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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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das vor. Wir haben sie festgehalten, wie Ihr es verlangt habt.«
    Kahlan ließ den Blick über die Gesichter der Leichen im Schnee schweifen. Sie fand nicht jenen, den sie suchte. Sie blickte in die Gesichter der gefangenen Offiziere. Dort war er ebensowenig.
    Dann richtete sie ihr Konfessorengesicht auf einen keltonischen Offizier am Ende der Reihe. »Wo ist Riggs?«
    Er funkelte sie wütend an, dann spie er aus. Kahlan sah zu dem Mann, der ihn hielt. Sie fuhr sich mit dem Finger über die Kehle. Der Mann zögerte keinen Augenblick. Der Offizier sackte zu einem Haufen zusammen.
    Sie blickte zum nächsten Offizier. »Wo ist Riggs?«
    Seine Augen zuckten umher. »Das weiß ich nicht.«
    Kahlan fuhr sich mit dem Finger über die Kehle. Als er in sich zusammensackte, blickte sie zum nächsten Mann, einem d’haranischen Befehlshaber.
    »Wo ist Riggs?«
    Er machte ein entgeistertes Gesicht, aber nicht wegen der beiden blutenden Leichen neben ihm. Sein Entsetzen galt ihr. Vor ihm stand ein Gespenst. Er leckte sich über die Lippen.
    »Er wurde verletzt, von der Mutter Konfessor. Ich meine, von Euch. Vorher.« Seine Stimme bebte. »Als Ihr noch … am Leben wart.«
    »Wo ist er!«
    Er zuckte zusammen und schüttelte heftig den Kopf. »Ich weiß es nicht, großer Geist! Er wurde verletzt, das Pferd hat ihm das Gesicht zertreten. Die Ärzte kümmern sich um ihn. Wo ihre Zelte stehen, weiß ich nicht.«
    »Wer weiß, wo die Zelte der Ärzte stehen?«
    Die meisten schüttelten zitternd den Kopf. Kahlan ließ ihr Pferd die Reihe der Offiziere abschreiten. Vor einem, den sie kannte, blieb sie stehen.
    »General Karsh. Es freut mich sehr, Euch wiederzusehen. Wo ist Riggs?«
    »Das würde ich Euch nicht einmal verraten, wenn ich’s wüßte.« Er grinste sie lüstern unter seinen Brauen hervor an. »Nackt seht Ihr besser aus, als ich mir vorgestellt habe. Warum hurt Ihr mit denen hier rum? Wir könnten es Euch besser besorgen als diese Kinder.«
    Der Mann, der ihn festhielt, verdrehte ihm den Arm, bis er aufschrie. »Zeig Respekt für die Mutter Konfessor, du keltonisches Schwein!«
    »Respekt? Für eine Hure mit einem Schwert in der Hand? Niemals!«
    Kahlan beugte sich zu ihm herab. »Diese ›Kinder‹ halten Euch mit ihren Klingen in Schach. Jeder von ihnen ist ein besserer Mann als Ihr, würde ich sagen.
    Ihr wolltet Krieg, Karsh. Euer Wunsch soll sich erfüllen. Jetzt habt Ihr Euren Krieg. Einen richtigen Krieg, kein Abschlachten von Frauen und Kindern, sondern einen Krieg unter meiner Führung – der Mutter Konfessor. Einer Frau. Einen schonungslosen Krieg.«
    Sie saß aufrecht in ihrem Sattel und ließ zu, daß sein Blick auf ihren Brüsten verweilte. »Ich habe eine Botschaft für Euch, Karsh. Eine Botschaft für den Hüter. Sagt ihm, er soll reichlich Platz schaffen, denn ich schicke alle seine Schüler nach Hause.«
    Ihr Blick wanderte an der Reihe der Männer entlang, die die Offiziere festhielten. In einer raschen Geste fuhr sie mit dem Finger über ihren Hals. Die Reaktion war ebensoschnell.
    Während die Leichen nach vorn kippten, schrie sie auf und faßte sich mit der Hand an den Hals. Ein stechender Schmerz brannte an eben jener Stelle…
    Es war der Schmerz von Darken Rahls Lippen auf ihrem Hals, der Schmerz, den sie gespürt hatte, als er sie im Haus der Seelen aufgesucht und Richard mit seiner Hand verbrannt hatte. Als er sie auf den Hals geküßt und ihr mit leiser Stimme unvorstellbares Grauen versprochen hatte.
    Soldaten kamen herbeigestürzt. »Mutter Konfessor! Was ist mit Euch?«
    Sie zog die Hand zurück. Ihre Finger waren blutverschmiert. Woher sie es wußte, konnte sie nicht sagen, aber ihr war ohne Zweifel klar, daß es die makellos schneeweißen Zähne von Darken Rahl gewesen waren, die ihr diese blutende Wunde beigebracht hatten.
    »Mutter Konfessor! Was ist passiert?«
    »Nichts. Es geht mir gut. Ein Pfeil muß mich gestreift haben, das ist alles.« Sie nahm ihre Gedanken, ihren Mut zusammen. »Spießt den Kopf eines jeden Offiziers auf einen Pfahl, damit alle Männer sie sehen können und wissen, daß sie ohne Führung sind. Und beeilt euch.«
    Als der letzte bluttriefende Kopf aufgepflanzt war, drangen D’Haraner bereits von allen Seiten vor. Die meisten waren betrunken, lachten, als sei dies nichts weiter als eine Rauferei im Rausch. Doch so nutzlos und tölpelhaft sie waren, ihre Zahl hingegen war mehr als alarmierend. Sie kamen wie ein Bienenschwarm: Jeden, der niedergeschlagen wurde,

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