletzungen sind Irrwege, und die Magie stellt den Fluß der Kraft in einem Menschen wieder her, so wie er sein soll.« Er streichelte ihre Hand. »In Grenzen natürlich. Wir sind nicht die Hand der Schöpfung. Von ihr jedoch haben wir die Gabe erhalten, die wir, falls erforderlich, benutzen können.«
    »Aber … wieso ist dein Arm ebenso zugerichtet wie meiner?«
    »Die eigentliche Übertragung der Krankheit oder Verletzung wird verhindert. Nur der Schmerz und die Disharmonie werden übernommen, damit wir Kraft, Heilung und Wohlbefinden an den, dem wir helfen, weitergeben können.« Er faßte den Silberbrokat an seiner Manschette und zog den Ärmel wieder über seinen Arm. »Irgendwie hat das Gift des Skrin diese Barriere durchdrungen.«
    Sorgenfalten legten sich über ihr Gesicht. »Dann werden wir wohl beide einen Arm verlieren.«
    Zedd bewegte seine Zunge, um den Mund anzufeuchten. »Nein, ich fürchte, das wird nicht helfen. Wenn ich versuche, jemanden zu heilen, spüre ich, wo die Verletzung oder die Krankheit, wo die Disharmonie sich befindet.« Er stand wieder auf und kehrte ihr den Rücken zu. »Die Wunde befindet sich zwar auf deinem Arm, aber die Vergiftung durch die Magie des Skrin ist in deinem ganzen Körper deutlich zu spüren.« Er senkte die Stimme zu einem Flüstern. »In meinem mittlerweile auch.«
    Zedd hörte gedämpftes Lachen von unten aus dem Speisesaal. Fröhliche Musik drang durch die eleganten, farbenprächtigen Teppiche nach oben. Ein Barde sang gerade eine zotige Ballade über eine als Kellnerin verkleidete Prinzessin. Ihr Vater, der König, hatte sie einem Prinzen versprochen, den sie nicht ausstehen konnte. Nachdem sie den Freier als Halunken und habgierigen Opportunisten bloßgestellt hatte, stellte sie fest, daß sie es zwar würde ertragen müssen, daß man ihr in den Hintern kneift, sie aber ansonsten den Beruf der Kellnerin dem der Prinzessin vorzog, und führte fortan ein Leben voller Gesang und Tanz. Das Publikum spendete grölend Beifall und schlug mit den Krügen zum Takt der Musik.
    Hinter sich hörte er leise Adies Stimme. »Wir stecken in großen Schwierigkeiten, alter Mann.«
    Er nickte gedankenverloren. »Das stimmt.«
    »Tut mir leid, Zedd. Vergib mir, was ich uns eingebrockt habe.«
    Er tat ihre Entschuldigung mit einer Handbewegung ab. »Passiert ist passiert. Es ist nicht deine Schuld, meine Liebe. Wenn überhaupt, dann meine, weil ich vor der Anwendung von Magie nicht nachgedacht habe. Das ist der Preis, wenn man zuerst sein Herz und dann den Kopf gebraucht.« Und der Preis für das Brechen des Zweiten Gesetzes der Magie, überlegte er, sprach es aber nicht aus.
    Die schweren Falten seines Gewandes wirbelten um seinen Körper, als er sich umdrehte, um sie anzusehen. »Denk nach, Adie. Es muß jemanden geben, der etwas über diese Vergiftung weiß, jemanden, der sich mit Skrins auskennt. Hast du auf der Suche nach dem Wissen über die Unterwelt jemanden besucht, der vielleicht etwas weiß? Selbst wenn es nur sehr wenig ist, könnte es für mich der entscheidende Hinweis sein, den ich brauche, um uns hiervon zu befreien.«
    Ihr Gewicht sank tiefer in die Kissen, derweil sie die Stirn nachdenklich in Falten zog. Schließlich legte sie den Kopf von einer Seite auf die andere.
    »Als ich die Frauen mit der Gabe aufsuchte, war ich noch jung. Sie waren alt, zumindest älter als ich. Sie leben jetzt bestimmt alle nicht mehr.«
    Zedd trat näher. »Hatte eine von ihnen vielleicht Töchter? Töchter, die die Gabe besaßen?«
    Adies Blick fand den seinen. Sie

Weitere Kostenlose Bücher