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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Leben ein. Das ist für beide etwas ganz Besonderes.«
    »Sklave und Herr. Das ist das einzige Band.«
    Sie seufzte. »Ich bezweifle, daß je eine Novizin einer ähnlichen Aufgabe wie Pasha gegenübergestanden hat. Versuche ihr gegenüber verständnisvoll zu sein, Richard. Pasha wird alle Hände voll mit dir zu tun haben. Der Schöpfer weiß, selbst die Prälatin hätte alle Hände voll mit dir zu tun.«
    Richard starrte ins Leere. »Habt Ihr jemals einen Menschen getötet, den Ihr liebt, Schwester?«
    »Nun ja, nein…«
    Richard wog den Strafer in der Faust. »Denna hielt mich mit Hilfe von Magie fest, genau wie die Schwestern. Sie legte mir einen Ring um den Hals, genau wie die Schwestern.
    Man hat sie gefoltert, bis sie irre genug war, mir dasselbe anzutun. Ich verstand, wieso sie dazu fähig war, weil ich alles getan hätte, was sie mir befahl, um nicht länger gequält zu werden.«
    Er spürte den Schmerz des Strafers kaum, der durch seinen Körper tobte.
    »Ich verstand sie, und ich liebte sie.« Eine Träne lief ihm über die Wange. »Das war für mich die einzige Möglichkeit zu entkommen. Sie kontrollierte den Zorn des Schwertes. Weil ich aber fähig war, sie zu lieben, konnte ich die Klinge des Schwertes der Wahrheit weiß färben.«
    »Gütiger Schöpfer«, sagte Schwester Verna leise, »du hast die Schwertklinge weiß gefärbt?«
    Richard schloß die Augen und nickte. »Ich mußte die Liebe zu ihr in mein Herz aufnehmen. Erst danach konnte ich die Klinge weiß färben. Erst danach konnte ich sie damit durchbohren, während sie mir gleichzeitig liebevoll in die Augen sah. Nur weil ich sie liebte, konnte ich sie töten und entkommen.
    Solange ich lebe, werde ich mir das nicht verzeihen können.«
    Schwester Verna nahm ihn tröstend in die Arme. »Gütiger Schöpfer«, hauchte sie, »was hast du deinem Kind nur angetan?«
    Richard stieß sie von sich. »Geht, Schwester, bevor Ihr in Schwierigkeiten kommt.« Er wischte sich über die Augen. »Ich benehme mich wie ein Narr.«
    Sie packte ihn an den Schultern. »Warum hast du mir nicht vorher schon davon erzählt?«
    Er wischte sich mit dem Ärmel über die Nase. »Ich bin nicht gerade stolz darauf. Und Ihr seid mein Feind, Schwester.« Er blickte in ihre feuchten Augen. »Ich habe Euch die Wahrheit gesagt, ich habe heute den anderen Schwestern die Wahrheit gesagt: Ich werde jeden töten, wenn ich muß. Schwester, ich bin fähig, jeden zu töten. Ich bin der Bringer des Todes. Ich bin ein Ungeheuer. Deshalb wollte Kahlan, daß ich fortgeschickt werde.«
    Sie strich ihm das Haar aus dem Gesicht. »Sie liebt dich, Richard. Sie hat versucht, dir das Leben zu retten. Irgendwann wirst du das erkennen.« Sie seufzte. »Entschuldige. Ich muß gehen. Wirst du zurechtkommen?«
    Sein Lächeln war hohl. »Ich glaube nicht, Schwester. Ich glaube, es wird Krieg geben. Ich glaube, es wird damit enden, daß ich Schwestern töte. Hoffentlich werdet Ihr nicht zu ihnen gehören.«
    Sie fuhr ihm mit den Fingern über die Wange. »Wir wissen nie, was der Schöpfer für uns bereithält.«
    »Wenn Euer Schöpfer über irgendwelche Macht verfügt, dann werdet Ihr erheblich schneller wieder zu einer Schwester ernannt werden, als Ihr glaubt, Schwester.«
    »Ich muß gehen. Viel Glück, Richard. Hab Vertrauen.«
    Sofort nachdem sie gegangen war, warf er sich den Umhang über die Schultern und setzte den Rucksack auf. Er mußte jetzt handeln, solange sie sich noch vor ihm fürchteten, solange sie noch unsicher waren. Er vergewisserte sich, daß das Schwert locker in der Scheide steckte. Er hakte den Köcher an seinen Rucksack und schulterte den Bogen, dann trat er hinaus auf den Balkon.
    Mit einer Schlinge befestigte Richard das Seil am steinernen Geländer. Er nahm das Messer zwischen die Zähne, dann ließ er sich über die Kante gleiten, hinein in die Dunkelheit, in sein Element.

51. Kapitel
    Selbst nachts schienen die Menschen auf den Straßen Tanimuras nicht weniger zu werden. Die kleinen Feuer, über denen Fleisch an Spießen gebraten wurde, brannten noch, und auch die Händler hatten noch reichlich Kunden zu bedienen. Männer riefen ihm zu, er solle mit ihnen Würfel spielen. Hatten sie erst seinen Ring gesehen, versuchten die Leute ihn zu verleiten, alles mögliche zu kaufen, vom Essen bis hin zu Muschelketten für seine Liebste. Er erklärte ihnen, er habe keine Münzen. Daraufhin lachten sie nur und meinten, der Palast werde für alles zahlen, was er wolle. Richard zog den

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