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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Arbeit wollte sie sich mit ihnen die Zeit vertreiben. Sie saßen da und nähten, derweil Richard auf dem Fußboden spielte. Sie sprachen über ihn, als sei er gar nicht vorhanden, und unterhielten sich darüber, wie er immer größer wurde. Seine Mutter erzählte, wieviel er aß, und wie gut er im Lesen war. Ähnlich peinlich berührt, rückte Richard jetzt seinen Rucksack auf der Schulter zurecht.
    Schwester Phoebe drehte sich zu ihm um und strahlte einfach nur. Sie streckte die Hand aus und berührte ihn am Arm. »Da hör sich einer unser Geschwätz an! Wir sollten nicht über dich reden, als seist du gar nicht da. Willkommen, Richard. Willkommen im Palast der Propheten.«
    Richard verfolgte schweigend, wie die drei Schwestern zu ihm hinaufblinzelten. Schwester Amelia kicherte und meinte zu Schwester Verna: »Er ist wohl nicht sehr gesprächig, wie?«
    »Er redet genug«, antwortete Schwester Verna. Kaum hörbar fügte sie hinzu: »Dem Schöpfer sei Dank, daß er jetzt den Mund hält.«
    »Also«, meinte Schwester Phoebe mit heiterer Stimme. »Gehen wir?«
    Schwester Verna sah sie stirnrunzelnd an. »Schwester Phoebe, was sind das für Truppen, die ich gesehen habe, die in den fremden Uniformen?«
    Schwester Phoebe legte einen Augenblick lang die Stirn nachdenklich in Falten, dann hellte sich ihre Miene auf. »Ach, diese Truppen.« Sie tat sie mit einer Handbewegung ab. »Vor ein paar Jahren wurde die Regierung gestürzt. Das muß wohl in Eurer Abwesenheit passiert sein. Die Alte Welt hat eine neue Regierung, wieder einmal. Jetzt haben wir einen Kaiser statt all der Könige.« Sie blickte zu Schwester Janet hinüber. »Wie nennen sie sich doch gleich?«
    Die Stirn nachdenklich in Falten gelegt, richtete Schwester Janet ihre Augen an die Decke. »Ach, richtig«, meinte sie geziert. »Die Imperiale Ordnung. Und Ihr habt ganz recht, Schwester Phoebe, sie haben tatsächlich einen Kaiser.« Sie nickte. »Genau, die Imperiale Ordnung, geführt von einem Kaiser.«
    Schwester Phoebe schüttelte verwundert den Kopf. »Wie töricht. Regierungen kommen und gehen, doch der Palast der Propheten bleibt ewig. Der Schöpfer legt schützend seine Hand über uns. Sollen wir die anderen begrüßen gehen?«
    Den dreien folgend, gingen sie durch angenehm dekorierte Korridore und Flure. Soweit es Richard anbetraf, befand er sich auf feindlichem Gebiet. Eine bedrohliche Situation hatte stets zur Folge, daß die Magie des Schwertes der Wahrheit versuchte, sich seiner zu bemächtigen, ihn zu beschützen. Richard ließ es zum Teil zu, hielt den Zorn jedoch auf kleiner Flamme. Schwester Verna warf ihm gelegentlich einen Seitenblick zu, so als wollte sie abschätzen, ob sein Gesicht noch mürrischer geworden war.
    Schließlich passierten sie zwei mächtige Türen aus Walnußholz, die sich in einen riesengroßen Empfangssaal öffneten. Sie mußten unter einer niedrigen Decke und zwischen weißen Säulen mit goldenen Großbuchstaben hindurch, bevor sie unter ein gewaltiges Kuppelgewölbe traten, das mit riesigen Szenen von Menschen in Roben bemalt war, die eine Lichtgestalt umringten. Auf zwei Ebenen umringten Balkone mit verzierten Steingeländern den kreisrunden Saal. Fenster mit bunten Scheiben erhellten den obersten Balkon von hinten. Der Boden des Raumes bestand aus kleinen hellen und dunklen Holzquadraten, die man zu einem Rautenmuster ausgelegt hatte. Das Zischeln von weit über einhundert Stimmen hallte durch den Saal.
    Frauen standen in Grüppchen auf dem Parkett beisammen, weitere säumten die Balkone. Unter den Frauen auf der zweiten Ebene fanden sich vereinzelt auch einige Männer und Jungen. Die Frauen, die Schwestern des Lichts, wie er vermutete, hatten alle ihre prächtigsten Kleider angelegt. Eine Kleiderordnung schien es nicht zu geben. Alle Farben waren zu sehen, die Schnitte variierten von konservativ bis gewagt. Die Jungen und Mannen trugen alle mögliche Kleidung, angefangen von schlichten Roben bis hin zu eleganten Röcken, die eines Fürsten oder Prinzen würdig gewesen wären.
    Das Stimmengewirr verstummte, und alle drehten sich zu den Neuankömmlingen um. Als es still im Saal geworden war, setzte Applaus ein, der zu donnerndem Beifall anschwoll.
    Schwester Phoebe ging ein paar Schritte in die Mitte des Saales, hob ihre Hand und bat um Ruhe. Der Applaus flackerte noch ein paarmal auf und verstummte schließlich.
    »Schwestern«, hob Schwester Phoebe mit vor Aufregung bebender Stimme an, »bitte heißt Schwester Verna zu

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