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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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mir etwas tun. Du brauchst sie nicht von mir fernzuhalten. Ich bin in Sicherheit. Ich wäre sehr froh, wenn du dich jetzt einfach ruhig hinsetzen würdest.«
    Er ließ sich augenblicklich auf den Boden fallen. Kahlan warf Chandalen einen fragenden, verwunderten Blick zu.
    Chandalen zuckte mit den Achseln. »Ich habe gesehen, wie er gekämpft hat, um dich zu beschützen. Prindin wollte ihn töten, also gab ich ihm quassin doe . Die Männer haben ihm den Pfeil aus dem Rücken geholt. Ich weiß nicht genau, wie schlimm er verletzt ist. Für seine Verletzung interessiert er sich nicht, nur für dich. Ich konnte nur verhindern, daß er die Hütte betritt, indem ich ihm erklärte, du müßtest Ruhe haben, sonst würdest du dich womöglich nicht erholen. Er wollte aber nicht von diesem Platz weichen, solange du drinnen bist.«
    Seufzend betrachtete Kahlan das gräßliche Gesicht, das schweigend zu ihr aufblickte. Sie konnte den Anblick der ausgefransten weißen Narbe und der zugenähten Augenhöhle kaum ertragen. Sie richtete ihr Augenmerk wieder auf den ungeduldigen Hauptmann und die Hunderte von Gesichtern hinter ihm.
    »Wie steht es um den Krieg?«
    »Der Krieg! Zum Teufel mit dem Krieg! Seid Ihr gesund? Ihr habt uns einen Todesschrecken eingejagt!« Er warf einen hitzigen Blick auf Chandalen, dann auf den im Schnee sitzenden Orsk. »Diese zwei wollten mich nicht einmal kurz zu Euch hereinlassen, um zu sehen, wie es Euch geht.«
    »Das war ihre Aufgabe«, erwiderte Kahlan. Sie lächelte ihnen freundlich zu. »Vielen Dank euch allen für eure Sorge. Chandalen hat mich gerettet.«
    »Aber was ist passiert? Hier herrschte ein einziges Chaos. Das Dutzend Männer, das ich hiergelassen hatte, war niedergemetzelt worden. Mit einer troga . Prindin und Tossidin sind tot. Überall lagen tote Soldaten der Imperialen Ordnung herum. Wir hatten Angst, sie hätten Euch getötet.«
    Kahlan wurde klar, daß Chandalen ihnen nichts erzählt hatte. »Einer der Toten, er liegt ein Stück in dieser Richtung, ist General Riggs von der Armee der Imperialen Ordnung. Orsk hier«, damit zeigte sie hinter sich auf den Einäugigen, »hat die meisten der Soldaten der Imperialen Ordnung getötet. Sie waren gekommen, um mich zu überwältigen. Prindin hat unsere Wachen und seinen Bruder umgebracht und versucht, mich zu töten.« Erschrockenes Geflüster erhob sich unter den Männern.
    Hauptmann Ryans Augen schienen aus seinem Kopf platzen zu wollen. »Prindin? Doch nicht Prindin. Bei den Seelen, warum nur?«
    Sie wartete, bis es unter den Männern wieder still geworden war. Dann sagte sie in ruhigem Tonfall: »Prindin war ein Verderbter.«
    Einen Augenblick lang herrschte entsetztes Schweigen, dann hörte sie, wie das Wort ›Verderbter‹ getuschelt durch die Reihen ging.
    »Ihr Soldaten leistet gute Arbeit. Doch jetzt müßt ihr ohne mich kämpfen. Ich muß nach Aydindril.« Enttäuschtes Gemurmel erfüllte die Luft. »Ich würde euch nicht verlassen, wenn ich nicht wüßte, daß ihr der Aufgabe gewachsen seid. Ihr alle habt euren Wert und euren Mut im Kampf bewiesen. Ihr seid Soldaten, die jedem Feind gewachsen sind.«
    Den Männern schwoll die Brust an. Sie hingen ihr an den Lippen, als hätten sie ihren General vor sich.
    »Ich bin stolz auf jeden einzelnen von euch. Ihr seid die Helden der Midlands. Diese Armee der Imperialen Ordnung ist zwar bedrohlich, und doch steht sie nur stellvertretend für eine noch größere Bedrohung der Midlands, ja, für die ganze Welt der Lebenden. Daß der Hüter einen Verderbten schickt, um mich aufzuhalten, ist der Beweis dafür.
    Ich bin überzeugt, daß die Imperiale Ordnung mit dem Hüter im Bunde steht. Ich muß mich nun ganz auf diese Bedrohung konzentrieren. Ich weiß, ihr werdet weiterkämpfen, wie ihr es geschworen habt, und dem Feind keine Gnade gewähren. Ich bin überzeugt, die Tage der Imperialen Ordnung sind gezählt.«
    Kahlan stellte fest, daß ihr Nacken nicht mehr schmerzte. Sie berührte die Bißwunde mit den Fingern. Sie war verschwunden. Plötzlich hatte sie das Gefühl, dem Zugriff des Hüters vielleicht auf mehr als eine Art entkommen zu sein.
    Mit ernster Miene blickte sie in die jungen Gesichter, die sie aufmerksam ansahen. »Ihr sollt zwar schonungslos weiterkämpfen, doch dürft ihr nicht zulassen, daß ihr zu dem werdet, was ihr bekämpft. Der Feind kämpft, um zu töten und zu versklaven. Ihr kämpft für das Leben und die Freiheit. Bewahrt dies stets in eurem Herzen!
    Werdet nicht zu

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