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Die Schwestern des Lichts - 3

Die Schwestern des Lichts - 3

Titel: Die Schwestern des Lichts - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Protestgegacker stoben die Hennen flatternd auseinander. Kahlan konnte nicht verstehen, wie es die Kinder aushielten, in dieser Kälte nackt herumzulaufen. Frauen in hellen Kleidern schleppten geflochtene Tabletts mit Tavabrot und glasierte Tonschüsseln mit gerösteten Paprika, Reiskuchen, langen gekochten Bohnen und gegrillten Fleischstücken heran.
    »Glaubst du wirklich, sie werden uns von hier fortlassen, bevor wir ihnen die ganze Geschichte unseres großen Abenteuers erzählt haben?«
    »Welches große Abenteuer? Ich weiß nur, daß ich die ganze Zeit über Todesangst hatte und mehr Schwierigkeiten, als mir lieb sein konnte.« Ihr Innerstes zog sich gequält zusammen, als sie daran dachte, wie sie erfahren hatte, daß er von einer Mord-Sith gefangengenommen worden war. »Und daß ich dich für tot gehalten habe.«
    Er lächelte. »Wußtest du das nicht? Das macht das Abenteuer aus: daß man in Unannehmlichkeiten steckt.«
    »Ich habe für den Rest meines Lebens Abenteuer genug gehabt.«
    Richards graue Augen bekamen etwas Versonnenes. »Ich auch.«
    Ihr Blick fiel auf den roten Lederstab, den Strafer, der an einer Goldkette um seinen Hals hing. Sie griff hinter sich und nahm ein Stück Käse von einer Platte. Ihr Gesicht fing an zu strahlen. Sie hielt ihm den Käse vor den Mund. »Vielleicht können wir einfach eine Geschichte erfinden, die sich anhört wie ein richtiges Abenteuer. Ein kurzes.«
    »Von mir aus«, meinte er, dann biß er ein Stück von dem Käse ab, den sie ihm hinhielt.
    Er spie den Käse augenblicklich wieder in seine Hand und zog ein säuerliches Gesicht. »Das ist ja grauenhaft!« flüsterte er.
    »Wirklich?« Sie schnupperte an dem Stück, das sie noch immer in der Hand hielt. Sie nahm einen winzigen Bissen. »Also, ich mag keinen Käse, aber ich finde, er schmeckt nicht schlimmer als sonst auch. Ich glaube nicht, daß er schlecht ist.«
    Er hatte das Gesicht noch immer verzogen. »Ich finde schon!«
    Kahlan überlegte einen Augenblick lang, dann runzelte sie die Stirn. »Gestern, im Palast des Volkes, hast du den Käse auch nicht gemocht. Und Zedd meinte, er wäre vollkommen in Ordnung.«
    »Vollkommen in Ordnung! Er hat grauenhaft geschmeckt! Ich sollte es wissen, schließlich mag ich Käse wirklich gern. Ich merke doch, ob Käse verdorben ist, wenn ich ihn esse.«
    »Also ich kann Käse nicht ausstehen. Vielleicht übernimmst du einfach meine Angewohnheiten.«
    Er rollte ein Stück geröstete Paprika in ein Stück Tavabrot und grinste. »Ich könnte mir ein schlimmeres Schicksal vorstellen.«
    Sie erwiderte sein Lächeln und sah im selben Augenblick, wie sich zwei Jäger näherten. Sie richtete sich auf. Richard bemerkte ihre Reaktion und setzte sich ebenfalls auf. »Das sind zwei von Chandalens Männern. Ich habe keine Ahnung, was sie wollen.« Sie zwinkerte ihm zu. »Sei ein guter Junge, ja? Vermeiden wir jedes Abenteuer.«
    Ohne zu lächeln oder ihr zu antworten, drehte Richard sich um und sah die beiden näher kommen. Die Jäger blieben am Rand der Plattform stehen. Sie bohrten die Schäfte ihrer Speere fest in den Boden und stützten sich mit beiden Händen darauf. Die beiden schätzten sie mit leicht zusammengekniffenen Augen ab – und einem dünnen, schmallippigen Lächeln, das aber nicht völlig unfreundlich wirkte. Der am nächsten Stehende schob seinen Bogen ein wenig höher auf die Schulter, dann hielt er ihr die geöffnete Hand mit der Handfläche nach oben hin.
    Sie betrachtete die Hand. Was das bedeutete, wußte sie – eine offen dargebotene Hand ohne Waffe. Sie hob den Kopf und blickte ihn verwirrt an. »Ist Chandalen damit einverstanden?«
    »Wir sind Chandalens Männer, nicht seine Kinder.« Er hielt ihr die Hand noch immer hin.
    Kahlan blickte einen Augenblick lang darauf, dann strich sie mit ihrer Hand darüber. Sein Lächeln wurde etwas breiter, dann versetzte er ihr einen leichten Klaps.
    »Kraft dem Konfessor Kahlan. Ich bin Prindin. Das hier ist mein Bruder Tossidin.«
    Sie gab Prindin einen Klaps und wünschte ihm Kraft. Jetzt hielt Tossidin ihr die geöffnete Hand hin. Sie strich auch über seine. Dann gab er ihr einen Klaps und fügte seinen Wunsch nach Kraft hinzu. Er lächelte freundlich, ganz wie sein Bruder. Von seiner Freundlichkeit überrascht, erwiderte sie seinen Klaps und seinen Wunsch. Kahlan warf Richard einen Blick zu. Die Brüder bemerkten dies und erboten auch ihm Klaps und Gruß.
    »Wir wollten dir sagen, daß deine Rede heute voller Kraft und

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