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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ersetzten zehn andere.
    Ihre Soldaten kämpften mit grimmiger Entschlossenheit, doch sie waren den überwältigenden Massen nicht gewachsen. Soldaten, mit denen sie gesprochen hatte, die sie getröstet, beflügelt und angeschrien, denen sie zugelächelt hatte, fielen unter Schreien des Schmerzes und des Entsetzens. Sie waren zu lange hiergeblieben.
    Weiter vorn brach eine offene Feldschlacht aus. Die Galeaner wurden zurückgedrängt. Wenn sie zurückgetrieben wurden, hatten sie keine Hoffnung zu entkommen. Sie konnten nicht denselben Weg zurückgehen, den sie gekommen waren, zurück durch jene Männer, die das Gemetzel überlebt hatten und sich nun ernüchtert dem Kampf stellten.
    Ohne den Überraschungseffekt waren sie kaum mehr als ein Häuflein nackter Jungen unter der Führung einer nackten Frau. Wenn sie ein zweites Mal das versuchten, was einmal funktioniert hatte, würden sie alle sterben. Sie mußten sich ihren Weg durch die Truppen der Imperialen Ordnung bahnen, zur anderen Seite des Tals. D’Haraner droschen auf die weißen Gestalten ein. Eine kräftige Hand griff nach ihrem Knöchel. Sie hackte sie ab und schüttelte ihren Fuß, um die körperlose Hand abzurütteln.
    Sie liefen Gefahr, von dieser Bestie verschluckt zu werden.
    Sich über die Todesschreie ihrer Männer hinwegsetzend, über ihr Versprechen, den schützenden Ring der wildesten galeanischen Schwertkämpfer nicht zu verlassen, über ihr Versprechen, sich nicht mutwillig einer Gefahr auszusetzen, sprengte Kahlan in das Getümmel der Schlacht und noch weiter – mitten unter die Feinde.
    Sie stach mit dem Schwert nach beiden Seiten, in jeden Feind, der nahe genug kam. Mit zusammengebissenen Zähnen drosch sie auf Fleisch und Knochen ein. Ihr Handgelenk kribbelte von der Wucht der Aufpralle, ihr Arm war so schwer, daß sie Angst hatte, das Schwert nicht mehr viel länger halten zu können.
    Aus Angst, sie könnte vom Pferd gerissen werden, drangen ihre Männer mit frischer Entschlossenheit weiter vor, auf sie zu. Sie trieben die dunkle Menschenwoge zurück, überrollten sie, während Kahlan ihr Pferd immer tiefer in das Meer aus schwarzen Lederuniformen trieb.
    Sie stand in den Steigbügeln und reckte ihr Schwert in die Höhe. »Für Ebinissia! Für die Toten! Für die Seelen der Stadt!«
    Das hatte die gewünschte Wirkung. Soldaten der Imperialen Ordnung, die der weiße Feind verwirrte, die aber nichtsdestotrotz erpicht waren, ihn, wer er auch sei, zu vernichten, hielten inne und starrten unverhohlen die weiße, nackte Frau auf einem Pferd an, die plötzlich mitten unter ihnen war. Ihre Überzeugung, daß dieser Angriff von Männern und nicht von Geistern durchgeführt wurde, geriet ins Wanken. Sie ließ den Blick über all die Augen wandern, die zu ihr hinaufschauten.
    Dann schwenkte sie das weiße Schwert über ihrem Kopf, als eine Brise ihr weißes Haar nach hinten wehte. »Im Namen der Seelen, ich bin gekommen, um sie zu rächen!«
    Lederbekleidete Soldaten fielen auf die Knie, ließen ihre Schwerter fallen, preßten die Hände zum Gebet zusammen. Sie erhoben die Hände zu ihr. Klagend baten sie um Schutz. Riefen sie um Gnade an. Bettelten um Vergebung. Wären sie nüchtern gewesen, überlegte Kahlan, wäre dann die Illusion so überzeugend gewesen? So wie es war, hatte die Wirkung etwas Apokalyptisches.
    »Wir gewähren keine Gnade!«
    Während alle Gesichter zu ihr aufstarrten und Tränen der Angst vergossen, fielen Bewaffnete von hinten über sie her. Die plötzliche, grausame, gnadenlose Woge harten Stahls jagte ihnen Angst und Schrecken ein, überzeugte sie, daß die Geister sie alle töten würden. Sie flohen, ließen ihre Waffen fallen und schrien ihre Furcht vor der Unterwelt in die Nacht hinaus.
    Kahlan und ihre Männer hatten das gesetzte Ziel erreicht. Jetzt lief die Zeit gegen sie. Sie mußten fliehen.
    Sie stürmten weiter vor, ein tödlicher, schneller Strom aus Weiß, der sich um und über Zelte, Feuer, Karren und Männer ergoß, immer mehr die teilnahmslosen Feinde überraschte, so viele wie möglich tötete und sich dabei immer weiter voranwälzte. Der weiße Tod zog sich zurück in den Nebel.
    Kahlan warf einen Blick hinter sich und sah die Zugpferdpaare, deren Reiter die Ketten zwischen den Tieren spannten. Sie winkte sie in den Strom aus Weiß, drängte sie, sich zu beeilen. Die Reiter lösten die Ketten von den Kummethaken und legten sie in einer Schlinge um den Knauf, damit sie sich frei bewegen konnten, jetzt, da sie

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