Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
hob die Brauen, und ein Lächeln huschte über ihr feines, runzliges Gesicht. »Ja! Eine Frau, die mir einige der wichtigsten Dinge über Skrins beibrachte, hatte mehrere Töchter!« Sie stützte sich auf ihren gesunden Ellenbogen. »Drei.«
    Ihr Grinsen wurde breiter. »Sie alle besaßen die Gabe. Damals waren sie noch klein, aber sie besaßen die Gabe. Sie sind längst nicht so alt wie ich. Wenn ihre Mutter lange genug gelebt hat, dann hat sie ihr Wissen bestimmt an sie weitergegeben. Das ist bei Magierinnen üblich.«
    Trotz des dumpfen Schmerzes einer fremden Magie in seinen Knochen beschwingte die Aufregung Zedds Schritt. »Dann müssen wir zu ihnen! Wo leben sie?«
    Adie zuckte zusammen und sank in die Kissen zurück. Sie zog die Dekke hoch bis zur Brust. »In Nicobarese. Sie leben in einer entlegenen Region von Nicobarese.«
    »Verdammt.« Zedd stieß einen Seufzer aus. »Das ist ein weiter Weg in die falsche Richtung.« Er strich sich mit Daumen und Zeigefinger über die beiden Seiten seines glatten Kinns. »Fällt dir vielleicht noch jemand ein?«
    Leise vor sich hinzählend, öffnete Adie einen Finger ihrer geschlossenen Hand nach dem anderen. »Söhne«, murmelte sie. »Sie hatte nur Söhne.« Sie zählte den nächsten Finger ab. »Nein, sie wußte nichts über die Skrin.« Schließlich zählte sie den letzten Finger ab. »Keine Kinder.« Sie ließ die Hände schlaff zur Seite fallen. »Tut mir leid, Zedd. Die drei Schwestern sind die einzigen, die vielleicht etwas wissen, und sie leben in Nicobarese.«
    »Und diese Frau, ihre Mutter, wo hat sie diese Dinge gelernt? Vielleicht könnten wir dorthin gehen?«
    Adie strich die Decke über ihrem Bauch glatt. Ihre Hand glitt herab und lag ruhig an ihrer Seite. »Allein das Licht weiß das. Der einzige Ort, wo wir meines Wissens nach Antworten suchen können, ist Nicobarese.«
    Zedd reckte einen knochigen Finger gen Himmel. »Dann gehen wir eben nach Nicobarese!«
    Adie sah ihn zweifelnd an. »Zedd, in Nicobarese gibt es den Lebensborn. Mein Name wird dort noch in Erinnerung sein. Und nicht in guter.«
    »Das war vor schrecklich langer Zeit, Adie. Vor zwei Königen.«
    »Dem Lebensborn bedeutet Zeit nichts.«
    Er rieb sich nachdenklich das Kinn. »Nun, niemand weiß, wer wir sind. Wir haben unsere Identität geheimgehalten, um nicht in das Blickfeld des Hüters zu geraten. Wir werden einfach auch weiterhin zwei wohlhabende Reisende bleiben.« Er blickte sie bedrohlich an. »Schließlich trage ich bereits diese lächerliche Kleidung.« Die üppigen Gewänder, die die beiden trugen, waren ihr Einfall gewesen. Ein Einfall, der ihm keinesfalls behagte.
    Adie zuckte mit den Achseln. »Sieht ganz so aus, als hätten wir keine Wahl. Was getan werden muß, muß getan werden.« Sie ächzte vor Anstrengung, als sie sich im Bett aufrichtete. »Wir müssen sofort aufbrechen.«
    Zedd tat dies mit einer Handbewegung ab. »Du bist geschwächt und brauchst Ruhe. Ich werde uns eine Transportmöglichkeit besorgen. Reiten ist zu anstrengend. Ich werde uns eine Kutsche mieten – oder irgend etwas anderes.« Er zog eine Braue hoch und lächelte sie verschmitzt an. »Wenn wir schon diese protzigen Kleider tragen und uns als wohlhabende Reisende ausgeben, wäre es doch am besten, wir spielen die Rolle weiter und fahren mit einer Kutsche.«
    Sie beobachtete ihn, wie er sich vor dem großen Standspiegel musterte. Er hielt das schwere Gewand auseinander, um dessen Fülle zu begutachten. Das Gewand bestand aus einem schweren, kastanienbraunen Stoff, mit schwarzen Ärmeln und einem kuttenartigen Schulteraufsatz. Die Manschetten waren mit drei Reihen Silberbrokat verziert. Rings um den Hals und auf der Vorderseite befanden sich zu einem gröberen Muster geflochtene Goldbrokatstreifen. Das Ganze wurde in der Hüfte von einem prunkvollen, roten Samtgürtel zusammengehalten, der mit einer goldenen Schnalle versehen war. Der Gesamteindruck war so offenkundig protzig, daß er innerlich aufstöhnte.
    Nun, was sein muß, muß sein. Zedd holte zu einer großen Geste aus und verbeugte sich dramatisch.
    »Wie sehe ich aus, meine Liebe?«
    Adie nahm sich eine Scheibe braunen Brots vom Tablett. »Wie ein Geck.«
    Er richtete sich augenblicklich auf und drohte ihr mit dem Finger. »Darf ich dich daran erinnern, daß du das Gewand ausgesucht hast!«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Aus Rache. Du hast meins ausgesucht. Ich fand es nur angemessen, auf Wiedergutmachung zu bestehen.«
    Eingeschnappt

Weitere Kostenlose Bücher