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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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würdest du dich mit deiner Arbeit auskennen.«
    Ahern deutete mit der Tasse auf Zedds feine Kleidung. »Und womit beschäftigst du dich?«
    »Obstgärten«, sagte Zedd und hob den Finger Richtung Himmel. »Die feinsten Früchte der Welt, Sir!«
    Ahern brummte verächtlich. »Das heißt, du besitzt Land, und andere arbeiten, um das feinste Obst der Welt zu ernten.«
    Zedd gluckste. »Du hast es erkannt. Jetzt, jedenfalls. Angefangen habe ich allerdings nicht so. Ich habe allein angefangen, geschuftet, mich abgemüht, jahrelang. Habe meine Bäume Tag und Nacht gepflegt und versucht, die besten Früchte zu produzieren, die man je gekostet hat. Viele der Bäume sind eingegangen. Und ich bin oft gescheitert und mußte hungern.
    Aber schließlich hatte ich Erfolg. Ich habe jede Kupfermünze gespart, und in den Jahren, in denen ich konnte, Land dazugekauft. Alles selbst bepflanzt, gepflegt, geerntet, verladen und verkauft. Mit der Zeit merkten auch die Leute, daß mein Obst das beste war, und ich hatte noch mehr Erfolg. In den letzten Jahren habe ich Leute eingestellt, die sich für mich um die Dinge kümmern. Aber ich halte noch immer meine Hand auf die Arbeit, damit alles so wird, wie es die Leute von mir kennen. Hast du etwa geringere Ansprüche an deine Arbeit?«
    Zedd lehnte sich lächelnd zurück. Er war stolz auf die Geschichte, die er soeben aus dem Stegreif erfunden hatte. Ahern hielt seine Tasse hin und verlangte noch etwas Tee.
    »Wo liegen diese Obstgärten?«
    »In Westland. Bin dort hingezogen, bevor die Grenze errichtet wurde.«
    »Und warum bist du jetzt hier?«
    Zedd beugte sich vor und senkte die Stimme. »Nun, du mußt wissen, meiner Frau geht es nicht sehr gut. Wir sind beide alt, und jetzt, wo die Grenze gefallen ist, möchte sie ihre Heimat besuchen. Sie kennt Heilerinnen dort, die ihr vielleicht helfen können. Ich würde alles tun, um ihr zu helfen. Sie ist zu krank, um bei diesem Wetter weiter zu Pferd zu reisen, deswegen möchte ich jemanden anheuern, der uns zu den Heilerinnen bringt. Ich zahle jeden Preis, jeden Preis, den ich bezahlen kann, um sie dorthin zu schaffen.«
    Aherns Gesicht wurde etwas milder. »Klingt durchaus vernünftig. Was ist dein Ziel?«
    »Nicobarese.«
    Ahern knallte seine Tasse auf den Tisch. Ein Teil des Tees schwappte heraus. »Was!« Er senkte seine Stimme und beugte sich vor. Die Tischkante drückte sich in seine kräftige Leibesmitte. »Wir haben Winter, Mann!«
    Zedd fuhr mit dem Finger um den Tassenrand. »Ich dachte, du hättest gesagt, im Frühling sei es am schlimmsten.«
    Ahern brummte und warf ihm einen argwöhnischen Blick zu. »Das liegt oben im Nordwesten, auf der anderen Seite des Rang’Shada-Gebirges. Wenn du aus Westland gekommen bist, wieso hast du dann erst den Rang’Shada überquert, um nach Nicobarese zu gelangen? Jetzt mußt du ihn noch einmal überqueren.«
    Zedd war ertappt und mußte nun schnellstens eine Antwort finden. Schließlich kam sie ihm. »Ich stamme von oben aus der Nähe von Aydindril. Wir hatten vor, dorthin zu reiten, um meiner Heimat einen Besuch abzustatten, bevor wir im Frühling nach Nicobarese reisen. Ich hatte vor, die Berge im Süden zu überqueren, und dann weiter nach Nordosten Richtung Aydindril zu reiten. Aber Elda, das ist meine Frau, wurde krank, und so beschloß ich, daß es wohl besser wäre, ihre Heilerinnen aufzusuchen.«
    »Ihr hättet besser daran getan, zuerst nach Nicobarese zu reisen und dann die Berge zu überqueren.«
    Zedd faltete die Hände über seinem Stock. »Nun, Ahern, hättest du eine Ahnung, wie ich meinen Irrtum wiedergutmachen kann?«
    Ahern brummte etwas und mußte schmunzeln. »Vermutlich nicht.« Er dachte einen Augenblick lang nach, schließlich stieß er einen müden Seufzer aus. »Eins sag ich dir, Ruben, das ist ein weiter Weg. Das schreit geradezu nach Ärger. Ich weiß nicht, ob ich mich dafür erwärmen kann.«
    Zedd zog eine Braue hoch. »Tatsächlich?« Er ließ den Blick in aller Ruhe durch den Raum schweifen. »Sag mir eins, Ahern, wenn du die Aufgabe für so schwierig hältst, wer von diesen Männern hier wäre dann dem Auftrag gewachsen? Wer ist ein besserer Fuhrmann als du?«
    Ahern betrachtete die Leute mit säuerlichem Gesichtsausdruck. »Ich sage nicht, daß ich der Beste bin, den es gibt, aber bei diesem Haufen hier ist die Klappe bestimmt größer als der Verstand. Vermutlich gibt es hier keinen, der es schaffen würde.«
    Zedd rutschte gereizt auf seiner Bank hin und her.

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