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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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die Siddin immer noch fest an sich drückte. Was Siddin anbetraf, schien er nichts weiter auf der Welt zu wollen, als von seiner Mutter in den Armen gewiegt zu werden. Kahlan schauderte innerlich bei dem Gedanken, was ihm alles hätte zustoßen können.
    Savidlin drehte sich zu ihr um und meinte erstaunt: »Du würdest eine gute Älteste abgeben, Mutter Konfessor. Du könntest Lektionen in Ehrgefühl und Führerschaft erteilen.«
    »Mir wäre es lieber, die Lektionen wären gar nicht notwendig.«
    Savidlin gab ihr durch ein Brummen zu verstehen, daß er derselben Ansicht war. Staub, von Drachenflügeln aufgewirbelt, wehte heran, und der Wind bauschte ihr Gewand auf. Kahlan war damit beschäftigt, ihre Manschette zuzuknöpfen, als die beiden Männer von Scarlet herunterglitten.
    Der Vogelmann war ein wenig grün im Gesicht, grinste aber von einem Ohr zum anderen. Er streichelte anerkennend über Scarlets rote Schuppen und strahlte das gelbe Auge an, das ihn musterte. Kahlan ging zu ihm, und der Vogelmann bat sie, eine Botschaft an Scarlet zu übersetzen.
    Lächelnd hob sie den Kopf und betrachtete den großen Drachenkopf und die Ohren, die sich in diesem Augenblick in ihre Richtung drehten. »Der Vogelmann möchte dir sagen, daß dies eine der größten Ehren seines Lebens war. Er meint, du hättest ihm das Geschenk einer neuen Sichtweise gemacht. Er sagt, sollte von diesem Augenblick an dein Junges oder du selbst jemals Schutz benötigen, dann seist du in diesem Land sicher und willkommen.«
    Scarlet setzte eine Art Drachengrinsen auf. »Danke, Vogelmann. Das freut mich.« Sie senkte den Kopf und wandte sich an Richard. »Ich muß jetzt aufbrechen. Mein Junges war lange genug allein und wird hungrig sein.«
    Richard strich lächelnd über eine rote Schuppe. »Danke, Scarlet. Für alles. Danke, daß du uns dein Kleines gezeigt hast. Es ist noch hübscher als du. Paßt auf euch beide auf. Und bewahrt euch eure Freiheit.«
    Scarlet riß ihren Kiefer auseinander und griff tief in ihren Schlund. Man hörte ein Knacken, und sie holte eine Zahnspitze hervor, die sie in ihren schwarzgespitzten Krallen hielt. Es war nur eine Spitze, aber gut zwanzig Zentimeter lang.
    »Drachen besitzen Zauberkräfte«, erklärte sie ihm. »Öffne deine Hand.« Sie ließ die Zahnspitze in Richards Hand fallen. »Du hast offensichtlich den Bogen raus, wie man sich in Schwierigkeiten bringt. Bewahre dies sicher. Wenn du jemals in große Not gerätst, rufe mich damit, und ich werde kommen. Aber du mußt deiner Sache gewiß sein, denn es wirkt nur ein einziges Mal.«
    »Aber wie kann ich dich damit rufen?«
    Ihr Kopf kam schwebend näher. »Du besitzt die Gabe, Richard Cypher. Halte den Zahn einfach in der Hand und rufe mich. Ich werde es hören. Und vergiß nicht, nur in allergrößter Not.«
    »Danke, Scarlet, aber ich besitze die Gabe nicht.«
    Scarlet warf den Kopf in den Nacken und polterte vor Lachen. Der Boden bebte. Die Schuppen an ihrem Hals erzitterten. Indem ihr Lachanfall langsam verebbte, neigte sie den Kopf so, daß sie ihn aus einem ihrer gelben Augen ansehen konnte. »Wenn du die Gabe nicht besitzt, dann besitzt sie niemand. Bewahre dir die Freiheit, Richard Cypher.«
    Alle aus dem Dorf verfolgten schweigend, wie der rote Drache am goldenen Himmel kleiner wurde. Richard legte den Arm um Kahlans Hüfte und zog sie ganz dicht an sich.
    »Ich hoffe, das war das letzte Mal, daß ich mir diesen Unsinn anhören muß, ich hätte die Gabe«, murmelte er halb in sich hinein. »Ich habe dich aus der Luft beobachtet.« Er zeigte mit dem Kinn auf die andere Seite der unbebauten Fläche. »Möchtest du mir erzählen, um was es mit deinem Freund dort drüben ging?«
    Chandalen gab sich alle Mühe, sie nicht anzusehen. »Nein. Es war nicht wichtig.«
    »Werden wir denn nie allein sein?« fragte Kahlan mit scheuem Lächeln. »Nicht mehr lange, und ich werde dich vor all diesen Leuten küssen müssen.«
    Die Dämmerung tauchte das improvisierte Fest in ein gemütliches Licht. Richard sah sich unter der grasbedachten Schutzhütte um und betrachtete die Ältesten in ihren Kojotenfellen. Sie lachten und schwatzten. Ihre Frauen und ein paar Kinder hatten sich zu der Gruppe gesellt. Leute warfen einen Blick in die Schutzhütte, um die beiden mit einem Lächeln willkommen zu heißen und sachte Schläge auszutauschen.
    Gegenüber jagten kleine Kinder braune Hühner, die sich nichts lieber wünschten als ein ruhiges Plätzchen für die Nacht. Unter lautem

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