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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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gefangenhaltet, so dürfen andere eben nicht hören, was nicht für ihre Ohren bestimmt ist, daher muß ich alle – von einem anderen Propheten abgesehen – zu Gefangenen ihres Unwissens machen. Das ist der Wille dessen, der die Gabe verteilt hat – und alles andere. Hätte Er Euch dazu bestimmt, dann hätte Er Euch zusammen mit Eurer Gabe den Schlüssel dazu gegeben, doch das hat Er nicht.«
    »Nathan, es gibt Menschen, die dir weh tun würden, bis du ihnen die Prophezeiungen offenbartest.«
    »Ich werde sie ihnen nicht offenbaren, ganz gleich, wie weh sie mir auch tun. Sie würden mich eher töten, bevor es dazu käme.« Er beugte den Kopf zu ihr vor. »Und sie werden es nicht versuchen, es sei denn, Ihr erzählt ihnen davon.«
    Sie starrte ihn an und sah ihn in einem anderen Licht als je zuvor. Niemand vor ihm war je so verschlagen gewesen wie er. Er war der einzige, dem sie niemals hatten trauen können. Alle anderen hatten wahrheitsgemäß von ihrer Gabe und den damit verbundenen Fähigkeiten gesprochen, doch Nathan log, das wußten sie. Und sie wußten auch, daß er ihnen nicht alles verriet, was er ihnen verraten konnte. Sie fragte sich, was er tatsächlich wußte, wozu er imstande war.
    »Ich werde mit ins Grab nehmen, was du mir gezeigt hast, Nathan.«
    Er schloß die Augen und nickte. »Danke, Kind.«
    Es gab Schwestern, die ihn für diese Anrede gefoltert hätten. Doch sie nicht. Sie stand auf und strich ihr Kleid glatt.
    »Morgen früh werde ich in den Gewölben bekanntgeben, daß sich die Prophezeiung gegabelt hat. Und ich werde von den Prophezeiungen auf dem falschen und dem wahren Ast berichten. Man wird sie dort mit dem, was der Schöpfer uns dafür gegeben hat, entschlüsseln müssen – so gut es eben geht.«
    »So ist es vorgesehen.«
    Sie legte Tinte, Feder und Sandstreuer zurück in die Schreibtischschublade. »Nathan, weshalb wolltest du, daß die Prälatin kommt? Du hast doch noch nie nach ihr gefragt.«
    »Auch das ist nicht für Euch bestimmt, Schwester Margaret. Wollt Ihr mir Schmerzen bereiten, indem Ihr mich zwingt, es Euch zu verraten?«
    Sie nahm das Buch der Prophezeiungen vom Tisch. »Nein, Nathan, das werde ich nicht tun.«
    »Werdet Ihr dann der Prälatin eine Nachricht von mir überbringen?«
    Sie nickte und unterdrückte schniefend die Tränen, die ihr noch immer in den Augen brannten. »Was soll ich ihr sagen?«
    »Werdet Ihr auch das mit ins Grab nehmen und es niemandem außer der Prälatin verraten?«
    »Wenn du es wünschst. Ich sehe allerdings nicht recht, warum. Du kannst den Schwestern vertrauen…«
    »Nein. Margaret, hört mir zu. Wenn Ihr gegen den Hüter kämpft, dürft Ihr niemandem trauen. Ich gehe ein großes Risiko ein, indem ich Euch und der Prälatin vertraue. Traut niemandem.« Seine buschigen Brauen verliehen ihm ein furchteinflößendes Aussehen. »Verraten kann einen nur der, dem man Vertrauen schenkt.«
    »Also gut, Nathan. Wie lautet die Nachricht?«
    Er sah sie angespannt an. Schließlich sprach er die Worte im Flüsterton. »Sagt ihr, daß der Stein im Teich liegt.«
    Margaret sah ihn verständnislos an. »Was bedeutet das?«
    »Ihr seid bereits verängstigt genug, Kind. Stellt Eure Kraft nicht noch einmal auf die Probe.«
    »Schwester Margaret, Nathan«, sagte sie sanft. »Ich heiße nicht ›Kind‹, sondern Schwester Margaret. Ich muß dich doch um den gebührenden Respekt bitten.«
    Er lächelte. »Vergebt mir, Schwester Margaret.« Manchmal lief es ihr eiskalt den Rücken runter, wenn sie in seine Augen sah. »Noch etwas, Schwester Margaret.«
    »Und das wäre?«
    Er streckte die Hand aus und wischte ihr eine Träne von der Wange. »In Wahrheit weiß ich nichts über Euren Tod.« Sie atmete innerlich erleichtert auf. »Aber ich weiß etwas anderes von Wichtigkeit, das Euch betrifft. Von Wichtigkeit im Kampf mit dem Hüter.«
    »Wenn es mir hilft, die Welt im Licht des Schöpfers erstrahlen zu lassen, dann sag es mir.«
    Er schien sich in sich selbst zurückzuziehen, von wo er sie wie aus großer Entfernung betrachtete. »Es wird eine Zeit kommen, schon bald, da werdet Ihr auf eine Frage stoßen, die nach Antwort verlangt. Die Frage kenne ich nicht, wenn Ihr jedoch die Antwort finden müßt, dann kommt zu mir. Ich werde sie kennen. Doch auch das dürft Ihr keinem anderen erzählen.«
    »Danke, Nathan.« Sie legte die Hand auf die seine. »Möge der Schöpfer sein Kind segnen.«
    »Keinen Dank, Schwester. Ich verlange nichts mehr vom Schöpfer.«
    Sie

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